Piano

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Piano:

_____Leise schlurft sie in Richtung der verschlossenen Tür.In der einen Hand hält sie ihre Tasse,mit der andern drückt sie leise die Klinke herunter.Bei dem leisesten Geräusch zuckt sie zusammen und blickt sich nervös um,denn sie will die andern nicht wecken.Es wurde gestern,oder eher heute,doch ziemlich spät und sie weiß wie überlaunig einige manchmal sind,wenn man sie zu früh weckt.

Sie selbst eingeschlossen,weshalb sie froh ist,dass ihr noch niemand über den Weg gelaufen ist.Allerdings muss irgendwer schon wach sein,denn jemand hat schon Kaffe gemacht und diesen der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.Für sie ist dieser jemand gerade ein Heiliger.Da sie scheinbar noch alleine ist, hatte sie nach dem aufstehen beschlossen die Wohnung ein wenig zu erkunden.Gestern hatte sie nicht sonderlich viel davon gesehen,da überall Menschen tanzten,getrunken haben oder Glitzer rum lag.Auf der Party waren mehr Menschen als sie anfangs erwartet hatte, vielleicht hatte man es ihr auch nur erzählt damit sie wirklich kommt.Der Gastgeber weiß,dass sie nicht immer die menschenfreundlichste Person ist.Die beiden sind recht gut befreundet,schließlich ist er der feste Freund ihrer besten Freundin.Da hängt man zwangsläufig miteinander rum und manchmal hatte er auch ein paar seiner Kumpels dabei.

Die meisten sind schon älter,häufig auch schon erwachsen.Sie selber ist auch nur noch ein Jahr davon entfernt.Eine Handvoll hatte sie auch schön öfter gesehen und kennt auch ihre Namen,aber bei den andern versucht sie es nicht manchmal.Mit zwei oder drei wechselt sie auch mal ein paar Worte und sie muss zugeben,dass sie auch ziemlich attraktiv sind.

Ihr letzter Freund hatte sie vor über einem Jahr verlassen und sie ist lange nicht darüber hinweg gekommen.Mittlerweile zwar schon,aber sie ist dennoch nicht wirklich auf der Suche.Umso mehr freut es sie natürlich,dass es bei ihrer besten Freundin so gut klappt.

Sie öffnet die Tür und ein leises knarren ertönt.Sie wirft einen Blick über ihre Schulter,aber in den Räumen hinter ihr tut sich nichts.Sie tritt auf Zehenspitzen ein und will die Tür wieder schließen,doch dabei quietschen die Scharniere und das für ihren Geschmack viel zu laut.Sie fährt sich einmal übers Gesicht und atmet erleichtert auf,als sie immer noch nichts weiter hört.

„Irgendwer hat gestern aus versehen Wodka oder so drüber gekippt,deswegen klingt sie so brutal."

Sie zuckt heftig zusammen und schüttet etwas von dem heißen Kaffe auf ihr helles Oberteil,denn die Stimme hinter sich hatte sie nicht erwartet.Er hatte nicht wirklich laut gesprochen,dennoch haben seine Worte die vorher herrschende Stille zerstört.Sie betrachtet den Fleck auf ihrem Hemd und dreht sich dabei zu dem Sprecher um.

„Tut mir leid,ich wollte dich nicht erschrecken."

Der junge Mann kann sich ein kleines Grinsen dennoch nicht verkneifen.Er hat dunkles,fast schwarzes Haar und stahlblaue Augen.Sein Gesichtszüge sind markant,er hat ein kantiges Kinn,das von einem leichten Bartschatten bedeckt ist.Dieser verleiht ihm etwas raues und geheimnisvolles.

James.

Er mustert ihren ganzen Körper und unter seinem durchdringendem Blick fühlt sie sich ziemlich entblößt,obwohl sie die gleiche Menge Kleidung anhat wie davor auch schon.Er bleibt einen Moment an dem Fleck auf ihrem Hemd hängen und wandert dann höher.Dummerweise ist ihr Oberteil,das sie zum schlafen getragen hat,ziemlich tief ausgeschnitten.Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust,als könnte sie sich so vor seinen Blick abschirmen.Auf seinen Lippen kräuselt sich ein leichtes Grinsen,dann wendet er sich ab und sieht sich um.

„Das mit deinem Shirt können wir nicht so lassen.Hier,du kannst es dem rechtmäßigem Besitzer später zurück geben."

Er wirft ihr ein T-Shirt zu,dass er gerade von der Couch geangelt hat.Sie fängt es geschickt auf und betrachtet es näher.Eindeutig ein Herren-Oberteil mit einem Totenkopf drauf.Wer weiß wer gestern hier gestrippt hat und sie davon nichts mitbekommen hat.Sie hatte zwar nicht wirklich viel getrunken,aber es braucht auch nicht viel damit sie redselig wird und anfängt verrückt zu tanzen.Dazu war gestern ziemlich viel los,also kann man eine Ein-Mann Magic Mike Show schon mal verpassen.Sie dreht sich mit dem Rücken zu ihm und streift sich schnell ihr dreckiges Oberteil über den Kopf.Es ist ihr peinlich sich einfach so vor ihm auszuziehen,obwohl sie sich gar nicht wirklich kennen.Sie spürt seinen Blick die ganze Zeit auf ihr und verursacht einen warmen Schauer auf ihrem Rücken.Nicht unbedingt unangenehm,einfach nur ungewohnt.Sie zieht sich das geliehene Teil über den Kopf,das ihr fast bis über die Oberschenkel geht und dreht sich wieder um.

PianoWhere stories live. Discover now