Kapitel 3

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„Boar ist das eine geile Aussicht, Papa! Der Eifelturm ist ja fast schon unser Nachbar! Und guck mal da-", rief ich begeistert und zeigte in die Skyline von Paris „da ist der Prinzenpark. Das ist ja riesig! Und da wirst du arbeiten?" „Ja das werde ich ab nächste Woche wohl. Freut mich total, dass es dir hier so gut gefällt. Und guck mal, das dahinten ist das Stade de France. Das ist noch größer und moderner. Aber wie wäre es, wenn du Erik mal ein Bild von unserer Aussicht schickst und ihn neidisch machst?", schmunzelte mein Vater mir zu. Das war eine grandiose Idee. Ich knipste also ein Paar Bilder von Paris, von unserer Dachterrasse aus, und schickte sie Erik, mit der Nachricht „Also mit dieser Aussicht kann ich hier doch ganz gut leben, findest du nicht? ;)" Keine zehn Sekunden später zeigte mein Handy auch schon eine Antwort an: „Krasse Aussicht! Ich glaube ich muss mal vorbeikommen und mir das persönlich ansehen! Kann ich die dann mieten, wenn ich ein Date habe? 😉". Bei dieser Frage musste ich auflachen. Das war so typisch Erik, aber ich musste ihn leider enttäuschen, die Terrasse werden seine „Freundinnen" wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen. Schließlich hielten seine Beziehungen meistens nicht länger als 2-3 Monate und waren eher zum Vergnügen da. Ich packte mein Handy ein und ging in unser Wohnzimmer, wo viele Möbelpacker die Einrichtung aufbauten und noch andere Möbelstücke reinhievten.

Unser Wohnzimmer war ein riesiger Raum, mit offener Küche, in der sich mein Vater mit seinem Manager unterhielt. Als ich dazu stieß, begrüßte mich Xavier mit einer freundlichen Umarmung und musterte skeptisch mein gelb-schwarzes BVB Trikot. „Das müssen wir, glaub ich, mal ändern. So kannst du doch nicht als PSG- Trainertochter rumlaufen. Was macht das denn für ein Eindruck, beim Verein?", stellte er mit einem amüsierten Unterton fest und zog ein blaues Trikot T-Shirt aus seiner Tasche. Es war das neue Heimtrikot von PSG und ich musste zugeben, es sah verdammt gut aus. Ich riss es Xavier förmlich aus der Hand und freute mich wie ein kleines Kind. Zum Dank umarmte ich den Manager meines Vaters noch einmal und lief in mein neues Zimmer, um mich umzuziehen. Mit dem neuen Trikot, mit der Rückennummer 21 und der Aufschrift Tuchel, und einer schwarzen Skinnyjeans verließ ich mein Zimmer und kehrte wieder zu den anderen in die Küche zurück. Mit einem Pfeifen wurde ich empfangen und drehte mich einmal um die eigene Achse, um mein Trikot von allen Seiten zu präsentieren.

„Und was machen wir heute noch? Schließlich ist es gerade mal 14 Uhr an einem Samstag und die Möbel stehen auch schon fast.", fragte ich die beiden Männer super gut gelaunt. Daraufhin antwortete mein Vater: „Wie wäre es, wenn wir beide uns mal die Straßen von Paris ansehen, und dann später was Schönes Essen?" „Ohhh ja, das ist eine gute Idee! So machen wir das!" „Aber ich brauche noch eine Stunde. Du kannst ja in der Zwischenzeit anfangen, dein Zimmer einzuräumen.", Schlug mein Vater vor. Gerade als ich mich umdrehen und in mein Zimmer gehen wollte, hielt mich Xavier noch einmal fest. „Morgen schon was vor?", fragte er mich mit einem leichten Grinsen im Gesicht und ich schüttelte etwas verwirrt meinen Kopf. „Na dann hast du jetzt was vor! Morgen Abend wir, deinem Vater zu ehre, ein Galaessen mit allen Spielern und Mitwirkenden, von PSG, veranstaltet, und seine Familie ist auch herzlich eingeladen. Na, was sagst du dazu?" Unglaubwürdig sah ich Xavier an und nickte etwas unsicher. Meinte er das wirklich ernst? Und wenn ja, dann habe ich ein Problem: Ich hatte nichts annähernd passendes zum Anziehen, um für ein Galaessen passend gekleidet zu sein. In mir breitete sich die Aufregung aus und ich fing an zu Grinsen, wie ich es immer tat, wenn ich mich freute.

Eine Stunde später hatte ich dann auch schon meine Koffer ausgepackt und stand aufbruchsbereit im Flur. Mein Vater kam zu mir, nahm mich in den Arm und wir verließen gemeinsam die Penthouse Wohnung. Wir schlenderten erst kurz durch die Straßen von Paris und ich verliebte mich immer mehr in diese Stadt! Als wir an einem Abendkleiderladen vorbeiliefen, fiel mir dieses nachblaue, wunderschöne Abendkleid direkt ins Auge und ich überredete meinen Vater es zu kaufen, da ich ja auch schließlich ein Outfit für morgen gebrauchen konnte. Wir betraten also den Laden und mein Vater staunte nicht schlecht, als ich die Umkleidekabine verließ. Das Kleid passte wie angegossen! Es hatte einen breiten Träger an der linken Seite und die Rechte Schulter lag frei. Das Dekolleté, welches perfekt anlag, war mit Strass Steinen besetzt und funkelte wie ein Nachthimmel. An der Taille lag es eng an, fiel dann aber mit einem seidigen Stoff, locker nach unten. Es war einfach ein Traum. Mein Vater gefiel es auch direkt und deswegen landete es auch, ohne Diskussion, mit den passenden blauen High Heels und einer weißen Clutch, im Einkaufskorb.

Super glücklich schlenderten wir weiter, auf der Suche nach was zu essen. Als wir schließlich ein gemütliches Restaurant, mit Blick auf den Eifelturm, gefunden und schon bestellt hatten, suchte ich das Bild von mir in meinem neuen Kleid, welches mein Vater vorhin von mir geschossen hatte, auf meinem Handy raus und schickte es Erik, mit der Unterschrift „Denkst du, ich kann mich so auf dem Galaessen morgen Abend, mit den Spielern und Mitwirkenden von PSG, blicken lassen?" Erik schickte lediglich drei Emojis mit Herzen in den Augen und welche die aus dem Mund sabberten. Das sah ich dann mal als Kompliment an. 

In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt