Kapitel 6

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In einem Tagungshotel:

Eine große Deckenleuchte fällt runter und tötet einen bekannten Geschäftsmann, der anscheinend einiges an Schmiergeldgeschäften am Hut hatte. Trotz den Hinweisen und Befragung der Verdächtigen findet die Polizei keinen Beweis. Die Kette sieht auch sehr marode aus, also geht man davon aus, es sei ein Unfall gewesen und der Fall wird zu den Akten gelegt. Später taucht eine Leiche im Fluss auf. Viel konnte man dazu nicht sagen, außer dass die Todesursache ertrinken war. Die Untersuchung findet heraus, dass er ordentlich was intus hatte. Somit geht man auch da von einem Unfall aus, obwohl es schon verdächtig ist, dass diese Person noch einer von denen war, die im Hotel befragt wurden. Aber in Wirklichkeit war es Julishka. Eigentlich hatte Gin den Auftrag ihn zu töten, aber da er bewusstlos zur Organisation gebracht wurde, hat man Julishka informiert, sie solle ihn töten. „Oh Mann," denkt sie. „Ich muss unbedingt nach Gin schauen und herausfinden, was passiert ist." Sie steigt in ein Auto, welches ihr in der Zeit bereitgestellt wurde und fährt los. Sie schaut flink auf ihr Handy. Keine neue Nachrichten, auch nichts von Akai. „Naja." Sie tritt aufs Gas und rast zur Organisation, um weitere Infos zu erhalten.

In der Organisation angekommen scheint zu ihrem Erstaunen alles seinen gewohnten Gang zu gehen. Misstrauisch parkt Julischka den Wagen an der dafür vorgesehenen Stelle, lässt die Schlüssel stecken und betritt das Gebäude. Dort entdeckt sie zum Glück Vermouth.

"Vermouth! Klär mich auf. Was ist passiert?", fordert Julischka sie auf. Doch Vermouth sagt nur: "Frag ihn doch selbst, sobald es ihm besser geht!! Das ist alles deine Schuld!" "Meine Schuld? Was habe ich damit zu tun? Ich hatte einen Auftrag zu erledigen!", will Julischka fragen aber sie lässt es. Mit dieser Frau zu diskutieren bringt wenig und vor allem Infos aus ihr rauszubekommen ist schwieriger als chinesisch lernen. Schließlich dreht sie sich um und geht Richtung Krankenzimmer.

Gin liegt da und ist immer noch bewusstlos. Leise kommt sie näher und schaut sich um. Er hängt am Tropf. Die Geräte geben in regelmäßigen Abständen piep von sich. Auf dem Monitor ist auch nichts Ungewöhnliches zu entdecken. Er weist auch keine vitalen Wunden auf. Am Fußende des Betts hängt ein Klemmbrett mit ein paar Zetteln dran. „Bestimmt hat dieser schludrige Arzt das liegen gelassen", denkt Julischka erfreut und geht die Statistiken und Notizen durch. Wie es aussieht hat er eine Gehirnerschütterung. „Alles klar." Julischka dreht sich um und geht wieder.

Kurz vor dem Ausgang trifft sie wieder auf Vermouth. "Na, hast du ihn nun ausgefragt?", fragt Vermouth im überheblichen Ton. "Ja", sagt Julischka und geht weiter. "Oh, dann kannst du bestimmt auch die Befragung von diesem Mädchen übernehmen," meint Vermouth sarkastisch. "Welches Mädchen?" fragt Julischka scheinbar unwissend und bleibt stehen, dabei denkt sie jedoch: "Also ist Lara jetzt hier." "Bei dem Unfall wurde die Kleine scheinbar aus Gins Auto geschleudert und von einem LKW überfahren." meinte Vermouth herablassend. "Aber da du ja so gut darin bist bewusstlose Personen zu befragen stellt eine Leiche bestimmt keine Herausforderung dar."

„Und wo befindet sich die Leiche? Ich hoffe, du hast den Unfallort ordentlich aufgeräumt und nichts dort liegen gelassen", antwortet Julischka giftig. „Gibt es auch Infos, wie es zu dem Unfall gekommen ist?" „Sie liegt im Keller. Anokata sagte, Gin bringt Jemanden zur Befragung mit, aber dann ist dieser Unfall geschehen. Gin hat scheinbar die Kontrolle über den Wagen verloren. Viel mehr wissen wir darüber nicht." „Verdammt", denkt Julischka, „Hoffentlich ist es nicht Lara, sondern irgend anderes Mädchen. Heute gibt es echt keine Ruhe. Das wird eine schlaflose Nacht. Dann auf geht's, Leichen befragen", denkt Julischka. Aber vorher holt sie sich noch Coffee-to-go. Während sie ihn trinkt, geht sie in den Keller.

Dort gibt es mehrere "Aufbewahrungs-" und "Untersuchungsräume" sowie verschiedene Labore. Julischka ist nicht das Erste Mal hier unten. Zielstrebig geht sie auf einen Thresen zu und fragt die Frau dahinter: "In welchem Raum befindet sich die Leiche des Mädchens welche mit Gin her gekommen ist?" Normalerweise würde die Frau jetzt in ihren Unterlagen nachsehen - es wurden ständig irgendwelche Dinge gebracht und abgeholt, doch die Nachricht von Gins Unfall hatte Eindruck hinterlassen und so weiß die Frau gleich wohin Julischka will. "Den Gang dort lang, fünfte Tür links." Julischka bedankt sich und geht zu dem Raum.

Leichenräume wurden immer kälter gehalten als andere und so fröstelt es sie auch bei diesem als sie ihn betritt. Eine einzelne Gestalt liegt unter einem Tuch verborgen auf einem der Untersuchungstische. Julischka trinkt noch einen Schluck von ihrem Kaffee um sich die Wärme davon zu Nutze zu machen und tritt langsam heran. Vorsichtig hebt sie das Tuch an....

"Scheiße!" flucht sie unterdrückt und einen Moment muss sie darum kämpfen die Fassung zu behalten. "Was hast du nur angestellt Kind!?" Vor ihr liegt eindeutig die Tocher von ihr und Shuichi - Lara.

Sie ringt mit den Tränen und gleichzeitig ist sie wütend. Auf Gin und auf sich selbst, weil es so weit gekommen ist. Der Anblick widert sie an und sie schmeißt die Decke direkt über die Leiche. Dann nimmt sie sie nochmal weg und schaut sich die Leiche an. Es ist eindeutig zu sehen, dass einige Knochen gebrochen sind und die Kleidung weist Schmutz von Zwillingsreifen auf. Sie wurde offensichtlich von einem LKW oder einem Bus überfahren. Am Kopf ist eine große, blutige Wunde, wie man sie bekommt, wenn man durch ein Fenster aus dem Auto geschleudert wird. „Verstehe. Aber. Was soll ich nur tun? Ich muss Shuichi davon berichten", denkt sie. Sie kämpft noch mit sich selbst. „Ich muss hier raus." Draußen holt sie sich noch einen weiteren Kaffee und geht an die frische Luft. Einmal tief durchatmen. Sie raucht eine. Nun hat sie auch den Mut und weiß, was sie Shuichi schreiben soll. ‚Hast du die Unfallstelle schon untersucht, Schatz? Gin hat scheinbar eine Gehirnerschütterung und er war in Begleitung. Sie ist aber tot. Aus irgendeinem Grund hat er unsere Tochter gefunden.', schreibt sie ihm. Sie weiß genau, dass er zur Unfallstelle gefahren ist, weil sie ihn gut kennt. Würde er das nicht machen, würde Nadja ihn nicht wiedererkennen. Sie zieht noch ein paar Mal an ihrer Zigarette und trinkt weiter ihren Kaffee. „Dieser Gin!", denkt sie wütend, „Wir haben es immer noch nicht geschafft, ihn zu besiegen und jetzt sowas! Vor allem: Hoffentlich nehmen die keine DNA Proben und finden es heraus!"

Ihre Zigarette ist alle. Sie ist aber immer noch durcheinander und wartet ein paar Minuten, bis sie sich eine weitere anzündet. Beim Rauchen schaut sie in den Himmel. Eine klare Sternennacht. So weit weg und doch so hell. Nach ein paar Minuten ist ihre Zigarette alle. Sie schaut auf die Uhr. Schon fast 4 Uhr nachts. Sie will sich gerade zum Eingang wenden um reinzugehen. Plötzlich! Eine Faust landet in ihrem Gesicht und sie fällt zu Boden. Gin ist aufgewacht und ihm sind gewisse Auffälligkeiten von der jetzt toten Lara und der unter starker Aufsicht arbeitenden Mitglied Julischka klargeworden.

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Währenddessen an einem bestimmten Unfallort

Erneut klingelt Akais Handy mit einer SMS. Er liest die Nachricht von Nadja und wird blass. "Nein! Das kann doch nicht wahr sein!" Ohne groß auf seine Kollegen zu achten aktiviert er die Ortung von Nadjas Handy. Die Funktion hatten sie für Notfälle mal eingerichtet, denn keiner konnte genau sagen was in der Organisation alles passieren würde. Mit gerunzelter Stirn stellt der Agent fest, dass sich der Punkt nicht bewegt und dann verschwindet er plötzlich ganz. Sofort springt Akai in sein Auto und macht sich auf den Weg dorthin. Er hat ein ungutes Gefühl bei der Sache.


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Autoren in diesem Kapitel:

- KajaSeagate
- Nadja Akai

geschrieben im Zeitraum vom 23.07.18 bis 05.08.18

2 Welten - 1 LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt