Kapitel 1

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Von einem lauten Knall werde ich wach. Ich öffne schlagartig meine Augen und sehe mich in meinem Zimmer um. Ich sehe nichts außer den Umriss der Tür. Ich drücke auf den Wecker der mir anzeigt dass es erst drei Uhr morgens ist. Ich gehe mit einem mulmigen Gefühl zur Tür und öffne sie langsam. Im Flur brennt Licht und ich begebe mich hinaus. Den Flur entlang höre ich immer wieder Stimmen die von unten herauf dringen. Langsam gehe ich die Treppe hinunter und sehe zwei Gestalten, die sich als meine Mom und mein Dad entpuppen. Neben meiner Mom steht ein Koffer, was mich ziemlich erschreckt.

„Was willst du mir damit sagen? Dass unsere Ehe einzig und allein eine große Lüge war?" höre ich meine Mom sagen. Ihre Stimme ist zittrig und verzweifelt.

„ Nein das auf keinen Fall Melissa", redet mein Dad mit beruhigender Stimme auf sie ein.

„Das glaubst du wohl selbst nicht. Ich werde Zoey holen und wir werden heute noch ausziehen". schreit meine Mom.

„Jetzt warte doch noch, bitte. Ich will dass ihr hier bleibt, auch wenn das ganze schwierig wird. Aber bitte, bleibt bei mir, ich will meine Tochter bei mir haben und dich auch", versucht mein Dad verzweifelt auf sie einzureden.

„Es ist zu spät Derek. Das hättest du dir früher überlegen müssen". sagt sie während sie in meine Richtung blickt.

„Zoey, Schätzchen. Pack deine Sachen, wir werden hier verschwinden."

„Was werden wir? Was ist hier überhaupt los?" schreie ich.
Ich kann das alles gerade nicht verstehen.

„Wir werden umziehen." versucht sie mit einer zittrigen Stimme zu sagen.
Ich merke wie meine Mutter langsam unruhig wird. Ich habe meine Mutter noch nie so aufgelöst gesehen wie gerade. Warum, frage ich mich selbst. Aber ich kenne die Antwort nicht.

Mein Dad sieht mich verletzt an als ich mich umdrehe und nach oben gehe. Ich hole meinen Koffer aus dem Schrank und fange an meine Sachen zu packen.
Was ist um Himmelswillen zwischen ihnen passiert. Ich kann es nicht verstehen und will es auch nicht verstehen. Warum müssen wir umziehen und nicht er? Wenn er etwas gemacht hat, soll er doch gehen.
Ich hatte mit meinem Vater noch nie eine gute Beziehung, da er nie da war. Er ist Geschäftsmann und deshalb ist er nie Zuhause.
Als ich alles fertig gepackt habe, zieh ich mir noch kurz eine blaue enge Jeans und ein schwarzes t-Shirt an. Schließlich nehme ich meine Sachen und gehe runter, wo zuvor noch meine Eltern am herumschreien waren. Doch nun sehe ich nur meine Mutter, wie ein Häufchen  Elend, auf der Couch sitzen. Ich stelle mein Gepäck ab und gehe zu ihr hin und lege ihr meine Hand auf die Schulter.

„Hallo Süße, bist du fertig?" fragt meine Mom und lächelt mich sanft an. Doch ich erkenne in ihren Augen, dass ihr nicht wirklich nach lachen zu mute ist.

„Mom, was ist passiert?" frage ich sie, ohne ihre zuvor gestellte Frage zu beantworten.

„Ich werde es dir erzählen, aber bitte lass mir noch ein wenig Zeit, ja?" sie sieht mich mit einem hoffnungsvollen Blick an.

Ich nicke darauf nur und gehe wieder zu meinen Sachen, um sie dann raus ins Auto zu packen. Meine Mom nimmt mir einen Karton ab und verstaut ihn auf dem Rücksitz. Wir steigen beide ein und fahren los.

„Mom?" frage ich sie nach einer Weile.

„Ja,Schätzchen?" sie schaut mich nicht an, sondern schaut gerade aus auf die Straße.

„Wo wollen wir hin?"

„Ich habe ein kleines Haus in New Jersy gefunden, nicht all zu weit weg von unserem alten Zuhause, damit du trotzdem noch Kontakt zu deinen Freunden hast."

Wenn du wüsstest Mom. Ich war an meiner alten Schule eine Ausenseiterin. Ich wusste und weiß immer noch nicht wiso. Ich bin gut in der Schule, aber ich muss nicht viel machen dafür. Doch das hat niemand verstanden. Sie hießen mich alle einen Streber, einen Nerd. Ich habe nie etwas dazu gesagt, da es mir eigentlich egal war, was andere über mich dachten. Trotzdem hat es mich verletzt, dass ich nie wirklich Freunde hatte. Meine Eltern haben von all dem nie etwas mitbekommen, deshalb sage ich einfach nur danke.

Ich blicke wieder aus dem Fenster und sehe wie es langsam hell wird, als mich plötzlich meine Mutter aus meinen Gedanken reißt.

„Bevor wir aber in unser Haus einziehen, werden wir einige Tage bei einer alten Freundin von mir unterkommen, da unser Haus noch nicht beziehbar ist."

„In Ordnung", erwidere ich und widme mich damit wieder der Landschaft, die an uns vorbeizieht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 09, 2018 ⏰

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