Weltenwandler - Wechsel der Gezeiten

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Von einem hektischen Klopfen an der Tür erwachte Melody aus ihrem Traum. Müde streckte sie ihren Körper und schwang ihre Beine aus dem Bett. Das noch verschlafene Mädchen schwamm zur Tür und öffnete diese. Ein neugieriges Gesicht umringt von Korkenzieherlocken strahlte sie an und zwängte sich, ohne zu zögern durch die Tür an ihr vorbei. Arelé ließ sich auf das Bett fallen und plapperte los:"Guten Morgen! Heute wird ein fischiger Tag, denn du darfst in den Unterricht! Ich bin gespannt, wie dir die Fächer gefallen und die Lehrer. Aber mit dir wird es bestimmt sowieso nicht langweilig. Wir müssen unbedingt nebeneinander sitzen! Ich frage Herrn Swyrl, ob er dich neben mich setzen kann. Du bist ja neu!"
Sie holte tief Luft:"Aber wir wissen ja noch gar nicht, ob wir in eine Klasse kommen, was ja echt oberflossenmäßig mies wäre, da du ja sonst keinen kennst. Es ist total toll, dass du Herrn Flossfisch kennenlernst! Er ist total nett und extrem schlau. Aber Ms. Blubfish ist sehr streng zu jedem, sagen alle anderen. Sogar Koral ist unbeliebt! Und sie ist eine echte Einserschülerin. Ach, ich rege mich schon wieder zu viel auf. Vielleicht wird sie schwanger? Obwohl, das arme Kind! Es wäre bestimmt traumatisiert und-"

Melody unterbrach ihren Redefluss:"Ari! Ich bin ja echt froh, dass du hier bist, aber-", sie gähnte mit vorgehaltener Hand und hatte Mühe die Augen offen zu halten, "gibt es irgendetwas wichtiges, dass ich wissen sollte? Oder bist du nur zum plaudern hergekommen?" Arelé verdrehte die Augen."Jaja, ich bin nicht umsonst hier. Freut mich, dass es dir gut bekommt, wenn ich da bin. Ich hoffe, du bist nicht so ein Morgenmuffel wie Koral. Das ist echt Strafe genug!"

Schon wieder musste Melody sie unterbrechen:"Arelé!! Komm bitte zur Sache!" rief sie genervt dazwischen. Arelè nickte eifrig und begann die Neuigkeiten zu erzählen:"Nun ja, wie du bestimmt schon weißt, haben wir Nixen Feinde. Die Sirenen sind jedoch die blödesten, bescheuertsten und hirnrissigsten Wesen im gesamten Ozean. Aber leider auch die Gefährlichsten. Unsere Völker hegen seit über dreitausend Jahren Krieg gegen sie. Eigentlich wollte Neptun Friedensverhandlungen führen. Hat er aber noch nicht, sowie die anderen Millionen Dinge, welche er versprochen hatte. Aber da du die Details nicht willst, kommen wir gleich zur Sache. Die Herrscherin von Aquarenia wurde entführt! Und der ganze oberste Rat ist tot aufgefunden worden. Und das schlimmste ist, man hat Anzeichen auf einen weiteren Anschlag vernommen. Gestern wurde eine Kutsche überfallen. Die Ware wurde mitgenommen, die Kutscher erstochen. Und jetzt Rate mal, womit all die unschuldige Menschen umgebracht worden sind." Sie blickte Melody erwartungsvoll an. Als diese nichts erwiderte, beantwortete sie selbst ihre eigene Frage.

"Mit Dreizäcken."

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Die erschreckende Nachricht machte schnell die Runde. Auf den Pausenhöfen, in den Städten, auf den Marktplätzen, keiner redete von etwas anderem. Und so kam es, dass die Nachricht auch zu Neptun, dem Gott und König aller Meere, Seen und Flüsse, gelangte.

Er verschärfte die Wachen an den Stadtmauern, an jeder Ecke posiert er Soldaten. Er ließ eine Ausgangsperre verhängen: Ab elf Uhr abends durfte keine Seele mehr auf den Straßen sein. Wenn doch, würde sie aus 'Sicherheitsgründen' weggesperrt. Die Schulausbildung wurde verschärft, was man in halben Jahr lernte, wurde in knapp fünf Monaten unterrichtet. Es sollte keine Panik ausbrechen, doch überall wurde gemunkelt, er habe selbst Angst bekommen. Und so kam es, dass es ruhig wurde. Zu ruhig.

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Lange passierte nichts, schon siebzehn Tage waren seit dem Überfall auf Aquarenia vergangen. Auch Melody genoss ihre Schnellzeitausbildung. In einer Woche wurden meist zwei oder drei Klausuren geschrieben, Unterricht bis zur Abendstunde.
In der ersten Schulwoche hatte sie sich wieder verwandelt. Warum sie mit Beinen angekommen war, wusste keiner, doch die Zeremonie war erneut durchgeführt worden und jetzt war Melody ganz verwandelt. Jedoch fand der Unterricht nicht wie geplant statt, da viele Nixeneltern Angst um ihre Kinder hatten. Viel hatten sie gelernt, zum Beispiel, dass Delfine und Orcas, letztere wurden auch Schwert-, oder Killerwale genannt, als Zug- und Reittiere genutzt wurden. Es gab sogar Poloweltmeisterschaften!