Mein Körper bebt. Ich muss röcheln, husten. Ich kriege keine Luft. Habe das Gefühl zu ersticken. Es treibt mir Tränen in die Augen, obwohl ich es nicht will. Ich fühle mich so schwach wie lange nicht mehr. Kann mich kaum am Waschbecken festhalten. Finde keinen Halt, meine Beine geben nach. Ich sinke kraftlos zu Boden. Atme ein und aus. Immer so weiter. Versuche einen angenehmen Rythmus zu finden. Es klappt. Ich beruhige mich etwas. Doch nur ein paar Sekunden später werde ich vom Gegenteil belehrt. Fange an zu würgen und zu husten, kriege Atemnot. Habe das Gefühl zu sterben. Zu ersticken. Wenn mich jemand so sehen wurde, würde ich dem Tod sogar bereitwillig entgegentreten. Niemand darf mich so schwach sehen. Und das nur wegen einer läppischen Erkältung. Ich bin nicht oft krank. Fast nie. Aber momentan gab es zu viele Menschen bei denen ich mich anstecken konnte. Wieso gehen die auch nicht zum Arzt, anstatt zur Arbeit zu kommen und andere damit reinzuziehen? Unverantwortlich. Bevor ich den Gedanken vertiefen kann muss ich spucken. Richtig brechen krieg ich nicht hin. Es will nicht. Auch wenn es das ist was ich mir langsam fast schon wünsche. Wenn ich endlich brechen könnte, würde es endlich weg sein. Dieser eklige Schleim der sich in meinem Hals festgesetzt hat, wie eine Zecke an einem Hund. Langsam kotzt es mich an, dass ich hier so erschöpft auf dem Küchenboden hocke. Ich kann nicht mehr. Ich röchle. Und spucke weiter. Mein Mund ist voller Schleim. Er will nicht weg. Ich krieg ihn nicht weg. Meine Arme zittern. Und mein Herz schlägt so schnell. Ich kann nicht mehr. Ich will schlafen. Gemütlich im Bett liegen und mich über Narutos schnarchen aufregen. Obwohl das besser ist als das hier. So kraftlos, so unterlegen wie ich hier bin. Allein der Gedanke daran macht es noch schlimmer. Ich will keine Schwäche zeigen.~
Gott ich bin an einem Punkt angelangt wo ich fast betteln würde, wenn es dafür aufhören würde. Seit einer halben Stunde geht das schon so. Kriege kaum Luft. Spucke. Huste. Zittere. Immer wieder. Es ist auslaugend. Un- fuck. Ein erneuter Hustenanfall überkommt mich. Mein Bauch zieht sich zusammen. Ich verkrampfe mich. Huste und spucke gleichzeitg. Ich kann das Gefühl in meinem Mund nicht beschreiben. Es ist widerlich. Ekelig. Und ich breche. Endlich. Mir kommt Magensäure hoch. Ich keuche. Atme ein. Atme aus. Ein und wieder aus. Aus und ein. Und wieder ein und wieder ein. Zucke zusammen. Mein Blick wird wieder klarer, konnte ich zuvor kaum noch richtig Dinge wahrnehmen. Starre direkt in mein Erbrochenes. Ich bin gerade noch stark genug um nicht nach vorne zu kippen. Ein letztes bisschen Würde muss ich mir erhalten. Und wenn es nur ist, dass mein Haar und mein Gesicht nicht in meiner Kotze liegen.
Es schwimmen zerweichte Krümmel in der Magensäure. Ew. Und was ist das? Blut? Es ist rot. Nicht viel, aber es ist Blut. Ich starre angeekelt auf die Lache vor mir. Merke nicht wie Naruto leise in die Küche getapst kommt und sich neben mir setzt. Ich nehme es erst wahr als er mir eine Hand auf die Schulter legt. Nach einigem Zögern gucke ich aus dem Augenwinkel zu ihm. Er lächelt mich leicht an. Auch wenn ich das nicht zugeben würde, ich hatte zuerst angst das er angewidert von mir ist. Aber im Gegenteil. Seine Augen strahlen eine Sanftheit aus. Ich richte mich etwas auf und wende mich zu ihm. Er streicht mit der freien Hand eine Strähne aus meinem Gesicht. Aus meinem sehr verschwitzten Gesicht. Meine Atmung wird langsamer. Ich werde träger. Die Aufregung und die Strapazen von eben zeigen ihre Wirkung. Ich bin komplett fertig und zu nichts mehr fähig. Naruto merkt es. Er spricht es nicht aus. Auch wenn er oft laut und nervig ist, er weiß wann er Rücksicht nehmen muss und das rechne ich ihm hoch an.~
Ich liege im Bett. Naruto hat mich gestützt und ins Bett verfrachtet. Er macht grade meine Kotze weg, nehme ich an. Ich sollte den Gedanken nicht schön finden, aber ich tu es ganz automatisch. Ein sachtes heben meiner Mundwinkel kann ich mir nicht verkneifen. Ich will es auch gar nicht. Der Gedanke das er mich so sehr liebt, dass es im nicht entwürdigend vorkommt meine Hinterlassenschaft wegzuwischen ist schön. Und ich frage mich ob ich das Selbe gemacht hätte. Doch die Frage ist unsinnig, ich hätte das Selbe gemacht. Für ihn. Das Licht im Flur geht aus und dafür die Zimmertür auf. Ich sehe wie er sich vorantastet. Er ist noch an das Licht gewöhnt von eben, während ich hier schon seit ein paar Minuten liege und mich an die Dunkelheit gewöhnt habe. Ich vernehme ein leises 'Aua', vermutlich ist er gegen die Schreibtischkante gelaufen. Wie so oft. Mein Kopf pocht unangenehm. Und ich schließe kurzzeitig meine Augen. Sie tuen weh. Sie verlangen nach Schlaf. Mein Kopf ebenso. Aber ich bin noch zu aufgewühlt. Als ich wieder meine Augen aufschlage, liegt Naruto neben mir. Er rückt näher zu mir und nimmt mich vorsichtug in den Arm. Er ist unsicher ob ich grade nicht lieber meine Ruhe hätte. Hätte ich normalerweise auch. Aber normalerweise kotze ich auch nicht. Also signalisiere ich ihm, indem ich schwach meinen Arm um seine Taille lege, dass ich grade kuscheln will. Er versteht und drückt mich an sich. Ich schnaube einmal. Versuche meine Nase frei zu kriegen. Es klappt auch. Die Stille macht mich ehrlich gesagt wahnsinnig, fast noch wahnsinniger als der Geschmack von Kotze der nicht weg will. Kaugummi besitzen wir nicht. Und Zähne putzen kann ich nicht. .. traue ich mich nicht. Als würde Naruto Gedanken lesen können, fängt er an zu summen. Streichelt dabei sanft über meinen Rücken. Küsst meine Stirn kurz. Das macht er eine ganze Weile. Ich konzentriere mich auf seine Stimme. Auf seine Berührungen. Auf seine Wärme. Seine Nähe. Und plötzlich sind alle Schmerzen im Hintergrund. Nicht mehr so wichtig. Denn ich liege bei Naruto. Und auch wenn ich es selten laut ausspreche, er weiß das ich ihm dankbar bin. Dass er mir wichtig ist. Dass ich ihn brauche und das mir mein Stolz so einiges verbietet. Er akzeptiert es. Meine Augen sind schon lange geschlossen. Und der Schlaf hüllt mich immer mehr ein. Ergreift Besitz von mir. Das letzte was ich wahrnehme sind seine Worte.
,,Schlaf gut, ich bin bei dir, Sasuke.''
Manchmal braucht man kein Mitleid, manchmal braucht man einfach nur ein Lächeln. Eine starke Schulter, an der man sich anlehnen kann. Jemanden der einen hält, ohne Erwartungen zu stellen. Rücksicht nimmt. Denn das ist Liebe.
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Ich dachte ich veröffentliche den One-Shot auch mal hier. Wo ich ja jetzt Wattpad habe. Ursprünglich hab ich dies hier am 07.02.2016 geschrieben und auf ff.de veröffentlicht. Dort aber unter den Namen miss-yellow :)
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Husten
FanfictionWenn die Erkältung einen überfallt und der Husten nicht locker lassen will, dann geht es einem wie Sasuke jetzt. Beschissen. Dabei will er doch nur schlafen. | OneShot | NaruSasu