Das tatsächliche Zentrum der Republik, das Senatsgebäude, schien sehr alt zu sein. Anhand der Bauweise und dem Material konnte Jack feststellen, dass es mindestens tausend Jahre alt war. Doch das interessante war nicht das Gebäude, sondern die Frau, die davor stand. Mon Mothma, nun die Kanzlerin der neuen Republik, stand in schlichten, weißen Gewändern vor ihnen. Ihr kastanienbraunes Haar nahm langsam einen leichten Grauton an, doch ansonsten konnte Jack keinen Unterschied zu damals erkennen.
"Mon Mothma", sagte er und verbeugte sich leicht.
Die Kanzlerin lächelte und führte die Truppe in ihr Büro."Nehmen Sie alle bitte Platz, ich bringe ihnen gleich etwas zu trinken...oder auch nicht", sagte sie schnell, als Markus hinter Jacks Rücken auf ihn deutete und energisch den Kopf schüttelte.
"Nun, der ungefähre Grund, weshalb Sie hier sind, dürfte Ihnen bereits bekannt sein,oder?"
Jack nickte zur Bestätigung.
"Allerdings haben Sie auf meine Anweisung hin nur die wichtigsten Informationen erhalten, und diese nicht gerade ausführlich. Fangen wir an...
Ich denke, am besten starte ich mit der Schlacht von Endor. In dieser Schlacht starb der Imperator und das Imperium begann, in sich zusammenzubrechen. Mit der Schlacht von Jakku wurde das Schicksal des Imperiums schließlich besiegelt. Die übrigen Imperialen wurden in der Galaxis verstreut und wir hofften, in Frieden leben zu können. Leider jedoch weit gefehlt, einige übergebliebene Splittergruppen schlossen sich unter der Führung von Großadmiral Sloane zusammen und gründeten Sloanes Imperium. Wir erhielten bald darauf Meldung von einem unserer Spione, dass Sloanes Imperium eine neue Terrororganisation unterstützt. Diese Organisation hat noch keinen Namen und hat sich, abgesehen von unerlaubtem Waffenbesitz und Aufstellung einer Privatarmee nichts zuschulden kommen lassen. Sie wird von jemand unbekanntem angeführt, wir kennen nur einige der Generäle. Zum Beispiel der oberste General Brendol Hux. Er hat einen Sohn namens Armitage und fiel immer schon durch sein extremistisches Verhalten auf. Wir können nicht sagen, was diese Organisation im Schilde führt, doch der Senat weigert sich, die Gefahr zu sehen. Wenn Sloanes Imperium oder die Terrororganisation zu stark wird, könnte die Galaxis schon bald von deren Soldaten überrannt werden. Neutrale und unabhängige Systeme werden fallen, eine unbesiegbare Flotte könnte aufgestellt werden."
Sie zögerte einen langen Moment. Sie schien vor ihrem geistigen Auge brennende und sterbende Welten zu sehen.
"Ihre Aufträge werden schwer ausführbar und von höchster Wichtigkeit sein."
"Sie können sich auf uns verlassen, Kanzlerin", sagte Jack und salutierte.
"Das wollte ich hören", erwiderte Mothma und lächelte. Plötzlich wurde das ganze Gebäude erschüttert. Staub rieselte von der Decke. Es geschah noch einmal, sogar heftiger als zuvor. Schreie drangen von draußen in das Büro.
"Was ist hier los?", rief Markus und zog seine Waffe unter dem hellblauen Mantel der Uniform hervor. Auf einmal krachte direkt neben ihm ein großes Stück der Decke zu Boden.
"Raus hier!", schrie Jack und führte schnellen Schrittes die Kanzlerin zur Tür hinaus."Was ist es? Ein Erdbeben?", rief Markus, während sie den Gang zum Hauptplatz hinunter gingen.
