Saarez' Auftrag

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Selbstverständlich blieb es nicht nur bei dem Supersternzerstörer Nemesis. Zwei weitere Sternzerstörer sprangen aus dem Hyperraum und entfesselten beinahe sofort nach ihrer Ankunft eine tödliche Welle aus Munition. Die Flotte der Rebellen erlitt schwere Schäden, die Schilde verloren nach und nach an Effektivität. Die Nemesis schob sich zwischen die Rebellenflotte und die bereits anwesenden Zerstörer, wodurch diese gefahrlos vorrücken konnten, denn dieses monströse Konstrukt steckte den Beschuss weg als wäre er nichts. Je näher die imperialen Schiffe kamen, desto mehr sahen sich die Rebellen in die Ecke gedrängt. "Wir müssen zurück! Gegen einen Supersternzerstörer haben wir keine Chance!", rief Laska über Funk, während sein Schütze alle Hände voll damit hatte, die angreifenden TIE-Jäger abzuwehren. "Wir können unsere Position nicht verlassen, ansonsten befinden sich die U-Flügler direkt im Schussfeld, wodurch es dann keine Rückkehrmöglichkeit für unsere Soldaten geben würde!", antwortete die normalerweise ruhige Hana in helle Aufregung versetzt.
"Jägervorstoß von Sektor 15!", meldete sich der Lotse der Tantive III zu Wort. "Nicht feuern! Ich werde ihnen meine V-Flügler entgegen werfen", sagte die Kommandantin der Unbesiegbar entschlossen. Die Piloten der Jäger hatten alles mit angehört und flogen sofort dem Feind entgegen. Weder die TIE-Jäger noch die V-Flügler besaßen Schilde, weshalb der Kampf nur von kurzer Dauer war. Die Klonpiloten hatten bereits mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung, weshalb von den Jägern des Imperiums keiner übrig blieb. Die Verluste auf Seiten der Klone waren verschwindend gering, etwas ziemlich untypisches, verglich man sie mit denen der Schlachten im Laufe der Klonkriege.
Kaum waren die Jäger zurückgekehrt, begannen sämtliche Geschütze der Rebellenschiffe erneut das Feuer zu eröffnen, doch sie hinterließen keine Schäden an der Nemesis. Deren Geschütze jedoch waren so stark, dass zwei der Transporter chancenlos in Flammen aufgingen. "Wir haben ein riesiges Problem", murmelte Hana und versuchte, Kontakt mit Jack aufzubauen.

Auch Jack konnte es sehen. Er hatte gerade ein halbes Dutzend Sprensätze an der zugeschweißten Tür angebracht, welche sich auf ihrem Weg zum Generator befand ("Du wirst uns damit ins Grab bringen", sagte Mercy), als er sich noch einmal dem großen Fenster zuwandte. "Seht! Unsere Freunde haben ein Problem!"
Markus sah nach draußen und wankte, als er den Supersternzerstörer sah.
"Sir!", rief ein Klonsoldat mit einem Funkgerät in den Händen. "Meldung von Admiral Neco!"
"Was sagt sie?", erwiderte Jack, obwohl er es sich schon fast denken konnte.
"Die imperiale Verstärkung stellt ein Problem für sie dar. Je länger wir brauchen, desto mehr Schaden steckt die Rebellenflotte ein."
"Dann sollten wir uns beeilen! Bereit machen zum vorrücken, ich sprenge die Tür - jetzt!"
Die Tür zerbarst mit einem dumpfen Knall und Jack führte die Soldaten hindurch. Der Korridor war menschenleer, nicht eine Seele war zu sehen. Jack hatte eigentlich mit Gegenwehr gerechnet und war vollkommen überrascht. Nicht ein einziger Sturmtruppler befand sich auf dem ganzen restlichen Weg zu den Generatoren.
"Ich glaube, dass unsere Siegchancen gerade beträchtlich gestiegen sind", sagte Markus und brachte Sprensätze an der Tür zum Generatorenraum an.
"Ich glaube, das hier ist eine Falle", erwiderte Jack und machte sich auf einen Schusswechsel bereit.

