Taehyung PoV
Mein Kopf lag relativ bequem auf seiner Brust und es war angenehm mit anzuhören, wie sein Herz gegen seine Brust schlug, auch wenn ich gerade ein wenig gekränkt war. Ich wusste nicht, ob er meine gehauchte Aussage von eben überhaupt vernommen hatte, doch falls er es hatte, wieso gab er dazu keinerlei Kommentar ab? Ich meine, warum war es so urplötzlich still zwischen uns, dass es mir überhaupt erst möglich war, seinem besänftigenden Herzschlag zu lauschen. Hatte ich etwa etwas falsches gesagt und er fühlte sich unwohl? Hatte er überhaupt Gefühle für mich? Denn wenn ich so darüber nachdachte, dann hat er sie mir gegenüber nie ausgesprochen und ich kann mich auch nicht erinnern, ihn jemals diese drei Worte sagen gehört zu haben. Sollte mich das jetzt traurig machen, oder sollte ich lieber bloß still sein und ihn nicht verärgern, indem ich nun schon wieder etwas sagte, was ihm nicht passen könnte.
Ich wollte auf keinen Fall dass er sauer auf mich sein würde, denn die Ignoranz von dem Menschen, für den man auf einmal starke Gefühle hegte, war einfach nur grausam und durch diese Phase wollte ich für eine längere Zeit echt nicht durch müssen. Ich fragte mich aber dennoch, ob er sich genauso viele Gedanken über mich machen würde, wie ich es eben für ihn tat. Trotzdem, wieso sollte er mich mit alldem anlügen? Er war doch die Person, die mich letzten Endes hier haben wollte und die sogar vor meinen Eltern behauptet hatte, ich wäre sein Freund. Die Gesamtsituation lag also nicht an mir, also warum sollte ich mir dann Gedanken machen, dass er es nicht ernst meinen könnte? Immerhin war es seine Entscheidung und er würde doch niemanden herholen, wenn er für diese Person auch nichts empfand. Dachte ich zumindest, vielleicht kannte ich ihn auch nicht gut genug, um das einschätzen zu können. Wie es auch war, ich konnte es beim besten Willen nicht einschätzen, ich konnte ihn ebenso nicht einschätzen.
»Jungkook...«, murmelte ich vor mich hin, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, welche zuvor nur dem mittlerweile laufenden Fernseher galt. Ab und zu strich er mir behutsam durch die Haare, spielte sogar mit ihnen, sodass sich ein zufriedenes Lächeln auf meine Lippen schlich. »Was gibt es?«, fragte er mich neugierig, stoppte dabei aber nicht und war vermutlich neugierig, was nun folgen würde. Ich wusste es selbst nicht, ich hatte mir nicht einmal überlegt, was ich ihm denn nun sagen wollte, oder weshalb ich seinen Namen überhaupt laut aussprach. Das Einzige was ich wusste war, dass ich eine Bestätigung seinerseits brauchte und ohne diese vermutlich kein ruhiges Auge mehr zumachen konnte, da mich diese Gedanken dann rund um die Uhr plagen würden und ich die Ernsthaftigkeit dieser Beziehung dauerhaft in Frage stellen würde.
»Du würdest mich doch niemals belügen... oder?«, fragte ich ihn vorsichtig und presste meine Augen zu, da ich ein ungutes Gefühl verspürte und ich nicht wollte, dass er wütend reagieren würde. Er seufzte einmal und unterbrach seine Handlung, indem er seine Hand von meinem Hinterkopf entfernte und langsam öffnete ich meine Augen wieder, um einen Blick in sein Gesicht zu werfen. Es war monoton eingestellt, kaum eine Miene hatte er bei meiner Frage verzogen und von dem warmen Blick, welchen er mir wenige Momente zuvor zugeworfen hatte, war nun keine Spur mehr zu sehen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit, ich wusste nicht, wie ich das nun deuten durfte und ich verspürte eine mir unbekannte Angst. Warum war das so? Wir lebten doch erst seit sehr kurzer Zeit zusammen, nicht einmal einen wirklichen Tag? Wieso fühlte ich mich dann so, als hätte ich einen schweren Fehler begangen, nur weil wir zu voreilig mit unserer Tätigkeit waren.
