🏁Doll [YoonJin/JinGi]

69

Hallo, Jin.

Ich hab beschlossen, dir noch einen letzten Brief zu schreiben, in dem ich dir die Wahrheit von Anfang bis Ende erläutere. Wo soll ich am besten anfangen?

Nun, es begann damit, dass ich als Baby aus meinem Elternhaus entführt wurde. In dem Alter bekommt man für üblich noch nicht viel mit, aber ich kann mich noch daran erinnern, wie ich dich zum ersten mal schlafend in deinem Kinderbett gesehen hab. Da warst du zwei. Ich war zu dem Zeitpunkt erst ein paar Monate alt, doch die Erinnerung an deinen warmen Körper, als meine Entführer mich neben dich gelegt hatten, besitze ich noch. Das war der erste Kontakt mit dir. Ich fand ihn Anfangs nervig aber auf einer gewissen Art und Weise doch wieder schön. Ein paar Jahre später, du warst vier ich erst zwei, verdonnerten meine Entführer mich dazu, mich mit dir anzufreunden und mich als Moon Yingi vorzustellen, da zuvor noch nie mein Name gefallen war und du meinen echten nicht wissen durftest. Dies tat ich dann auch, aber mich nervten diese ständigen Teepartys mit dir. Dann, als ich drei wurde erklärten mir meine Entführer, was sie mit mir vor hatten, sollte ich ihnen nicht gehorchen. Sie zeigten mir eine von ihnen angefertigte Puppe von mir, sagten, dass sie für jedes Opfer was sie bis jetzt hatten solch eine lebensechte Puppe bastelten. Trotz meines sehr jungen Alters, verstand ich und blieb äußerlich erstaunlich ruhig, während innerlich ein großes Chaos entstand. Ich hatte Angst, denn mir war klar, dass sie jeden den sie als Puppe Nachbauten, umbrachten. Ganz gleich ob er ihnen nun gehorcht oder nicht. Und ich war ihr nächstes Opfer. Seit dem kurzen Gespräch mit ihnen, hasste ich Puppen. Somit hasste ich auch deine Teepartys nur noch mehr, sie waren durch diese Menschenähnlichen Figuren gruselig. Doch du, das wurde mir mit der Zeit bewusst, du warst schön. Du warst mein Licht in der Dunkelheit. Immer freundlich, hilfsbereit und absolut liebenswürdig. Ich fing an einen Narren an dir zu fressen, folgte dir auf Schritt und Tritt überall hin. Ab da ging meine Schwärmerei für dich los, sodass ich meine Situation vergaß in der ich mich befand. Meine Entführer drückten mir somit als ich vier war - und du sechs - die von ihnen erschaffene kleine Puppe in die Hand und sagten, dass es bald so weit sein sollte. Sie würden mich umbringen. Tag und Nacht weinte ich stumm, da sie mich wieder in die Realität zurück gebracht hatten. Du fragtest mich auch, was das für eine Puppe sei, die ich immer in der Hand hielt. Ich gab ihr den Namen Suga und sagte, dass sie später mal auf dich aufpassen würde, sollte ich es nicht mehr können. Du hattest aber Angst davor, dass du das vergessen könntest, also hab ich für dich auf deinen Schreibtisch diesen Hinweis eingeritzt: Ich bin immer bei dir, Jin.~S. Ein paar Tage danach, war es dann auch schon soweit. Meine Entführer sperrten mich in dem Raum ein, den du heute als dein Schlafzimmer benutzt. Die kleine Puppe die mich darstellen sollte, setzten sie davor. Danach erlitt ich einen qualvollen und langsamen Tod. Mein Geist jedoch, verirrte sich auf dem Weg zum Himmel und nahm seinen Platz in Suga ein. Anscheinend, weil meine Seele noch nicht wollte, dass es jetzt schon vorbei war. Somit kam es, dass ich, Moon Yingi, mit richtigem Namen Min Yoongi und als Puppe unter dem Namen Suga, eine Zeit lang zu deinem stillen Beobachter wurde. Dir müsste nun auch klar sein, dass deine Eltern die Entführer waren. Deswegen zogen sie nach ihrem Mord an mir auch direkt mit dir um und sagten nichts, als du nach mir fragtest. Jetzt kennst du die Wahrheit und von mir wirst du nach diesem Brief nie wieder etwas hören. Wenn du ihn liest, bin ich schon fort. Diesmal für immer. Ich liebe dich, Jin. Bitte, vergiss mich nicht. Werde mit Namjoon glücklich. Das ist das einzige, was ich will. Du warst mir in meiner kurzen Lebenszeit ein guter Freund.

In Liebe, Yoongi.