Julian guckte mich geschockt an. Scheiße, irgendwas musste ich jetzt sagen, sonst kommt das so rüber, als ob ich ihm was verheimliche. „Äh... wie lange stehst du hier schon?" „Was musst du mir erzählen, wo du nicht weißt, ob du es mir sagen sollst?", entgegnete er, ohne mit der Wimper zu zucken. „Julian nicht jetzt!" „Warum nicht jetzt? Erik meinte doch auch, dass es dir leichter fallen würde!". Hätte ich doch nur den Lautsprecher ausgemacht, aber ich war einfach zu faul. Und jetzt musste ich Julian davon erzählen... „Kann ich das nicht wann anders machen? Jetzt ist nicht der-", fing ich an, doch Julian unterbrach mich dreist: „Der richtige Zeitpunkt? Warum nicht? Ich will dir doch nur helfen, aber das kann ich nicht, wenn du mir nicht endlich verrätst, warum du nachts Albträume hast und sogar weinst! Ich mach mir doch nur Sorgen! Ich will nicht, dass du so leidest, und wenn selbst Erik sagt, dass es dir helfen würde, dann spring doch mal über dein Schatten!" Geschockt stand ich neben ihm und guckte in seine kastanienbraunen Augen, in denen sich leichte Tränen sammelten. Ich nahm seine Hand, zog ihn mit auf die Hollywoodschaukel und fing an zu erzählen. Er hörte mir gespannt zu und beruhigte mich, wenn ich zu weinen begann. Er hielt die ganze Zeit über meine Hand und streichelte sie, was mich irgendwie beruhigte.„Das ist schon ganz schön harter Tabak, den er da abgezogen hat... Wie kann man nur so herzlos sein? Und ich mochte den Typen auch noch...", bemerkte Julian ziemlich geschockt. „Danke, dass du mir zugehört hast! Ich weiß, dass du ihn mochtest und wollte eure Freundschaft nicht kaputt machen, aber ich konnte dich auch nicht in Ungewissheit lassen. Naja, jetzt ist es raus und eure Freundschaft ist wahrscheinlich hinüber... tut mir leid, falls ich-" „HEY! Dir brauch rein gar nichts leid tun! Er hat dir das angetan und nicht du ihm! Der Einzige, dem was leid tun sollte, ist Mario! Und wer dir sowas antut, mit dem will ich gar nichts mehr zu tun haben" Er nahm mich in den Arm und ich schlang meine Arme fest um ihn. Ich wollte ihn nie wieder loslassen! Er wusste jetzt, warum ich es langsam angehen wollte und stand vollkommen hinter mir. Ich hatte einen Sinn dafür, schöne Momente in Sekunden zu ruinieren und deswegen fragte ich ihn, wann es für ihn ins Trainingslager ginge. Er hob nur leicht den Kopf und meinte, dass er am Montag fliegen würde und wir uns dann erstmal nicht sehen werden. 6 Wochen ohne Julian? Das geht nicht! „Kann ich dich nicht irgendwie mal besuchen? Oder kann ich mit ins Trainingslager kommen?", fragte ich hoffnungsvoll, obwohl ich wusste, dass dort kein Frauen besuch gestattet war, damit sich die Spieler zu 100% auf die Vorbereitung konzentrieren konnten. Aber einen Versuch war es wert. „Du weißt, dass das nicht geht, auch wenn wir das Beide gerne hätten... Und du musst doch auch arbeiten..." „Ja schon, aber es wird doch sicherlich eine Möglichkeit geben, dich zusehen!" Wir überlegten noch lange, wie wir dieses Problem lösen wollten, aber so eine richtig gute Lösung fiel uns auch nicht ein. „Ich brauche noch ein neues Handy, damit ich wenigstens mit dir telefonieren kann, wenn du in Südtirol bist! Weißt du, wo der nächste MediaMarkt hier ist, dann könnten wir gleich los?" Julian grübelte kurz und nickte dann leicht. Wir setzten uns auf und zogen uns um. Ich zog eine weiße Bluse und meine schwarze Skinnyjeans an und band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen. Julian nahm sich eine Trainingshose von meinem Vater und ich gab ihm eins meiner alten Erik Shirts. Ich schrieb meinem Vater noch einen kleinen Zettel, damit er sich keine Sorgen machen würde und dann gingen wir auch schon los. Julian nahm meine Hand und verschränkte seine Finger mit meinen Fingern. Ich grinste ihn an und wir schlenderten lachend weiter, bis wir den Laden endlich sahen. Drinnen erwartete mich dann die Qual der Wahl. „So viele Handys... Wie soll ich mich denn da entscheiden?", wollte ich Julian eigentlich fragen, da er hinter mir stand, aber als ich mich umdrehte, war er wie vom Erdboden verschluckt. 'Nicht schon wieder oder? ' Ich schaute mich leicht nervös nach ihm um, als ich vor Schreck zusammenfuhr, denn jemand hatte seine Hand auf meine Schulter gelegt. Ich drehte mich um und Julian grinste mich an. „Man! Mach das bitte nicht nochmal! Ich dachte schon, du wärst wieder weg!", sagte ich und boxte ihn leicht an den Oberarm, was mir eher wehtat, als ihm, denn seine Muskeln waren verdammt hart. Ich schüttelte meine Hand und konzentrierte mich wieder auf die Handys, die vor mir lagen. „Ich nehme das iPhone X und du nimmst das auch!", meinte Julian und griff nach den Verpackungen, aber ich hinderte ihn. „Du kannst dir das ja vielleicht leisten. Ok ich auch, aber ist das nicht ein bisschen teuer?" „Gönn dir doch auch mal was! Dein letztes Handy... Ich will gar nicht wissen, wie alt das war. Also los jetzt! Und die Hülle spendiere ich dir!", sagte Julian und zog mich hinter sich her, um zu den Hüllen zu gelangen. Ich entschied mich für eine schlichte graue und Julian nahm eine blaue. Wir gingen zur Kasse und der Preis machte mich stutzig. 1.319,99 Euro?! Julian sah meinen geschockten Blick, winkte aber nur ab. Er hatte mal wieder Recht. Ich kann mir auch mal was gönnen. Also steckte ich meine Karte ein und bezahlte. Wir verließen den Laden und suchten uns ein Café, wo wir noch genüsslich ein Eis aßen, bis wir wieder nach Hause schlenderten.
DU LIEST GERADE
In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)
FanfictionCarlys Vater, Thomas Tuchel, tritt seinen neuen Job als Cheftrainer bei Paris Saint-Germain an und Carly entschließt sich, mit ihm nach Paris zu ziehen. Neue Leute, neue Stadt, neues Leben, erhofft sich die 21-Jährige.Wäre da nicht dieser Fußballer...