Julian hatte von 15 bis 17 Uhr nochmal Training. Die Zeit nutzte ich, um in den Pool und im Anschluss zur Massage zu gehen. Der Pool war schön leer und so konnte ich entspannt meine Bahnen schwimmen. Ich war eine totale Wasserratte! Schwimmen tat ich noch lieber als Fußballspielen. Nach einiger Zeit war es mir dann doch zu viel und ich ging duschen und in den Spabereich. Er war riesig und mit allem Möglichen Gadgets ausgestattet. Es war fast wie in einem Schönheitssalon, wo man sich liften und Fett absaugen lassen konnte. Ich ging zum Tresen, wo eine sehr nett wirkende junge Frau saß. „Hallo, ich würde gerne eine Massage buchen, wenn das gerade möglich ist.", fragte ich freundlich. „Ihr Name, Zimmernummer und Chipkarte bitte!", entgegnete sie. Ich gab ihr alle Informationen, die sie haben wollte und setzte mich in den Wartebereich, wo außer mir keiner mehr saß. Ich nahm mir irgendeine Zeitung und blätterte sie durch. Models, Magertussen, Stöckerbeine und keine, die mal mehr drauf hat. Diese Gesellschaft kotzt mich einfach nur noch an. Size-Zero ist schön, alles drüber fett und hässlich. Anstatt das man sein Leben lebt und Spaß am Essen hat, verdirbt man sich mit Diäten und Sport das Leben und macht sich selber Stress. Ok, Sport wohl eher weniger, aber Diäten sind einfach nur nervig. Warum kann nicht jeder sein, wie er will, ohne fertiggemacht zu werden? Warum muss jeder 'perfekt' sein? Wer bestimmt denn überhaupt, was und wer schön ist und was nicht? Ich darf doch wohl selbst entscheiden, was schön ist und was nicht! Ich wurde aus meiner innerlichen Aufregung gerissen, als mich ein wirklich gut aussehender Hotelboy aufrief. Ich stand auf und folgte ihm in einen kleinen Raum, wo eine Liege und diverse Öle und Cremes standen. „Dort ist die Umkleide und ihr ist ein Handtuch. Ich komme in fünf Minuten wieder. Wenn du dich fertig umgezogen hast, leg dich bitte auf die Liege. Bis gleich!", sagte der Hotelboy und ich befolgte genau seinen Anweisungen. Ich zog mich aus und legte mich auf die Liege, bedeckte aber meinen Rücken mit dem Handtuch, um nicht komplett nackt da zu liegen. Der gut aussehende kam rein und machte entspannte Musik an. „Ist es ok für dich, wenn ich das Handtuch ein bisschen weiter runter mache?"„Ja klar!", antwortete ich. Schließlich hatte ich noch eine Unterhose an und das Handtuch bedeckte ja auch noch meinen Hintern. Von daher war das für mich kein Problem. Julian hätte bestimmt ein Problem damit gehabt, aber dieser war jetzt nicht hier. „Vorsicht, wird kurz kalt. Also keinen Schreck bekommen, ist nur Öl!", warnte er mich, bevor etwas Kaltes auf meinen Rücken tropfte. Es duftete unbeschreiblich schön nach Kokosnuss! Er verrieb das Öl sanft auf meinem Rücken und begann dann, meinen Nacken zu massieren. Es tat verdammt doll weh. Na ja, was war anderes zu erwarten. Ich war so verspannt und hatte schon ewig keine Massage mehr. Er machte weiter und so langsam lösten sich auch die Verspannungen, ehe er weiter an meiner Wirbelsäule massierte. Seine kräftigen Hände glitten meinen Rück hoch und runter. Er massierte meinen gesamten Rücken,dann meine Beine und Füße, und zum Schluss auch noch meinen Bauch. Die Musik hatte mich so entspannt, sodass ich kurz vorm einschlafen war, als die Massage beendet wurde. „So wir sind hier jetzt fertig! Du kannst hier gerne noch für 10 Minuten liegen, aber dann muss ich dich leider rausschmeißen... Sag bitte Bescheid, wenn du etwas benötigst!", sagte mein Masseur leise und ich nickte nur leicht als Antwort. Ich genoss noch kurz die Ruhe, erhob mich dann aber, band mir mein Handtuch um und verließ, mit meinen Sachen im Arm, den Raum. Ich verabschiedete mich noch kurz und ging dann in Richtung Hotelzimmer, um mich vom Öl zu befreien. Frisch geduscht verließ ich mein Zimmer. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass Julian seit einer halben Stunde Trainings aus hatte und eigentlich wieder im Zimmer sein musste. Woraufhin ich mich auf die Suche nach seinem Zimmer begab. Er hatte mir zwar mal erklärt, wie ich da hinkomme, aber ihr wisst ja: Orientierungssinn wie ein Goldfisch! Nach einiger Zeit des Suchens, war ich endlich an seinem Zimmer angekommen. Ich klopfte und wenige Sekunden später flog die Tür ruckartig auf. Julian stand vor mir, aber er sah aus, als wäre er verprügelt worden. Um sein Auge waren blaue Blessuren und über der Augenbraue war eine kleine Wunde, über die aber schon Klammerpflaster geklebt wurden. „Was ist denn mit dir passiert?", fragte ich ziemlich besorgt und fasst ihm ins Gesicht. Es sah verdammt schmerzhaft aus! „Kleiner Zusammenstoß mit Leroy im Training. Nichts Schlimmes. Wurde schon durchgecheckt. Alles gut soweit!" „Habt ihr euch geprügelt? Aber doch nicht wegen mir oder?!", fragte ich komplett entsetzt. „Nein, Nein! Wir haben eine Partie gespielt und er ist ziemlich heftig an meinen Kopf gestoßen, war keine Absicht. Aber komm doch erstmal rein!", erklärte er und ich betrat sein enorm großes und luxuriöses Apartment. „Komm erst mal her!", sagte Julian schelmisch grinsend und zog mich an sich, um mir einen Kuss zu geben. „Ist wirklich alles Ok mit deinem Auge und vor allem mit deinem Kopf?" „Ja alles Bestens, sagte ich doch! Wie hast du dir so die Zeit vertrieben, während ich beim Training war?"„Hab mich von gut aussehenden Männern massieren lassen. Ok es war nur einer, aber gut sah er trotzdem aus!", sagte ich und merkte im selben Moment, wie dämlich ich war. Ich schwärme meinem Freund von anderen gut aussehenden Männern vor und bemerke es nicht mal. Ich war so ein Holzkopf. „Nein, Nein, Juli! So war das nicht gemeint! Also nicht, dass du jetzt eifersüchtig wirst oder so, er sah nur gut aus und hat mich massiert! Nicht mehr, wirklich!" „Nur massiert?! Wie viel hattest du an?", fragte er wütend und ich konnte seine Wut gut nachvollziehen. Ich würde auch so reagieren, würde er mir von anderen Mädchen vorschwärmen. Die Wahrheit würde ihn nur noch wütender machen, aber anlügen wollte ich ihn auch nicht. „Eine Unterhose...", murmelte ich und sah, wie Julian am Liebsten an die Decke gegangen wäre, aber er beherrschte sich. „Nur eine Unterhose? Und da hat er dich ganz sicher nicht irgendwie betatscht?!" „Julian!Das ist sein Job! Er macht das jeden verdammten Tag bei 30 Frauen! Und am Pool hab ich doch auch nicht mehr an! Also fahr mal einen Gang runter, da war nichts und da wird auch nichts sein!", kam es aus mir heraus. Ok vielleicht war ich jetzt an die Decke gegangen, aber ich konnte nicht anders! Julian ging zur Tür und öffnete sie. „Geh bitte! Ich will alleine sein!" „Alter!", war das Einzige was ich sagte, bevor ich wütend aus der Tür stampfte.
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In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)
FanfictionCarlys Vater, Thomas Tuchel, tritt seinen neuen Job als Cheftrainer bei Paris Saint-Germain an und Carly entschließt sich, mit ihm nach Paris zu ziehen. Neue Leute, neue Stadt, neues Leben, erhofft sich die 21-Jährige.Wäre da nicht dieser Fußballer...