„Also; fassen wir zusammen...", setzte ich mit gesenkter Stimme an und fuhr mir durch die Haare. Es war nicht lange her, seit ich in Jimins Wohnung getreten war - doch es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit. In dieser Zeit hatte er mir all diese schrecklichen Gegebenheiten aus der Nase gezogen, die ich stets vor meinem überfürsorglichen Partner sowie allen anderen möglichen Menschen in meinem Umfeld erfolgreich verborgen hatte. Er befand sich nun auf dem aktuellsten aller Stände des Serienmörderfalles, wusste als einziges Lebewesen auf dem gesamten Planeten über meine geheimen Gefühle gegenüber Taehyung Bescheid, doch brachte es tatsächlich nach alldem noch immer zustande, mir mit seinem sanften, aufmunternden Lächeln zuzunicken. Trotz seinem gelassenen Äußeren war die Anspannung in seinen Zügen jedoch nicht zu übersehen. Selbst für mich nicht.
Jimins gebleichten Haare fielen ihm achtlos vor die Stirn, als er sich mit den Ellenbogen auf seinen Knien abstützte und seine Hände zu kneten begann. Ein Anzeichen dafür, dass er trotz seiner ruhigen Art doch den Stress und Drang der Situation verspürte, den Ernst der Lage vollends verstand. Sein Teint schien innerhalb der letzten Stunden um einige Stufen blasser geworden zu sein, seine Augen schienen müder.
„Na, dann fang Mal an", war nun die tiefe Stimme Namjoons zu vernehmen. Namjoon aka Rap Monster, der unbekannte Anführer einer zwielichtigen Untergrundorganisation und gleichzeitig anerkannter Rapper in der ostasiatischen Popwelt. Violette, ungezähmte Haare, zerrissene Jeans und eine dunkle Lederjacke, kombiniert mit seinen schwarzen Militärstiefeln. Er saß gelassenen Gemüts neben Jimin, hatte es sich auf der kleinen Couch gemütlich gemacht und seine schweren Stiefel auf dem tiefen Wohnzimmertisch platziert. Mein Blick wurde missbilligend. Einerseits, weil sich Jimin tatsächlich mit einem Verbrecher aus seiner Undercover-Mission einen Ticken zu gut angefreundet zu haben schien, andererseits, weil er diesen in den letzten Stunden professionell eingeweiht und geschickt in den Fall des Feuerteufels integriert hatte. Doch ich ließ lediglich ein resigniertes Seufzen meinen Lippen entweichen und blieb vor den Beiden stehen.
„Der Mörder ortet Mobiltelefone, um den Standort seiner Opfer ausmachen zu können." Die beiden nickten nachdenklich, während ich meine Arme verschränkte; sowie Taehyung es immer zu tun pflegte, wenn er einen komplizierten Fall zusammenfassen musste. „Er betäubt sie, schleppt sie in die Nähe eines Flusses und verbrennt sie einige Minuten vor angesagtem Regenfall mithilfe von Benzin." Genau wie mein älterer Partner auch immer, wandte ich von den beiden ab und trat ein paar kurze Schritte zur Seite, während sich meine Finger sachte um mein Kinn legten. „Die Opfer werden vorher mit Nachrichten terrorisiert, die sich kurz nach dem Öffnen selbst eliminieren", erklärte ich, „und..."
Ich hielt inne. Beide Zuhörer bemerkten meine plötzliche Stille und hoben den Kopf, um mir einen fragenden Blick zuzuwerfen. Es war wieder einer dieser Momente. Die Momente, in denen mir eine plötzliche Idee kam, eine Möglichkeit, die uns von Nutzen sein könnte. Eine Möglichkeit, die eine unbestreitbare Relevanz ausstrahlte und die Lösung, oder zumindest einen Teil davon darstellen könnte.
„Was...", begann ich aufgeregt, „wenn der Mörder nicht hinter dem Eigentümer des Handys her ist... sondern hinter dem Besitzer?"
Genau. Ich, Jungkook, war der Eigentümer des Handys - es gehörte rechtlich gesehen mir; denn ich hatte es gekauft. Ich hatte es benutzt. Ich hatte jegliche Rechte, über das Mobiltelefon zu verfügen. Doch der Besitzer... derjenige, der das Mobiltelefon gerade bei sich trug und es benutzte... war Jimin.
„Vielleicht ist ihm gleichgültig, wem das Handy im eigentlichen Sinne gehört!" Ich drehte mich hektisch zu den beiden und versuchte die Welle der Aufregung in mir hinunterzudrücken, die mich bei meinen Einfällen stets zu übermannen drohte. „Er ist nur hinter dem her, der es zur Zeit seiner Tat bei sich trägt!"
„Du kannst dir da nicht so sicher sein", warf Namjoon zweifelnd auf, doch Jimin lehnte sich nachdenklich zurück. Und irgendwie - das wusste ich - würde mir seine kommende Aussage nicht gefallen.
„Das können wir herausfinden."
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Remember me ♛ VKook「50% Texting」
FanfictionKim Taehyung Ich vertraue dir nicht. Kim Taehyung Aber deswegen bist du noch lange kein schlechter Mensch. Unbekannter Bist du dir da wirklich so sicher? Kim Taehyung ? Wenn zwischen Mord und Totschlag Freundschaften entstehen, die eigentlich als Fe...