Kapitel 24

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N I N A

In wenigen Stunden war es so weit: Luna's Aufführung würde bald beginnen und sie war mehr als aufgeregt. Zwar hatte ich bloß mit Simón über Telefon gesprochen, aber ich konnte mir Luna bildlich vorstellen, wie sie nervös auf und ab ging und sich die ganze Zeit verrückt machte.

Sie wollte unbedingt, dass ich sie vor der Aufführung noch Backstage besuchte, aber Ámbar beharrte darauf mich bei ihr zu Hause zu stylen, weil sie angeblich das perfekte Kleid und Make-Up für mich hätte. Wer konnte schon zu Ámbar nein sagen?

Als ich bei Ámbar zu Hause ankam, erwartete mich nicht nur sie, sondern auch Matteo, der Ámbar die Haare lockte. Ich hatte viele Fragen. Was tat er hier? Warum konnte er mit einem Lockenstab umgehen, wenn ich es nicht mal konnte und warum sahen die Locken so perfekt aus?

»Hey, Nina.« begrüßte mich die Blondine, woraufhin Matteo hektisch den Lockenstab auf Ámbar's Schminktisch packte und rot anlief.

»Ist das dein geheimes Talent, was ich nicht sehen darf?« lachte ich und Ámbar stimmte mit ein. »Tatsächlich kann Matteo neben Football spielen auch was. Naja, wenn er mal nicht besoffen ist.« Provokant lächelte sie Matteo an, der wütend seine Augen zusammenkniff.

»Seit wann so vorlaut, Smith?« zischte er, doch Ámbar quittierte es bloß mit einem Augendreher und erhob sich von dem kleinen weißen Sessel. »Ich such' mal unsere Kleider raus.« murmelte sie und verschwand in ihrem Ankleidezimmer.

Da ich den ganzen Weg hergelaufen war, wollte ich nichts anderes, als mich auf diesen ziemlich gemütlich aussehendem Sessel zu setzen, also tat ich es und spürte die ganze Zeit Matteo's Blicke auf mir. Er setzte sich ebenfalls auf einen Stuhl, den er vor einigen Sekunden von Ámbar's Schreibtisch geholt hatte.

»Warum gehst du mir aus dem Weg?« fragte er plötzlich ziemlich direkt und ich schaute ihn verdutzt an. Ging ich ihm wirklich aus dem Weg? Naja, zur Zeit ging ich wirklich jedem aus dem Weg.

»Tu' ich nicht.« murmelte ich und trug zur Ablenkung den nudefarbenden Lippenstift von Ámbar auf.

»Na klar, selbst auf meiner Party hast du vielleicht drei Sätze mit mir gesprochen. Hab ich was falsch gemacht?« Er klang wirklich verletzt, also legte ich den Lippenstift weg und drehte mich zu ihm.

»Natürlich nicht, denk doch sowas nicht.« lächelte ich ihm zu, doch er sah noch nicht zufrieden mit meiner Antwort aus.

»Nina, ich habe wirklich Interesse an dir. Also wirklich, nicht so ein Interesse, das ich an Emilia oder den anderen Mädchen aus dem Team habe.«

Mit großen Augen sah ich Matteo an und kurz hatte ein kleiner Teil von mir ihm geglaubt, aber ich hatte Matteo Balsano vor mir sitzen. Das war doch ein schlechter Scherz!

»Achja, das Interesse, dass du vielleicht für drei Sekunden für mich hast? Ich sag' ja nur Ramiro's Party, wo du mich alleine gelassen hast, um mit Emilia zu schlafen.« Ich wusste nicht mal, weshalb ich so sauer war, aber vielleicht lag es daran, dass er mir so schamlos ins Gesicht log!

Spöttisch lachte er auf und beugte sich nach vorne. »Wie soll ich dir auch mein Interesse zeigen, wenn du die ganze Zeit nur Augen für Gastón hast?«

Sein Vorwurf machte mich sprachlos, denn ich hätte echt nicht mit sowas gerechnet. Da ich kein gescheites Wort rausbrachte, schüttelte ich bloß heftig meinen Kopf. Er lag falsch! Oder? Warum war ich zur Zeit so sehr verwirrt?

Exposing Perida | GastinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt