Ein Brief an dich.

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Hey, mein Prinz (oder was auch immer noch davon übrig ist)
Ich weiß, dass du all deine Gefühle verloren hast. Nicht nur die für mich. Ich frage mich, ob du dich noch an all die schönen Zeiten erinnerst.

12.5. - der Tag, an dem ich dich kennen lernte. Und oh mein Gott, ich war so nervös. Ich spreche normalerweise keine Menschen an, nur du warst anders. Ich habe dich gesehen und mir gedacht: Für ihn lohnt es sich, zu kämpfen. Für ihn lohnt es sich, meine Ängste beiseite zu legen und endlich etwas zu tun. Für ihn lohnt es sich, erneut zu lieben.

5.6. - Wohl einer der besten Tage meines Lebens. Du fragst dich warum? Dieses Datum ist unser Jahrestag (falls es jemals so weit kommen wird)
Weißt du noch, wie du mich nanntest? Du nanntest mich 'deinen süßen Trottel'. Und du kannst dir nicht einmal vorstellen, wie viel
das bedeutete. Jemand, der mich einmal nicht verurteilt. Und ich dachte, dass würde so bleiben.
Und weißt du noch die Worte, die du mir vier Tage später sagtest?

9.6. - 'Zwei Menschen auf der Flucht und Zack verliebt' ich sterbe immer wieder, wenn diese Worte in meinem Kopf auftauchen. Du bedeutest mir so unglaublich viel. Viel mehr, als ich dir jemals bieten könnte.

Und ich weiß auch noch genau, wie ich dir die Nase gebrochen habe, als du mir erzähltest, dass du mich mit einer Frau betrogen hast. Es war unglaublich befreiend. (Und wenn wir das überstanden haben, wieso dann das jetzt nicht?)

Und erinnerst du dich daran, als du dachtest, ich würde dir ein zweites Mal die Nase brechen? Worauf ich dich aber einfach nur geküsst habe? (Deine Lippen machen mich so süchtig)
Dies war, nachdem du mir deine ehrlichste Entschuldigung gesagt hast. Und in diesem kleinen Moment wurde mir bewusst, dass du mich wirklich liebst. (Und ich hoffe, dass du dies irgendwann wieder tun kannst)

Du sagtest mir, du würdest lieber am Leben bleiben, damit ich jemanden habe, auf den ich sauer sein kann. Würdest du jetzt immer noch für mich leben? (Lebst du überhaupt noch?)

Ich erinnere mich an jeden Kuss dieser Nacht. Jeden Kuss den du auf meinen Körper gesetzt hast. Jeder Kuss hat mein Herz erreicht, in Wegen, die du jetzt nie verstehen würdest. (Darf ich deine Lippen wohl noch einmal spüren?)

Ich erinnere mich daran, als ich das erste Mal bei dir war. Du musstest auf Ciel aufpassen, der im Stehen auf einmal eingeschlafen ist. Als wir in zu Bett gebracht haben, hat es sich angefühlt,  als wären wir eine Familie. Ich war so glücklich. Und als an diesem Abend noch etwas geschah, konnte ich glücklicher nicht sein. Ich wollte mein ganzes Leben mit dir verbringen, mit dem Jungen, den ich liebe. (Wolltest du es auch?)

Und als wir am nächsten Morgen dann Ciel trösteten, daraufhin verloren und wieder gefunden haben. Da wusste ich: Mit dir will ich bleiben, egal was passiert.

Ich liebte die Tage, als wir nur bei dir waren. Kein Zev, keine Schule, keine Pflichten. Nur du und ich. Ich und du. Wir waren so unbeschwert. Und kannst du dich noch daran erinnern, als du so rot wurdest wie noch nie und mir gesagt hast, dass es dich freut, dass ich hier bin? (Erfreut dich das jetzt immer noch?)

