Nach einer schlaflosen Nacht, in der mich sowohl körperliche als auch psychische Beschwerden wach gehalten hatten, hörte ich, wie mein Telefon bereits zum fünften Mal in Folge klingelte.
Wer auch immer es war, er sollte aufhören mich um sieben Uhr morgens anzurufen. Was zur Hölle konnte so dringend sein, dass man jemanden um diese Uhrzeit – mittlerweile sechs Mal – hintereinander anrief?
Ich stieß einen genervten Laut aus und versuchte, langsam aufzustehen. Andernfalls würde mir nur wieder schwindlig oder übel werden. Ich nahm mir trotz allem Zeit für die Kekse und die Milch, immerhin wollte ich nicht, dass ich mich während eines Telefongespräches übergeben musste. Ich konnte schließlich nicht wissen, wer an der anderen Leitung war.
Als ich die Ladestation meines Telefonhörers endlich erreichte, zeigte er mir bereits acht Anrufe in Abwesenheit an – in nur zehn Minuten. Ich stöhnte auf und griff nach dem Hörer, um nachzusehen, wer es gewesen war. Bevor ich das allerdings tun konnte, klingelte es schon wieder.
„Hallo?“, genervt seufzte ich in den Hörer, verstummte allerdings augenblicklich, als Alyson's Stimme in der anderen Leitung ertönte.
„Rose“, begann sie, wie sie es immer tat, dieses Mal jedoch um Einiges strenger als sonst. „Ich muss mit dir reden.“
„Warum?“, ihrer Stimmlage nach konnte das nichts Gutes bedeuten.
„Das möchte ich dir nicht am Telefon erklären“, zischte sie, „Ich erwarte dich in einer Stunde in meinem Büro.“
„Warum?“, wiederholte ich meine Frage, aber Alyson stieß nur einen gereizten Laut aus.
„Weil ich mit dir sprechen muss“, antwortete sie ungeduldig und ich wagte es nicht, mir mit meiner Antwort Zeit zu lassen.
„In Ordnung“, sagte ich schließlich zu, „Gegen Acht in deinem Büro, richtig?“
„Nein“, widersprach sie mir, „Nicht gegen Acht. Um Acht.“
Ich rollte beide Augen und war heilfroh, dass sie das nicht sehen konnte. „Meinetwegen. Um Acht in deinem Büro.“
„Ich warte auf dich. Wiedersehen.“
Mit diesen Worten legte sie den Hörer auf, ohne meine Verabschiedung abzuwarten.
„Was zur Hölle...?“, ich drückte auf den roten Hörer und steckte das Telefon wieder in seine Ladestation.
Nachdem ich geduscht, gefrühstückt und mir den Kopf darüber zerbrochen hatte, was Alyson mit mir bereden wollte, verließ ich meine Wohnung und nahm die U-Bahn nach Greenwich, wo sich Alyson's Büro befand.
Seufzend betrat ich den Aufzug und fuhr in den zweiten Stock, wo ich schließlich an die mir nur allzu bekannte Tür klopfte. Es war genau Acht.
Ich wartete, bis Alyson's typisches „Ja?“, auf der anderen Seite der Tür ertönte und betrat schließlich den Raum.
„Rose“, begrüßte sie mich, wie sie es schon immer getan hatte: Mit meinem Namen. „Setz dich.“
Sie klang etwas freundlicher als am Telefon, deshalb jedoch nicht weniger angespannt. „Ich muss dich dringend sprechen.“
„Worum geht es denn?“, fragte ich direkt nach und eigentlich konnte ich mir denken, worüber sie mit mir sprechen wollte.
„Ist die Frage ernst gemeint?“, sie zog beide Augenbrauen nach oben und legte ihren Kugelschreiber zur Seite.
Ich dachte einen Moment über meine Antwort nach, schüttelte dann jedoch den Kopf. „Nein, ich glaube nicht.“
Sie zog unter ihrem Schreibtisch die gestrige Ausgabe der Times hervor und klatschte sie unsanft auf den Tisch. Ich zuckte unwillkürlich zusammen und sah sie erschrocken an.
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Sharing the secret (Niall Horan FF)
FanfictionWas passiert, wenn man ein Geheimnis hat, von dem zwangsläufig die ganze Welt erfährt? Und was passiert, wenn es trotzdem ein Geheimnis bleiben muss? Rose Alvin befindet sich in genau dieser Situation. Als sie erfährt, dass sie ein Kind von Niall Ho...