Er grummelte einmal, riss mich somit wieder aus meinen Gedanken und hoffnungsvoll schaute ich ihn an. »Wieso fragst du mich das denn nun, Taehyung?«, verlange er von mir zu wissen und seine Stimme war nicht mehr die selbe fürsorgliche, welche er bei seiner letzten Antwort hatte. Etwas an seiner Art zu reden hatte sich verändert und je länger ich mir Gedanken darüber machte, desto mehr bekam ich das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmen würde und ich glaubte auch eine Vermutung zu haben, jedoch traute ich mich nicht diese auszusprechen. »Ich... weiß es nicht. Ich wollte es lediglich aus deinem Munde hören«, versuchte ich mich zu erklären. Er schüttelte aber mit dem Kopf, erntete dafür einen fragenden Blick meinerseits, während ich mich langsam aufsetzte, um seinen Blick ohne weitere Probleme erwidern zu können. Es fühlte sich einfach nicht richtig an, bei einem ernsten Gespräch in einer solch bequemen Lage zu liegen, denn das sah dann so aus, als würde ich die Sache vielleicht nicht richtig ernst nehmen, dabei war sie mir im Moment sehr wichtig zu klären.
»Sag mir den wahren Grund, für deine plötzliche Frage!«, forderte er mich auf, es klang fast schon wie ein Befehl und wieder einmal war ich über den plötzlichen Stimmungswechsel überrascht, denn das schaffte wirklich nur er. Und hätte er nicht so eine dermaßen starke Wirkung auf mich, würde mir das Ganze vielleicht auch nicht so nahe gehen, allerdings hatte ich sie und deshalb ging mir sein strenger Ton auch keineswegs am Arsch vorbei. Ich seufzte einmal laut aus, eine Spur Verzweiflung war heraus zu hören, ob er sie aber bemerkte war mir in dem Moment noch unklar. »Ich habe eben diese... negativen Gedanken. Du weißt wie wichtig du mir bist, aber irgendwie hatte ich bisher das Gefühl, als würde es nur von einer Seite kommen.«, erklärte ich ihm und nickte dabei leicht mit dem Kopf, um meine Aussage ein wenig zu unterstreichen. Klappte vermutlich aber nicht so gut, wie ich es gerne gewollt hätte.
»Einseitig? Ich habe dich zu mir geholt, vergiss das mal lieber nicht!«, vielleicht sollte seine Aussage empört klingen, aber für mich klang sie fast schon erzürnt. Ich schluckte einmal schwer, »Darum geht es mir aber gerade nicht!«, verteidigte ich mich, denn ich glaubte zu wissen, dass er meine Aussage wieder einmal sehr ernst nehmen würde und auch glaubte ich, dass dieses Gespräch im Streit enden könnte. »Sag es!«, forderte ich ihn auf und schaute ihn an, fast schon flehend, »Sag, dass du mich auch liebst«
Eine erschreckende Stille herrschte zwischen uns, ich spürte bereits, dass sich Tränen anfingen zu bilden, doch für den Moment hielt ich mich noch zurück. »Ich...«, fing er langsam an und senkte seinen Blick. Ein stechender Schmerz machte sich in meiner Brust-Gegend breit und ich wusste, wozu das führen würde. Entschuldigend erwiderte er meinen Blick, »Noch nicht, ich kann dir das nicht sagen. Es tut mir leid«
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Whups
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Fake Love メ Vkook
Hayran Kurgu»Es ist verrückt zu wissen, dass mein Kopf sich gegen etwas sträubt, das mein Herz so sehr begehrt.« Taehyung war ein ganz normaler, gerade erwachsen gewordener Junge, welcher sich mit seinem besten Freund Jimin durch einen Nebenjob ein wenig Geld v...