Ich wollte den Tag so lange herauszögern wie es nur ging, aber irgendwann musste er sein. Die Rückkehr nach Hogwarts. Ich wünschte, wir wären nie zurück gegangen. Wären ewig in deinem Haus geblieben und hätten die Schule einfach geschmissen.
Denn damit fing dann wieder alles an. Wir sahen uns kaum noch, du musstest wieder öfter zu den Todessern und ich? Ich saß alleine im Zimmer und habe mir Sorgen gemacht. Jeden. Tag. Irgendwann warst du einfach wie vom Erdboden verschluckt.

Und dann der 1. August. Warum musste ich auch unbedingt trinken gehen? Ich hätte in jedes Lokal gehen können, aber nein. Es musste das Drei Besen sein. Und du warst da. Hast auf die Theke gestarrt und dich dann umgedreht. Mein Herz setzte aus, als ich deinen Blick sah. Keinerlei Emotionen. Lediglich dein gefälschtes Grinsen auf den Lippen.
Ich saß mich zu dir. Und ich wusste von Anfang an, dass etwas nicht stimmen konnte. Wie du mit mir gesprochen hast, als hätten wir nie so etwas wie Liebe für einander empfunden. Ich hatte Angst. Das zweite Mal in meinem Leben hatte ich Angst vor dir. Und es war so schmerzhaft wie noch nie.
Als ich dann sagte, dass es sich so anfühlt als hättest du kein Herz, war es vorbei. Als du meine Hand nahmst, sie auf deine Brust gehalten und gesagt hast, dass du auch keines mehr hättest.
Als ich deinen Herzschlag nicht mehr unter meinen Fingerspitzen spüren konnte. Als ich MEINEN Herzschlag in deiner Brust nicht mehr spüren konnte.
Du weißt nicht wie weh es tat, als ein Teil von mir starb. Als DU gestorben bist. Dein wahres Ich.
Es fühlte sich an, als würde ich gleich einen Herzinfarkt erleiden, als ich merkte, wie meine Hoffnung verschwand. Eine Hoffnung auf bessere Zeiten. Mit dir. (Denn bessere Zeiten ohne dich gibt es nicht)

Ich werde nie wieder ohne dich leben können. Jedenfalls nicht richtig. Mein Herz wird wahrscheinlich noch schlagen. Leider.
Weißt du noch, als du mich angeschrien hast, dass ich mich nicht umbringen werde? Dass ich nicht einmal daran denken soll? Und ich saß da, habe geweint und dich enttäuscht. (Würdest du mich jetzt auch noch aufhalten?)

Ich wünschte wir wären wieder bei dem Zeitpunkt, als ich noch der 'Adler in Krawatte' war. Weißt du noch? Wir saßen beide bekifft und besoffen draußen und ich habe dir mein 'Galgen-Sternbild' gezeigt. Ich wünschte es wäre wieder so. Ich hätte mich niemals in dich verlieben dürfen. Dann würde es dir besser gehen.

Ich vermisse dich. Deine ganz eigene Art, mich erröten zu lassen. Ich vermisse es, als du am Bett gelehnt hast und kleine Drachen gezaubert hast. Ich vermisse die eine Nacht auf dem Astronomieturm. Am Maskenball, weißt du noch? Und vor allem vermisse ich Dean. Meinen Prinzen. Nicht der, der du jetzt bist. Ich meine meinen Prinzen. Jemand mit Herz. Jemand der Liebe spüren kann. Jemand, der mich gerettet hat.

Wofür ich das hier mache? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, aber wenn du auch nur bis hier hin gelesen hast, dann schöpfe ich etwas Hoffnung. Etwas Hoffnung in ein gemeinsames 'uns'.

Ich werde dich nicht aufgeben. Das kann ich nicht. Ich werde um dich kämpfen, dein Herz wiederholen wenn es sein muss. Aber ich werde uns nicht aufgeben.

Wo bist du? Du bist einfach so verschwunden. Ich brauche dich.

Deine Prinzessin (oder was auch immer noch davon übrig ist)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 05, 2018 ⏰

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