Seit zwei Wochen waren wir nun in LA und diese Stadt faszinierte mich jeden Tag aufs Neue. Julian und ich hatten uns bisher nicht noch einmal gestritten, was wir aber auch Antonio Rüdiger und Leon Goretzka zu verdanken hatten, denn diese zwei bewohnten mit uns, seit zwei Wochen, eine Villa in Hollywood. Wir unternahmen viel zusammen, guckten uns die Stadt an und gingen abends feiern. An diesem Tag wollten wir in einen der renommiertesten Clubs der Stadt gehen, wo teilweise Stars wie Rihanna, Lady Gaga oder Justin Bieber ihre Nächte verbrachten. Ich schminkte mich ein bisschen auffälliger als sonst und zog mir eine Shorts und ein Glitzer-Top an, um unter den ganzen Stars nicht allzu herauszustechen. Meine silbernen Puma Sneaker rundeten meinen Partylook ab und so verließ ich fertig das Bad. Die Pfiffe der Jungs ließ ich dabei unkommentiert, schüttelte lediglich grinsend den Kopf. Die Jungs hatten Tanktops und kurze Hosen an, nicht sonderlich spannend, aber zum feiern reichte es. „Können wir, Jungs?", fragte ich in die Runde. Die drei Fußballer saßen alle auf der riesigen Couchlandschaft und fummelten an ihren Handys herum, sodass sie mich gar nicht wahrnahmen. Kurzentschlossen zog ich jedem das Handy aus der Hand. „Ey, was soll das?", pöbelte Leon mich an. „Gib mir mein Handy zurück!", beschwerte sich Toni. „Hört auf rum zu heulen! Ich will jetzt feiern, und das auch nicht alleine! Also bewegt eure Hintern in den Wagen!" Perplex schauten mich die Drei an, doch dann erhoben sie sich und schlenderten zum Wagen nach draußen.Die Musik dröhnte in meinen Ohren, die Luft war stickig, aber die Stimmung war einfach bombastisch! Überall sangen und tanzten Menschen, an der Bar wurde gelacht und getrunken. Mit den Fußballern im Schlepptau bewegte ich mich tanzend auf die Tanzfläche. Nach einiger Zeit des intensiven Tanzens, tanzten wir zur Bar und gönnten uns einige Shots und Drinks. Der Alkohol verteilte sich in meinem Blut und übernahm langsam die Kontrolle über meinen Körper. Irgendwie hatte ich Julian, Leon und Toni verloren. Ich torkelte durch den riesigen, überfüllten Raum, auf der Suche nach meinen Freunden, jedoch ohne Erfolg. Also ließ ich mich irgendwo, mit einem Drink in der Hand, nieder und nippte vorsichtig weiter dran rum. Plötzlich zog mich jemand am Arm hoch und redete auf mich ein. Ich hatte alle Mühe, den Worten zu folgen, schaffte es aber. „Ich habe Julian und Toni verloren! Du anscheinend auch. Gehen wir einfach nach Hause?" Ich schwankte und hielt mich an Leon fest. Dieser nahm mich unter den Arm und verließ mit mir den Club. Laufen war schon sehr schwierig für mich gewesen, sodass wir eine Weile nach Hause brauchten. Zuhause angekommen, brachte Leon mich nach oben in mein Bett und deckte mich noch zu. Ich war mir sicher, dass ich in meinem Bett alleine eingeschlafen war, doch der Schein trog mich, als ich am nächsten Morgen neben einem nackten Mann aufwachte, welcher sich nicht als Julian herausstellte.
Ich fuhr lächelnd den freien Oberkörper des Mannes neben mir hoch und runter. Er erwiderte es, indem er meinen freien Rücken streichelte. Nach einiger Zeit öffnete ich meine Augen und musste mir, bei dem Anblick des Gesichts, einen Schrei verkneifen. Ich rappelte mich hastig auf, sodass auch Leon wach wurde, der zuvor noch nackt neben mir lag und schlief. Er war mindestens genau so geschockt wie ich, so sah er zu mindestens aus. „Haben wir?", fragte er nervös, während ich meinen Körper versuchte, mit einer Decke zu bedecken. Ich dachte kurz nach, konnte mich jedoch nicht erinnern. „Ich weiß es nicht! Scheiße, Leon!" Ich setzte mich aufs Bett und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. „Was soll ich denn jetzt Julian sagen, wo ich die Nacht war?" „Fuck! Vielleicht haben wir ja nicht, dann wäre alles in Ordnung!" Ich schaute auf und suchte das Zimmer nach Indizien ab. „Da liegt ein benutztes Kondom... Scheiße, ich habe Julian mit seinem besten Freund betrogen... Ich war doch immer die, die gesagt hat, dass sie niemals betrügen würde, weil ich wüsste, wie es sich anfühle und jetzt?! Jetzt sitze ich hier nackt auf dem Bett des besten Freundes meines Freundes und habe ihn anscheinend betrogen... Ich bin so ein-" „Hey! Jetzt mach dir mal keine Vorwürfe! Du warst betrunken und ich auch! Ich bin mir sogar sicher, dass wir alleine eingeschlafen sind und kann mir das alles auch nicht erklären... Sag Julian einfach die Wahrheit und die ganze Geschichte... Kannst du dich dran erinnern, was passiert ist, nachdem ich dich ins Bett gebracht hatte?" „Würde ich sonst so ratlos und unwissend sein? Natürlich weiß ich nicht, was danach passiert ist! Ich weiß nur, dass ich euch im Club verloren hatte und dann alleine getrunken habe. Irgendwann hast du mich dann gefunden und wir sind ach Hause gegangen, wo du mich ins Bett gebracht hast. Danach ist alles weg..." Leon antwortete nicht mehr, sondern zog sich schnell eine Boxershorts über und verließ das Zimmer. Nach einigen Sekunden kam er wieder zurück. „Julian und Toni sind nicht da. Du kannst also schnell in dein Zimmer und dich anziehen!" Ich schlich schnell in Julians und mein leeres Zimmer, wo ich mir schnell was überzog und wieder zu Leon ins Wohnzimmer ging. „Wo können die sein?" „Keine Ahnung. Hast du dein Handy hier?" Ich nickte und holte es schnell aus meinem Zimmer. „Fuck! 24 verpasste Anrufe und eine Menge Nachrichten von Julian und Toni..." Ich ging in meine Kontakte und drückte auf Julian. Keine zwei Sekunden später hob dieser auch schon ab. „Carly! Wo bist du? Wie geht es dir? Ist alles gut?" „Hey, ich bin zu Hause. Wo bist du?" „Ich bin bei der Polizei... Wir suchen schon die ganze Nacht nach dir! Aber ich bin beruhigt, dass es dir gut geht." „Hm... Kannst du nach Hause kommen, bitte?", fragte ich zögerlich. Julian meinte, er sei in einer halben Stunde da. „Julian braucht noch 30 Minuten..." Leon antwortete nicht, sondern schob mir nur eine Tasse Kaffee hin, die ich danken annahm. Nach einiger Zeit wurde die Tür geöffnet und Julian kam hinein...
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In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)
Fiksi PenggemarCarlys Vater, Thomas Tuchel, tritt seinen neuen Job als Cheftrainer bei Paris Saint-Germain an und Carly entschließt sich, mit ihm nach Paris zu ziehen. Neue Leute, neue Stadt, neues Leben, erhofft sich die 21-Jährige.Wäre da nicht dieser Fußballer...