"Nein. Wir werden angegriffen!", erwiderte Jack und stieß eine großes hölzernes Tor auf. Die fünf Menschen fanden sich im totalen Chaos wieder. Auf dem Hauptplatz direkt vor dem Senatsgebäude sah es eher nach einer Gasexplosion als nach einem Erdbeben aus. Rauch stieg auf, weshalb Jack nicht erkennen konnte, wovon genau sie angegriffen wurden. Die Personen, welche zur Zeit des Angriffs anwesend waren, rannten ziellos über den Platz, nur um irgendwo Schutz zu finden. Es gab Tote und nur wenige Verletzte. Der Angriff musste mit enormer Schlagkraft vollführt worden sein, doch niemand konnte etwas sehen.
"Finn, Mercy, nehmt die Kanzlerin und bringt sie in Sicherheit! Markus und ich sehen uns um!"
Der Kommandant hatte gesprochen, und so führten die damit beauftragten Mon Mothma zu ihrem Schiff. Kaum hatten sie begonnen, sich um die Verletzten zu kümmern, verzog sich der Rauch aufgrund eines Windstoßes. Zum ersten Mal waren die Angreifer zu sehen. Es war eine Flotte, welche aus zwei Sternzerstörern und einem imperialen Schlachtschiff bestand. Dieses musste das Beben herbeigeführt haben, denn die beiden schweren Geschütze auf der Oberseite rauchten noch von den riesigen Salven, welche den Boden des Platzes aufgerissen hatten. Jack und Markus, die Kanzlerin immer noch fest in der Mitte haltend, blieben stehen und sahen zum Himmel.
"Imperiale Schiffe!", rief Markus angespannt.
"Nein", erwiderte Mon Mothma. "Das sind nicht die Schiffe des Imperiums."
Wie zur Bestätigung ertönte plötzlich eine laute Stimme über die Lautsprecher im ganzen Bezirk.
"Hier spricht Großadmiral Saarez. Es haben mit Sicherheit nur wenige von mir gehört- das wird sich jetzt ändern."
Jack hatte die Stimme sofort erkannt und starrte wie gebannt auf das Schlachtschiff.
"Die Politiker eurer sogenannten... Republik mögen euch mitgeteilt haben, dass die Gefahr, welche vom Imperium ausging, gebannt wurde."
Eine lange Pause trat ein, bevor Saarez wieder das Wort ergriff.
"Doch das ist eine Lüge! Hinter dem Rücken der Neuen Republik konnten wir uns sammeln, eine Armee aufbauen! Wir besitzen Macht, etwas, was die Republik nicht hat! Entscheidet euch für die richtige Seite! Werdet Teil dieser Macht! Werdet Teil der Ersten Ordnung! Es liegt in unseren Händen, der Galaxis Sicherheit und Stabilität zurückzugeben, um welche sie von der Republik so jämmerlich betrogen wurde!"
Mit diesen Worten endete die Übertragung und die Schiffe flogen gen Himmel.
"Die Erste Ordnung", sagte Markus tonlos. "Was hat das zu bedeuten?"
"Gar nichts", erwiderte Jack grimmig. "Es ist nur eine Splittergruppe. Wäre sie tatsächlich so mächtig wie sie behauptet, müsste sie nicht auf diese Weise Anhänger gewinnen."
Plötzlich verdunkelte sich der Himmel: eine kleine Flotte aus Shuttles der Lambda-Klasse setzte auf dem Hauptplatz zur Landung an.
"Die Flotte der Republik braucht eine Weile, bis sie hier ist. Es liegt also in unserer Verantwortung, die Kanzlerin in Sicherheit zu bringen!", sagte Markus.
"Du hast recht. Gib den anderen das Signal zum Abrücken."
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Star Wars - Uprising: Rückkehr
FanfictionDies ist der dreizehnte Teil der 24-teiligen Buchreihe Star Wars Uprising. Es herrschen dunkle Zeiten. Ein Jahr nach der Schlacht von Jakku führt die neue Republik einen erbitterten Kampf gegen den Rest des Imperiums. Es ist derweil unmöglich festz...