Kapitel 17 - Kampf um die Liebe

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Kapitel 17 – Kampf um die Liebe


Am nächsten Morgen erwachte Harry früh. Dies sagte ihm jedenfalls das leichte Sonnenlicht, welches durch das große Fenster ins Zimmer fiel. Vor draußen hörte er das Vogelgezwitscher. „Hätte ich mal das Fenster zugelassen" brummte er vor sich hin. Als er sich auf die Seite drehen wollte, bemerkte er ein Stechen in den Beinen. 'Muskelkater vom Shoppen...natoll..was für ein durchtrainierter Kämpfer ich doch bin...'dachte er sarkastisch und setzte sich müde auf. Er hatte Schwierigkeiten die Augen offen zu halten und schlenderte elegant wie ein Troll zum Bad.

Beim Ausziehen fiel ihm auf, dass es etwas schwieriger war den Pyjama aus zu pellen. Verwundert sah er an sich herunter. Die Ärmel waren ihm zu kurz und auch die Hosenbeine endeten über den Knöcheln. Innerlich die Schulter zuckend drehte er die Dusche auf und stellte sich nun ausgezogen drunter. Sein Verstand wurde immer klarer. Er klatschte sich mit der Handfläche gegen die Stirn. Dies hatte er am gestrigen Abend auch schon abertausende Male getan. 'Wie konnte ich nur so weit gehen und den Lord küssen!?!?' ärgerte er sich wieder.

Zwanzig Minuten später öffnete Harry vorsichtig die Tür zum Speisesaal. Nur Lucius Malfoy saß mit einem Kaffee und einer Zeitung am langen Tisch. Nach einer höflichen Begrüßung seitens des Potters sah der Blonde kurz von seiner Zeitung hoch und grüßte zurück. Dann war sein Kopf wieder verschwunden. Nur um im nächsten Moment die Zeitung erstaunt ganz fallen zu lassen. Harry saß bereits am Tisch und wollte sich gerade ein Brötchen nehmen, da hielt ihn eine Hand am Unterarm fest. Fragend sah er zu dem Malfoy"Mister Potter. Sie haben sich erneut verändert" stellte dieser klar. „Hä?" bekam der Schwarzhaarige nur heraus. Im Spiegel heute morgen sah er so aus wie....gestern.
„Ihre Ärmel" deutete der Gegenüber an. Harry sah an sich herunter. Sie waren tatsächlich etwas zu kurz. „Sie sind gewachsen". Freudig lächelte der Potter. Sein Zwergendarsein war nun wohl endgültig vorbei. Das würde auch erklären warum er so einen Muskelkater hat. Das kam nicht von der Shoppingtour. Nach einem Zauberspruch den Harry nicht kannte, war seine Kleidung wieder passend. "Ähm...danke...war das ein Spruch, um die Sachen zu vergrößern?"
Der Malfoy nickte und nahm einen Schluck Kaffee:" Das ist gutes Material. Zwei-drei Nummern sollten kein Problem sein. Aber wenn Sie noch weiter wachsen, müssen wir wohl nochmal los." Ein Hauch von einem Lächeln schwang am Ende mit. Harry schwante Übles. Der Blonde Aristokrat hatte gestern auch den meisten Spaß am Einkaufen gehabt. Seufzend bestrich er sein Brötchen mit Marmelade, als die Tür erneut aufging. Snape und der Lord kamen zeitgleich an. Nachdem Severus seinen üblichen Ich-hatte-noch-keinen-Kaffe-lasst-mich-in-Ruhe-Guten-Morgen-Gruß zum Besten gab, kam vom Lord ein nicht weniger bedrückendes „Morgen". Der Potter schielte vorsichtig in dessen Richtung. Doch Tom zog die Zeitung und einen Kaffee vor sich. 'Mhm wie immer...' grübelte der Potter und aß weiter.
Früher als alle anderen stand der Lord jedoch auf und stampfte in sein Arbeitszimmer. Snape warf einen skeptischen Blick zum Malfoy. Dieser zuckte leicht mit den Schultern. Kurz darauf hatten sie ohnehin eine Besprechung. Wahrscheinlich ist der Lord deshalb früher gegangen. So waren jedenfalls die Gedanken der Beiden.
Harry betete immer noch 'Lieber Merlin, las ihn nichts mitbekommen haben'und verschwand auch kurz darauf in die Bibliothek. Er wollte sich ein neues spannendes Buch suchen. Ablenkung auf höchstem Niveau.

So vergingen die Stunden in ruhiger Atmosphäre. Die Hauselfen brachten ihm zwischendurch einen Tee mit etwas Gebäck. Er konnte sich gut ablenken. Das Mittagessen fiel heute aus. Was ihn verwunderte. Kopfschüttelnd hing er wieder beim Thema des Buches. Bis am Nachmittag die Tür aufging und Severus gegenüber des Potters platz nahm. Dieser starrte Harry an, während er vorgebeugt mit den Ellenbogen auf den Knien und das Kinn stützend auf dem Handrücken vor ihm saß. Kurz darauf seufzte der Potter und sah auf. Ihm begegneten stechende Augen. „Severus...das ist ziemlich gruselig...." sagte er langsam und lege das Buch an die Seite. „War gestern Abend noch was vorgefallen zwischen dir und dem Lord?". Harry versuchte seinen Schock nicht zu präsentieren und prustete ein gequetschtes „Nein!?" heraus.
Snapes Augen wurden zu Schlitzen. „Wieso?" war die vorsichtige Gegenfrage. Nun lehnte sich der Professor zurück und seufzte schwer. „Der Lord ist schlecht gelaunt. Und damit meine ich so richtig übel. Das er beim sprechen kein Feuer spuckte war ein Wunder."
„Naja...jeder hat mal einen schlechten Tag.." versuchte der Jüngere sie Situation aufzulockern. „Nur dass an SEINEN schlechten Tagen immer jemand stirbt" kommentierte Snape trocken. „Oh..." „ Geh ihm heute lieber aus dem Weg....es sei denn...es gibt etwas, weshalb du dich bei ihm entschuldigen solltest oder so" prüfend sah der Professor nochmal in die grünen Augen. Harry schluckte schwer. Dies war Severus Antwort genug und er ging wieder Richtung Tür. „Ahja bevor ich es vergesse...Draco Malfoy wird kommendes Wochenende hier sein" Harrys überraschter Gesichtsausdruck mit dem anschließenden genervten „Natoll.." brachten den Professor doch zum Grinsen. „Ich kann euch Streithähnen in den Ferien keine Punkte abziehen...aber mir werden sicher noch viel bessere Methoden einfallen euch zu bestrafen falls ihr euch an die Gurgel springen solltet" war der Abschlusskommentar seinerseits. Harrys geschocktes Gesicht genoss er einfach zu sehr. Schmollend nahm Harry sein Buch wieder in die Hand:" Ich hätte Azara und Shady mitnehmen sollen....".

Das soll wohl ein Scherz sein!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt