Ich habe die letzten Tage damit verbracht, eine Bewerbung für ein Schreibseminar fertigzustellen. Man sollte da eine Geschichte einreichen, die maximal 9000 Zeichen lang war........ Schon alleine deshalb, weil ich meine Geschichten immer in Wörtern messe, war das schwierig :D Und dann auch noch mit meiner aktuellen Vielschreibesucht.... Mann, war das schwer. Und als ich ENDLICH meine 9500 Zeichen (... ging nicht anders :D) fertig hatte, sah ich, dass in der Vorgabe "Geschichte/Szene" stand.
Mist. :D
~*~*~
Das Fahren lenkt ihn von seinen Gedanken ab. Normalerweise kann er hinter dem Steuer besonders gut seine Gedanken schweifen lassen, doch heute ist es anders. Heute hat er nur sein Ziel vor Augen, er denkt nur über das nach, was ihn am Ende des Weges erwartet.
Die Parkplätze vor der Schule sind natürlich alle belegt. Allzu viele gibt es dort nicht und sie werden immer von Eltern beansprucht, die der Meinung sind, ihre Sprösslinge direkt vor die Türe kutschieren müssen – was noch ein Grund dafür war, warum Roman und Nelly immer das letzte Stück zur Schule gelaufen sind.
Eigentlich hätte Pascal gedacht, dass Roman diese Papa-Nelly-Momente genießt, so wie er auch die Paps-Nelly-Momente genießt, wenn Roman noch beim Training ist und sie alleine zuhause sind.
Tja, so kann man sich täuschen...
Von der Schule aus fährt Pascal in Richtung Bäcker. Nicht den direkten Weg – schließlich soll vor allem Roman sein Auto nicht sehen -, doch die grobe Richtung stimmt. So kann er sie hoffentlich abfangen.
In einer Parallelstraße findet er einen Parkplatz. Seinem Plan steht nichts mehr im Weg.
Pascal läuft wieder zurück zur Schule. Hoffentlich sind Nelly und Roman nicht dort angekommen, während er einen Parkplatz gesucht hat... Er hofft darauf, dass sie noch vor der Schule stehen, bis er zurückkehrt. Dann kann er sich aus der Entfernung ihre Verabschiedung ansehen und seine Schlüsse daraus ziehen.
Schlüsse, die sein Herz noch mehr zerbrechen lassen werden.
Der Plan geht nicht auf. Als er um eine Ecke biegt, erstarrt er – da sind Roman und Nelly. Nicht etwa vor den Schultoren, die sind noch ein Stück entfernt. Stattdessen sitzt Roman in der Hocke vor Nelly, sie scheinen sich zu unterhalten.
Umgehend macht er einen Schritt zurück, zieht sich in die Seitenstraße zurück. Hätte er nicht aufgepasst, wäre er in sie gekracht... Sein Herz rast.
Erst als er sich allmählich beruhigt, wird ihm klar, dass er diese Situation, jetzt, wo sie ihm – wenn auch nur knapp – nicht zum Verhängnis wurde, nutzen kann. Die beiden sind nämlich in Hörweite.
Pascal presst sich an die Mauer, er versucht, Romans und Nellys Stimmen über den entfernten Verkehrsgeräuschen zu erkennen.
„- noch ein bisschen Zeit. Aber wir müssen uns beeilen."
Das war Romans Stimme. Man kann ihn von hier aus echt gut hören. Und das klang danach, als hätte er noch nicht allzu viel von ihrer Unterhaltung verpasst.
„Okay. Ich mach' schnell. Bist du sauer auf Paps?"
Direkt wie eh und je, seine Kleine. Sie stellt die Frage, die... Beschäftigt sie ihn auch? Ja, jetzt schon, irgendwie. Daran hat er bis jetzt noch gar nicht gedacht. Nur daran, was Roman Nelly gegenüber empfindet.
„Ja."
Autsch.
Okay, es war klar, er war gestern nicht gerade nett zu Roman – außerdem hatten sie ein Missverständnis, das bis jetzt noch nicht aus der Welt geräumt wurde. Da ist es völlig normal, dass er wütend auf Pascal ist.
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Rudelbildung
FanfictionEs ist nicht ein großer Moment, der sein Leben auf den Kopf stellt - bei Pascal sind es mehrere. Erst die Verletzung, dann die Hiobsbotschaft, dass er nie wieder Profifußball spielen wird... Aber dafür gibt es auch den Moment, in dem Roman eine Idee...