Kapitel 3

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„Mal sehen" gab ich daraufhin von mir, da ich nicht ablehnen wollte, ohne vorher darüber nachzudenken.
„Freut mich" zwinkerte er mir zu und grinste, wobei mir seine perlweißen Zähne ins Blickfeld schossen.
Mein Blick blieb auf seinen Zähnen hängen, wanderte dann zu seinem perfekten Bart. Ich riss mich aus meinen Gedanken und stand auf.
„Ich muss jetzt los, vergiss nicht was du zu tun hast" sagte ich ernst.
Daraufhin stand er auch auf.
„Jaja ich vergesse es nicht" kam von ihm.
Ich nickte ihm noch zu und wollte an ihm vorbeigehen, da zog er mich an sich und gab mir einen leichten Kuss auf meine Wange. Verwundert schaute ich ihm in die Augen und wieder grinste er mich an.
„Bis dann Süße."
„Bis dann" sagte ich noch und ging schnell raus zu meinem Auto.
Ich stieg ein und fuhr nach Hause, wo auch schon Melek im Wohnzimmer saß.
Sie hörte Musik und klatschte sich ein Full-Face-Make-up ins Gesicht.
„Wofür machst du dich fertig?" fragte ich neugierig.
„Für Instagram" grinste sie.
Verzweifelt schüttelte ich meinen Kopf und lachte dabei.
Da kam Lorin zu uns ins Wohnzimmer.
„Omg Leuteee" kam es aufgeregt von ihr.
„Was gibt's?" fragte Melek und versuchte sich verzweifelt einen Eyelinerstrich zu ziehen.
Ich schaute Lorin gespannt an.
„Cem hat mir geschrieben! Er sagt er hat gemerkt, dass er sich scheiße verhalten hat und fragt ob ich ihm noch eine Chance gebe!!" schwärmte sie mit einem fetten Lächeln im Gesicht.
Mir kam ein leichtes Schmunzeln und ich grinste sie zufrieden an.
„Lorin Schätzchen ich würde dem besser nicht vertrauen. Was wenn er dich wieder nur ausnutzen will?" fragte Melek abgelenkt, da sie immernoch dabei war den Eyeliner auszubessern.
„Nein ich glaube nicht... Ich denke er meint es ernst diesmal!" steigerte sich Lorin hinein.
So war sie eben. Sie steigerte sich immer viel zu schnell in Dinge hinein, besonders beim Thema Jungs. Ich wusste, dass Cem es nicht ernst mit ihr meinte, trotzdem verschwieg ich es ihr. Vielleicht mag Cem sie wirklich und es entsteht etwas ernstes zwischen den Beiden? Wer weiß...
Ich hoffte einfach auf das Beste und freute mich für sie.
„Ich wünsch es dir Süße" sagte ich zu Lorin und umarmte sie.
Sie bedankte sich, nahm ihr Handy raus und schrieb Cem.
Ich las währenddessen den Chat der zu sehen war durch.

C: Hey, ich wollte mich entschuldigen wegen neulich. Ich weiß ich hab mich scheiße verhalten... Gibst du mir noch eine Chance?🙏🏼
L: Ich weiß nicht ob ich dir verzeihen kann...
C: Bitte. Ich mach's wieder gut 😉 Kino heute Abend?
L: Nagut. Deine letzte Chance aber!
C: Danke😘 Ich hol dich um 18 Uhr
L: Okay bis dann :)

„Viel Spaß heute Abend" lächelte ich ihr zu.
„Danke Schätzchen" sagte Lorin zu mir und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
Ich stand auf und lief in die Küche um etwas zu kochen. Eigentlich schob ich nur Tiefkühlpizza in den Ofen und servierte das dann.
Wir aßen alle zusammen und danach halfen Melek und ich für Lorin ein Outfit zu suchen.
Danach machte ich mich fertig für die Arbeit und verließ das Haus.
Draußen stand ein dunkles Auto und daran angelehnt stand Cem. Ich ging auf ihn zu und er grinste mich direkt an.
„Wenn das heute gut geht, dann gehen wir beide mal ins Kino ja?" zwinkerte er.
„Nagut. Aber nur als Freunde" lachte ich.
„Jaja" sagte er noch und als ich mich umdrehte um zu gehen klatschte er mir auf meinen Po.
„Auuu wieso hast du das getan" regte ich mich bisschen auf.
„Freunde ärgern sich gegenseitig ab und zu" lachte er.
Ich schüttelte grinsend meinen Kopf und machte mich auf den Weg zur Arbeit.
Da an diesem Tag nicht so viel los war, konnte ich etwas früher als sonst Feierabend machen und machte mich auf den Weg nach Hause.
Auf dem Weg machte ich meine Kopfhörer rein und entschied mich für das Lied "Mond" von Capo.
Seine Musik gefiel mir wirklich sehr, wehalb ich sie auch immer öfter hörte.
Ich nahm den gleichen Weg nach Hause wie damals und dachte daran wie Cem mich gerettet hatte.
Zu Hause sperrte ich die Tür auf und stelle meine Sachen ab. Danach ging ich in die Küche, holte mir ein FruchtJoghurt und lieg ins Wohnzimmer, wo ich auch schon Lorin und Cem beim knutschen erblickte.
Cem saß da und Lorin auf seinem Schoß. Er hatte seine Hände um ihren unteren Rücken gelegt. Sobald ich reinkam lösten sich ihre Lippen von einander.
„Hey naa" lächelte mich Lorin an.
„Hey" lächelte ich zurück.
„Ich geh lieber, nicht, dass ich euch störe" gab ich bescheid.
„Nene du störst nicht" zwinkerte Cem mich an.
Ich lächelte kurz und saß mich dann auf die andere Couch. Ich öffnete meinen Joghurt und schaltete eine Serie auf Netflix ein. Während ich aß, konnte ich mich kaum auf die Serien konzentrieren, da meine Aufmerksamkeit immer bei Cem und Lorin war. Auch ihr lautes knutschen übertönte die Lautstärke meiner Serie. Wieder sah ich die beiden an und schon war Cems Hand unter Lorins Oberteil gerutscht. Seine andere Hand fuhr langsam ihren Oberschenkel hoch unter ihren Rock. Ich spürte eifersucht aber riss mich dann zusammen.
Schnell aß ich fertig und stand auf.
„Gute Nacht" sagte ich noch und ging direkt ins Badezimmer um mich abzuschminken.
Ich legte mich in das warme Wasser der Badewanne, schloss meine Augen und dachte nach.
"Was spricht für ihn?" dachte ich mir.
In meinen Gedanken bildete ich eine Liste:
Pro:
- Er sieht verdammt gut aus
- Er hatte mich damals gerettet
- Er versucht seinen Fehler wiedergutzumachen
Kontra:
- Lorin steht auch auf ihn
- Er hatte sie verarscht

Bestimmt gab es noch mehr Gründe, die gegen ihn sprachen, aber ich erlaubte mir nicht, welche zu finden, weil ich unbedingt wollte, dass die Pro-Punkte überwiegen.
Nach dem Baden wickelte ich mir mein Handtuch rum und lief in mein Zimmer.
„Naa" zwinkerte Cem mir zu.
„W...Was machst du hier? Raus!" schimpfte ich.
Er stand auf, kam mir näher und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
„Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich dich morgen Abend abhole Süße."
Ich dachte daran wie er mit Lorin geknutscht hatte, aber ich konnte ihm trotzdem nicht absagen.
„O...Okay..." stotterte ich leicht.
„Bist du nervös hm" grinste er.
„N... Nein wieso sollte ich?"
„Vielleicht, weil ich dich nervös mache" zwinkerte er mir zu.
„Nein tust...tust du nicht."
Ich spürte, wie nervös er mich machte, aber das konnte ich nicht so einfach zugeben.
„Ach ja?" sagte er mit seiner rauen, tiefen Stimme und kam mir näher, weshalb ich einen Schritt nach hinten machte.
„Also macht dich meine Stimme nicht nervös?"
Ich schüttelte meinen Kopf. Er kam noch näher, ich ging weiter nach hinten.
„Und, dass ich mit dir ausgehen will obwohl ich was mit deiner Freundin habe auch nicht?"
Ich schüttelte wieder den Kopf. Wir schauten uns tief in die Augen und er kam so nah, dass ich an die Wand hinter mir knallte.
„Nichtmal, dass der geilste Mann den du je gesehen hast mit dir in deinem Schlafzimmer steht und dir jeder Zeit dein Handtuch wegreissen könnte?"
Ich führte meine Hände an mein Handtuch und hielt es fest. Wieder schüttelte ich meinen Kopf. Er kam noch näher bis sich unsere Lippen fast berührten. Unsere Nasenspitzen waren nur einen Millimeter von einander entfernt und wir sahen uns gegenseitig in die Augen.
„Und, dass ich dich einfach so küssen könnte...?"
Ich biss mir auf meine Unterlippe und blieb still. Ich wollte, dass er mich küsst. Ich wollte mit ihm knutschen so wie er und Lorin es getan hatten, aber ich dachte an sie und daran wie sehr es sie verletzen würde, wenn sie erfahren würde, dass ich und Cem uns geküsst haben.
Ich sagte nichts und bliebt einfach still. Da mein Handtuch nicht besonders groß war, ging es mir nur bis knapp über meinen Po. Er fuhr mit seiner Hand langsam meinen Rücken runter bis er zu meinem Po gelangte...

Freundschaft oder mehr? - CAPOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt