POV Carly
Total erschöpf ließ ich mich, neben meinen Vater, auf den Beifahrersitz fallen. „Man ich bin vom Zugucken schon total fertig. Wie schaffen das denn nur die Spieler und du, wenn ihr drei Stunden auf dem Feld hin und her rennt? Versteh ich nicht. Ihr seid bestimmt alles, aber keine normalen Menschen!" „Haha, Fußballer und Trainer müssen halt eine gute Ausdauer haben. Das ist eine große Voraussetzung in dieser Branche. Hättest du mehr Kondition, wärst du die perfekte Profifußballerin. Schade, dass du das nicht willst..." „Man Papa, nicht schon wieder das Thema. Ja, vielleicht bin ich talentiert und habe das Zeug zum Profi, aber ich will einfach nicht. Wann verstehst du das endlich? Ich bin überglücklich mit meinem Job im Café!", entgegnete ich leicht genervt. Ich hasste es, wenn Papa das Thema wieder aufgriff. Ich wollte nicht, und nichts hätte mich dazu gebracht, es wenigstens zu probieren. In dem Thema war ich der größte Sturkopf, den es gab. Die restliche Fahrt quatschten wir über sein Gefühl mit dem Verein, die Spieler und über das, was wir heute Essen wollten. Zuhause angekommen ging mein Vater duschen und ich fing schon mal mit dem Kochen an. Ich hatte einen Mordshunger und wollte einfach nur noch essen. Ich hatte mich für Spagetti Bolognese entschieden, mein Lieblingsgericht. Ich schnitt etwas Gemüse in die Pfanne und briet es leicht, mit dem Hackfleisch, an. Dann kamen noch Ketchup, Tomatenmark und passierte Tomaten dazu und etwas Gemüsebrühe. Als das Nudelwasser dann zu kochen begann, fügte ich die Spagetti hinzu und deckte den Tisch. Auf den Punkt genau verließ mein Vater das Bad und wir konnten Essen. Wie jeden Abend saßen wir auf unserer Dachterrasse und schwankten unsere Blicke über Paris. Hier oben vergas ich alles, was mich sonst immer beschäftigt hatte. Es war einfach unglaublich. „Hast du super gekocht, Prinzessin! Ich bin so stolz auf dich!", sagte mein Vater und ich sah ihn verwundert an. Er hatte mir noch nie so direkt gesagt, dass er stolz auf mich war. Schließlich tat ich eigentlich immer das, was er für Falsch hielt. „Auch wenn du oft genau das Gegenteil tust, was ich gut finde, hast du dich so toll entwickelt. Du gehst deinen eigenen Weg und willst dabei auch keine Bevorzugung durch deinen Berühmtheitsgrad. Es gibt nicht viele Menschen, die das können, aber du gehörst definitiv zu ihnen, und das mach mich besonders stolz!" Total berührt lief eine Träne meine Wange runter. Es waren die schönsten Worte, die er je zu mir gesagt hatte. Ich stand auf und umarmte meinen Vater von hinten. „Danke Papa, dass du mich zu dem gemacht hast, was ich heute bin. Ich bin dir unendlich dankbar! Ich habe dich so doll lieb, Papa, vergiss das bitte nicht!". Papa räumte den Tisch ab und ich ließ mich auf unsere große Hollywoodschaukel fallen. Ich zückte mein Handy und sah, dass Kevin mir geschrieben hatte.
„Hey Carly, hast du vielleicht Lust, mit mir und ein Paar anderen Spielern in nh Bar zu gehen und zu quatschen? Ich könnte dich auch abholen"
„Hey Nummer eins, klar, ich komme gerne mit. Wenn es für dich keine Umstände macht, kannst du mich gerne abholen. Weißt ja wo ich wohne. Wann bist du dann ca. da?"
„Halbe Stunde brauche ich noch. Ich warte dann unten. Bis gleich"
Halbe Stunde könnte knapp werden, aber egal. Ich sprang auf und rannte in mein Zimmer. Verzweifelt stand ich vor meinem riesigen Kleiderschrank. Was zieht man dazu an? Cocktailkleid? Ne zu Overdressed!Jogginghose? Ne, zu Assi! Schwarze Jeans und aus Provokation ein BVB Trikot?Perfekt! Ich schlüpfte schmunzelnd in mein Trikot und begab mich ins Bad, wo ich etwas Wimperntusche und zur Abwechslung mal Makeup auftrug. Das Ganze rundete ich mit meinem Braun-roten Mac Lippenstift ab. Meine Haare ließ ich diesmal offen, sodass sie mir bis zum Ellenbogen reichten, und man hinten auf meinem Trikot noch gut den Namen des Spielers lesen konnte. Natürlich trug ich mein Durm-Trikot, welches noch so schön nach Erik duftete. Ich sprühte es dennoch mit Eriks Parfüm ein, da ich ihn schrecklich vermisst habe. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch 10 Minuten Zeit hatte, ehe Kevin vor der Tür stehen würde. Ich schnappte mir mein Handy und tippte Eriks Nummer ein.„CARLSEEEN!", schrie Erik in den Hörer. „Wie geht's wie stehts? Alles Tuti Banani Paris?" „Du weißt genau wie sehr ich es hasse, wenn du „Tuti Banani" sagst! Aber ja, hier in Paris ist alles perfekt. Na ja, obwohl eine Sache fehlt mir..." „Carly was ist los? Was fehlt dir? Oder hat dir jemand was getan? Kann ich dir irgendwie helfen?", Erik klang echt besorgt und man merkte wieder seinen„Großenbruderinstinkt", auch wenn wir keine Geschwister waren. Er sah es immer als seine Aufgabe, mich vor allem und Jeden zu beschützen. Ich fing an zu lachen: „Nein Erik, mir hat niemand was getan. Die Sache dir mir fehlt bist du, du Idiot! Ich vermisse dich!" „Man Carly, jag mir doch nicht so einen Schreck ein. Ich dachte wirklich, dir sei was passiert! Na ja, egal. Hast du heute noch was vor?" „Ich treffe mich gleich mit Kevin und noch ein paar anderen Spielern, und wir gehen in irgendeine Bar. Als kleine Provokation habe ich dein Trikot an, plus dein Parfüm. Mal gucken wie lange es dauert, bis ich gefragt werde, ob wir zusammen sind, denn Beziehungstechnisch, habe ich hier noch mit keinem drüber geredet." Ich erzählte noch von dem Gespräch zwischen Julian und Kevin, welches ich zufällig gehört hatte, als es an der Tür klingelte und ich wusste, dass Kevin da war, weshalb ich das Telefonat, mit Erik, schnell beendete. Ich zog meine Schuhe an, schnappte mir meine Jacke vom Haken und verließ mit einem lauten „Tschüss Papa,Ich geh mit Kevin und den anderen in eine Bar. Kann spät werden!", die Wohnung.
DU LIEST GERADE
In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)
FanfictionCarlys Vater, Thomas Tuchel, tritt seinen neuen Job als Cheftrainer bei Paris Saint-Germain an und Carly entschließt sich, mit ihm nach Paris zu ziehen. Neue Leute, neue Stadt, neues Leben, erhofft sich die 21-Jährige.Wäre da nicht dieser Fußballer...