Tatsächlich war es keine Falle, sondern viel eher eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme. Zeitgleich mit der Nemesis stieß auch Admiral Saarez an Bord eines Shuttles zum Kampfgeschehen hinzu. Freilich nahm er damit nicht den Kampf mit der Rebellenflotte auf, sein Ziel war die Raumstation. Er flog zwischen den Schiffen hindurch, welche sich nun so nahe waren, dass ihre tödlichen Geschosse ihr volles Potenzial entfalten konnten. Gerade war die Brücke eines Sternzerstörers durch diese abgetrennt worden. Das führte dazu, dass durch die fehlende Koordinierung die Stabilisatoren ausfielen, das Schiff von der Schwerkraft des Planeten erfasst wurde und abstürzte, wobei es gefährlich nahe an den Werften vorbeikam.
Saarez ließ das Shuttle im nächsten Hangar anlegen und machte sich sofort auf den Weg zum nächsten Kontrollraum, wobei er von zwanzig Schwerelosigkeitstruppen begleitet wurden. Die übrigen 92 standen verteilt vor jedem möglichen Zugang, um den Rebellen keine Möglichkeit zu bieten, einen der besten Admiräle des Imperiums anzugreifen.
"Das ist alles, was von dreihundert Soldaten übrig ist?", fragte der Admiral. "Ich dachte, das hier sei eine der besten Einheiten, die das Imperium neben den Todestrupplern hervorgebracht hat?"
"Unsere derart hohen Verluste lassen sich auf mangelnde Deckung zurückführen", erwiderte der Kommandant ruhig. Erst zehn Minuten zuvor war er dem Schuss des Rebellenanführers ausgewichen.
"Abgesehen von Ausweichen gibt es hier kaum Möglichkeiten, dem Feindbeschuss zu entgehen."
"Nun, zu ihrem Glück habe ich selber Verstärkung mitgebracht", sagte Saarez, gab jedoch ansonsten keine weiteren Informationen und betrat einen der vielen Kontrollräume, welche über die gesamte Station verstreut waren. "Ist die Evakuierung nach Plan verlaufen?", fragte er, während eine sensible Datei nach der anderen auf einen kleinen Würfel geladen und vom Computersystem der KDY gelöscht wurde.
"Lord Kuat dachte zuerst, wir wollten uns die Triebwerkswerften unter den Nagel reißen und weigerte sich, die Station zu verlassen, als er jedoch die Rebellenflotte sah, ging er ohne Einwände zu seinem Shuttle und hat den Alarm ausgelöst."
"Der alte Mann wird ja richtig paranoid", murmelte der Admiral und schloss seine Arbeit ab. "Ich glaube, das hier war die letzte Datei."
Plötzlich ging das Licht aus. Für einen kurzen Augenblick dachte er, die Station sei zerstört worden, doch nach kurzer Zeit war die Stromversorgung wieder an. "Die Rebellen haben die Geschütze deaktiviert", stellte Saarez fest. "Alle Truppen sollen die Triebwerkswerften verlassen!"

Saarez hatte nicht falsch gelegen. Die Generatoren waren mithilfe der Ionengranaten für drei Sekunden deaktiviert worden, eine gefährlich lange Zeit, wen man bedachte, dass die Stabilisatoren der Station ausfallen hätten können. Doch es war nötig, denn in diesen drei Sekunden konnte Markus die Verbindung zu den Geschützen kappen und den Regulator danach zerstören. Das Risiko hatte sich ausgezahlt, denn jetzt war der Weg frei für Wedge Antilles und seiner Staffel. "Geschütze ausgeschalten, Jägerangriff beginnen!", gab Jack durch. Dann wandte er sich an die anderen.
"Zeit zu verschwinden!"

Star Wars - Uprising: Die Schlacht über Kuat (Teil II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt