Das Opfer

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Es war überraschend für die Mitglieder der Rebellenflotte. Direkt hinter der Nemesis waren drei der Schiffe aufgetaucht, vor denen Jack und Markus sie gewarnt hatten.
"Was bei den Monden von Yavin sind diese Schiffe?", rief Laska, der nun doch leichte Panik in sich hochkommen spürte.
"Schlachtschiffe", antwortete Hana.
"Jack hat mir davon erzählt. Ihre Hauptgeschütze können jeden unserer Schilde durchdringen."
Plötzlich fiel ihr etwas auf.
"Alle drei visieren die Unbesiegbar an!"
"Dann evakuieren Sie das Schiff, so schnell wie nur möglich!"
Doch es war zu spät für solche Anweisungen. Die Scans zeigten einen hohen Energieanstieg im Innern der Schlachtschiffe an, und bevor Hana etwas antworten konnte, jagte jedes dieser Schiffe einen gewaltigen Energiebolzen in den Mitteltrakt des Venator- Zerstörers. Er explodierte von innen heraus und brannte innerhalb von Sekunden aus. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, wurde das Schiff von der Schwerkraft Kuats erfasst und stürzte in die Tiefe, auf den Planeten zu.

Jack befand sich in einer Art Schockstarre. Die letzten rauchenden Trümmer segelten knapp über ihm vorbei. Dann fand er seine Stimme und seinen Mut wieder.
Er schrie vor Wut und schlug Saarez nieder, dann nahm er sich der Schwerelosigkeitstruppen an. Sein Hass auf die Schergen des Imperiums war übermächtig und verlieh ihm bisher unbekannte Stärke. Mit einem E-11-Blaster in den Händen schoss er auf die imperialen Truppen ein und mähte einen nach dem anderen nieder. Er wich den Salven der feindlichen Truppen geschickt aus, beinahe schon so, als konnte er sie kommen sehen. Plötzlich erwischte ihn etwas hart im Rücken und er wandte sich um. Der Admiral war aufgestanden und grinste boshaft.
"Ich schlag dir den Helm ein, imperialer Abschaum!", brüllte Jack, während er aus dem Augenwinkel sehen konnte, wie sich Markus aus einiger Entfernung um die Truppler kümmerte. Saarez holte aus, doch Jack war schneller und trat ihm in die Magengegend. Fast unbeeindruckt davon stürzte der Admiral nach vorne und riss den Rebellen zu Boden, wo er ihm an die Gurgel ging. Jack zog einen Dolch aus einer seiner Gürteltaschen und wollte zustechen, doch der Imperiale rollte sich seitwärts ab und trat ihm beim Aufstehen blitzschnell die Waffe aus der Hand. Dieser Kampf konnte sich noch ewig hinziehen, das wussten beide. Ohne ein Wort zu sagen und schwer atmend warteten sie auf den Zug des jeweils anderen.

Wedge war inzwischen im Hangar der Liberty gelandet und verschwendete keine Zeit; er sprang aus dem Cockpit und lief auf den nächstgelegenen Jäger zu. Es war ein A-Flügler, der schnellste Jäger der Rebellenflotte.
"Sie brauchen eine Genehmigung dafür, Kommandant!", rief ein Protokolldroide empört, doch keiner von der Hangaraufsicht machte Anstalten, Antilles aufzuhalten.
"Der Rest der Rogue-Staffel hat die Anweisung bekommen, die Schildgeneratoren des Supersternzerstörers auszuschalten", wurde er von Yamarus unterrichtet.
"Dann werde ich mich ihnen anschließen", erwiderte der Pilot.
Unterdessen hatten die Schlachtschiffe den großen Bomber Resistance ausgeschalten, der der Nemesis gefährlich nahe gekommen war.
"Wir stehen unter Zeitdruck!", rief Madine aufgeregt. "Sollten wir die Lücke vor der Rückkehr der U-Flügler finden, müssen wir ohne sie verschwinden, ansonsten werden uns diese Killermaschinen vernichten!"
"Niemals!", rief Laska, der wieder Mut gefunden hatte. "Diese Soldaten haben tapfer gekämpft, damit wir unseren Auftrag erfüllen konnten. Wir werden sie nicht schutzlos zurücklassen, auch wenn es heißt, kämpfend unterzugehen!"
"Ich bewundere Ihren Mut, Kommandant", sagte Yamarus hoffnungslos. "Aber wir haben gerade mehrere schwere Verluste erlitten."
"Und das bedeutet, wir können nicht noch mehr Leute opfern! Jack Halos hat viel für uns alle getan, lassen wir ihn nicht zurück!"
Plötzlich ging ein kleineres Mon-Cal-Schiff in Flammen auf.
"Es tut mir leid, aber es muss sein. Wir müssen verschwinden, und das so schnell wie möglich."
Laska seufzte.
"Dann weiß ich, was ich zu tun habe."
Er ließ von den TIE-Jägern ab, welche er gerade verfolgt hatte, drehte das Schiff um und flog auf die Nemesis zu.
"Was tun Sie da, Laska? Sofort zurück auf ihren Posten zurück!"
"Ich mache ihnen den Weg frei, was sonst sollte ich auch machen! Räumt die Bahn! Bereit, Bernott?", fragte er seinen Schützen.
"Was tut er da?", fragte Yamarus verwirrt.
"Ich habe eine Ahnung", erwiderte Madine leise.
"Möget ihr es nachhause schaffen!", rief Laska und brachte die Nebulon-A-Fregatte auf die Höhe der Brücke des Supersternzerstörers.
"Hier komme ich!"
Ohne zu zögern aktivierte er den Hyperantrieb.

Saarez und Jack standen sich nach wie vor gegenüber. Es wäre noch ewig so gewesen, wenn der Rebell nicht plötzlich losgestürmt wäre und versucht hätte, zuzuschlagen. Saarez fing seine Faust mit Leichtigkeit ab und grinste spöttisch.
"Lass dir doch bitte etwas besseres einfallen. Ich bin fast schon gekränkt von diesem Versuch."
Doch jetzt passierte etwas überraschendes: Jack öffnete seine Faust und ließ etwas fallen.
Der Admiral sah nach unten, verwirrt über dieses Objekt.
"Was soll-"
Seine Worte wurden von einer schwachen Explosion unterbrochen, die dennoch stark genug war, um mit einem Mal fünfzig Meter zwischen sie zu bringen.
Saarez rappelte sich zornig hoch.
"Du entkommst mir nicht!", rief er über Funk und ging auf ihn zu.
"Siehst du das?", fuhr er fort und deutete auf den Supersternzerstörer.
"Admiral Jaemus hat euren einzigen Weg aus diesem System hinaus blockiert! Niemals kommt eure erbärmliche Flotte da durch!"
Nun geschah noch etwas unerwartetes: Jack sah einen kurzen, bläulichen Blitz - und den Bruchteil einer Sekunde später zog sich eine gewaltige Flammenspur von der Brücke der Nemesis weg, welche nun vollkommen zerstört war.
Saarez blieb stehen und starrte wie gebannt auf dieses Schauwerk der Zerstörung. Und schließlich, wie nach einer Ewigkeit, in der kein Schuss gefallen war, stürzte die Nemesis ab, wobei sie sich gefährlich drehte.
"Nein!", brüllte Saarez wutentbrannt.
Doch das Schiff kam näher und näher und -als wäre es vorbestimmt gewesen- riss mit der Spitze eine gewaltige Kluft zwischen den Rebellen und den Admiral in die Station hinein.
Es war wie ein Erdbeben der Höchststufe, und Trümmer jagten umher.
"So soll es sein", rief Saarez nach ein paar Sekunden, in denen er bemerkt hatte, dass Jack nun unerreichbar war.
"Diese Sache ist noch nicht vorbei. Wir wollen sehen, wem das Schicksal das nächste Mal gewogen ist!"
Er schaltete sein Kommlink ab, wandte sich um und ging.
Jack blieb einfach nur stehen und sah der Nemesis nach. Und dann geschah es: jemand packte und zerrte ihn in einen U-Flügler. Es war Markus.
"Wir haben es geschafft, Jack."
"Aber zu welchem Preis, Markus?", erwiderte Jack, mit einem Mal müde und betrübt.
"Zu welchem Preis?"
Markus wusste, was er meinte, doch Hana war nicht das einzige Opfer gewesen. Auch er sank nun mutlos in seinen Sitz.

"Laska hat uns die Flucht ermöglicht", sagte er, als der U-Flügler in den Hyperraum sprang und Jack danach fragte.
"Er hat einen Hypersprung vollführt- direkt in die Brücke des Supersternzerstörers."
Jack empfand Dankbarkeit für dieses Opfer, doch die Verluste gaben ihm schwer zu denken auf.
"Wie sollen wir so den Krieg nur jemals gewinnen?"
Er sah in die Wirbel des Hyperraums und versuchte, zu vergessen.

Star Wars - Uprising: Die Schlacht über Kuat (Teil II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt