Kapitel 33

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Ich schaute nochmal auf das riesige Gebäude zurück, welches mir sehr ans Herz gewachsen war. Es war so schön hier und ich musste echt mit mir kämpfen, um nicht doch hierzubleiben. Ich seufzte und öffnete die Tür, um in mein „#DieMannschaft"- Shuttle zu steigen. „Carly! Warte!", rief jemand hinter mir und ich lugte aus der Tür heraus. Lars kam auf mich zu gerannt. Was wollte der denn hier? „Carly, gut, dass du noch nicht weg bist!", sagte er vollkommen aus der Puste. „Ist was passiert? Hat Julian sich verletzt?" „Nein... Alles gut. Ich wollte mich nur von dir verabschieden und dich fragen, ob wir vielleicht Nummern tauschen können. Ich finde dich nämlich sehr sympathisch und würde dich gern besser kennen lernen. Vielleicht entwickelt sich daraus ja auch was! Julian ist nicht der Richtige für dich!", sagte Lars und mir fiel fast die Kinnlade runter. „Sag mal, tickst du noch ganz richtig?! Julian ist das Beste, was mir je passiert ist und nein, ich werde dir nicht meine Nummer geben. Ich liebe Julian und das wird auch immer so bleiben! Sieh das ein! Tschüss!", sagte ich etwas aufgebracht und knallte dem Hotelboy die Tür vor der Nase zu. „Können wir bitte fahren?", fragte ich den Fahrer, er nickte und fuhr los. Lars hatte sie doch nicht mehr alle! Was fiel ihm ein, zu behaupten, Julian sei nicht der Richtige für mich?! Er kannte weder mich, noch Julian! Grübelnd fuhren wir die Autobahn entlang, zum Flughafen in Bozen, von wo aus mein Flieger zurück nach Paris starten würde. Am Flugplatz angekommen, hievte mein Fahrer meinen Koffer aus dem Kofferraum und überreichte mir noch eine Tüte, die Julian ihm vorhin gegeben hatte. Verwundert nahm ich sie an, verabschiedete mich und betrat das, im Vergleich zu dem in Paris, relativ kleine Flughafengebäude. Ich begab mich auf die Suche nach meinem Schalter und checkte ein. Ich ging durch die Sicherheitskontrolle und weiter zum Gate, wo ich noch eine halbe Stunde warten musste. Um mir die Zeit zu vertreiben, lugte ich in die Tüte, die der Fahrer mir gegeben hatte. Ich holte zwei Deutschlandtrikots mit den Rückennummern 7 und den Aufschriften Draxler heraus. Sie dufteten so schön nach Julian! Warum aber zwei? Ich griff erneut in die Tüte und zog einen Umschlag und ein kleines Päckchen heraus. Ich öffnete neugierig den Umschlag und zog drei Karten für das WM-Finale in 5 Wochen raus. Die mussten schweineteuer gewesen sein! Es war doch noch gar nicht klar, ob sie im Finale stehen würden. Verwirrt nahm ich den Brief raus, der auch aus dem Umschlag ragte.

Hey Giftzwerg! Wenn du das hier liest, dann ist die Tüte angekommen. Du wunderst dich bestimmt, warum ich zwei Trikots und drei WM-Finale Tickets reingelegt habe. Ein Trikot hab ich für Erik mit reingelegt. Eine Karte ist natürlich für dich! Wenn wir ins Finale kommen, kannst du noch zwei Leute deiner Wahl mitnehmen. Sollten wir allerdings vorher ausscheiden, so musst du dich für eine Person entscheiden und mich neben dir, und nicht auf dem Feld, ertragen!

Das Parfüm habe ich reingepackt, damit du nicht vergisst, wie ich rieche. Wer weiß, wann wir uns das nächste Mal wiedersehen... Na ja, Ich liebe dich mein Schatz! Bis dann!

Warum war Julian so süß? Also hoffen wir mal, dass die Jungs ins Finale kommen, dann könnte ich nämlich Josi und Erik mitnehmen und müsste nicht zwischen den Beiden entscheiden, auch wenn meine Wahl auf Erik fallen würde. So wäre Josi dann nicht enttäuscht! Ich steckte alles sicher in meine Tasche und wartete, bis das Boarding begann. Als ich dann zum Flugzeug lief, zog ich noch ein letztes Mal die wunderbare Luft von Südtirol ein. Im Flieger verstaute ich meinen Rucksack in der Gepäckablage und setzte mich auf meinen Platz am Fenster. Da nicht viele Leute mitflogen, hatte ich die Reihe wieder für mich alleine. Schlafen konnte ich nicht, dafür hatte ich die letzten Tage zu gut geschlafen. An dem Sitz vor mir, war ein kleiner Bildschirm angebracht und so begann ich, die Filmbibliothek zu durchforsten. Am Ende entschied ich mich dann für „Fack ju Göte!", aber auch nur, weil ich Elyas M'Barek mochte und es der einzige Film auf Deutsch war. Im Anschluss begann ich noch den zweiten Teil, welchen ich aber nicht mehr zu Ende sehen konnte, da wir nach dreieinhalb Stunden dann auch endlich mal angekommen waren. Ich nahm meine Sachen, ging meinen Koffer holen und lief nach draußen, wo mein Vater schon auf mich wartete. „Prinzessin, da bist du ja!", sagte er glücklich und zog mich in seine Arme. „Ja wir sind zu spät los geflogen... Danke, dass du mich abholst!" „Kein Problem! Aber erzähl mal, wie wars in Südtirol?", wollte er wissen, während er meinen Koffer nahm und einen Arm um meine Hüfte legte. Wir gingen los und ich fing an zu erzählen. „War wirklich schön! Die Anlage ist super, genau wie die Plätze! Die Jungs waren auch alle super gut drauf und Jogi wollte sogar, dass ich noch länger bleibe. Er meinte, ich täte der Mannschaft gut und dass ihre Leistungen, seit meiner Ankunft, gestiegen sind!" „Wirklich? Ich hatte ja eher das Gegenteil erwartet. Aber wenn das so ist, freut mich das total für dich! Wie geht's Julian und Kevin?", fragte er und ich erzählte, dass es ihnen sehr gut ginge und sie sehr viel Spaß hätten. Von Julian und mir, erzählte ich nichts. Nicht jetzt, vielleicht wenn ich nach Russland fliegen würde, aber vorher nicht. Auf der Autofahrt hielten wir noch bei einer Pizzeria an und holten zwei Pizzen, die wir zu Hause dann aßen. Den restlichen Tag verbrachte ich mit telefonieren, da ich eindeutig redebedarf hatte. Ich telefonierte mit Josi, Erik und mit Julian. Bei Julians Telefonat, bin ich allerdings auf der Hollywoodschaukel eingeschlafen, da es bis in die Nacht reichte. Er fand das süß, meinte er. Ich eher weniger...

In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt