Alrik
"Sei vorsichtig und schneide dich nicht zu tief ich will nicht sauber machen müssen." Maeve reichte mir ein Messer rüber. Entgeistert starrte ich auf die silberne Schneide.
Warum hatte ich mich nur überreden lassen mit ihr zu üben?
Mein Blick glitt zu ihr und ihr erwartungsvoller Blick musterte mich.
"Ich werde versuchen dir so wenig Sauerei wie möglich zu bereiten." Trocken gingen mir die Worte von den Lippen, es gäbe hundert Dinge die ich jetzt lieber tun würde.
"Du hast gute Manieren ich wünschte nur jeder hätte sie." Sagte sie ,meinen Sarkasmus anscheinend nicht verstehend.
"Aber genug geschwatzt auf drei schneidest du dir die Hand auf!" Geschockt weiteten sich meine Augen.
"Nur einen Kratzer!" Doch sie hörte mir schon garnichtmehr zu und fing stattdessen an runter zu zählen.
"Eins!" Ich spürte wie sich mir die Nackenhaare aufstellten.
"Zwei" Ich sollte das nicht tun! Es gab einen Grund warum Vater nie wollte, dass ich meine Magie benutze.
"Drei!" Doch als der Countdown zu ende war spürte ich wie sich das Messer mit einer schnellen Bewegung über meine Haut bewegte.
Meine Finger hatten einfach aus Instinkt gehandelt und augenblicklich spürte ich etwas in mir aufkeimen.
Ich sah wage wie aus der Wunde einpaar Tropfen Blut flossen und spürte wie etwas in meinem Inneren stärker wurde.
Meine Brust wurde leichter und meine Haut fühlte sich elektrisch an.
Etwas tief in mir drinnen erwachte und es war als ob ich nach Jahren ohne Luft endlich aufatmen konnte.
Ich spürte wie sich meine Knochen veränderten doch es verletzte mich nicht.
Meine Haut wurde grau und Haare fingen an sie zu verdecken. Meine Hände verwandelten sich vor meinen Augen zu Pfoten und veränderten ihre Form.
Ich schrumpfte und schrumpfte ehe ich nur eine kleine Maus war.Meine Sinne waren geschärft und meine Umgebung brachte mir unerforschte Blickwinkel auf.
Fasziniert von dem was ich tun konnte flogen meine Augen zu Maeve die so groß wie ein Turm für mich war.
Ich konnte sehe wie sie aus Freude in die Luft sprang und ihre Hände zusammen schlug.
Der ganze Boden unter mir vibrierte und ich hätte sie am liebsten angeschrien damit aufzuhören, sie würde mich noch zertrampeln.
Doch das musste ich garnicht den sie bückte sich zu mir herunter und hob mich behutsam auf ihre Hand.
Ein missbilligendes Quicken ging von mir aus.
"Ahnen bist du niedlich!"
Quitschte sie.
Ich schaute über ihre Handfläche auf den Boden unter mir und betete, sie würde mich nicht fallen lassen.
"So und nun musst du dich wieder zurück verwandeln."
Fragend kratzte sie sich an ihrem Kopf.
"Keine Ahnung wie du das anstellen sollst."
Erschrocken stellte ich fest, dass ich es ebenso wenig wusste.
Denk nach! Du hast es schonmal getan.
Es war wahr ich hatte mich in meinem Leben zwar nie oft verwandelt und das dann meistens auch durch Zufall aber ich hatte es immer wieder geschafft mich zurück zu verwandeln.
Jetzt da ich es doch mit Absicht tat sollte es mir dann nicht viel leichter fallen?
Angestrengt schloss ich die Augen und suchte nach der Quelle in meinem Blut die es mir überhaupt erst erlaubt hatte dies mit mir zu tun.
Meine Schnurrhaare zitterten als mein Körper wieder anfing zu vibrieren.
Ich spürte wie sich meine Muskeln und meine Knochen wieder zu denen eines Menschens formatierten. Meine Haut verlor das graue Haar und nahm ein gesundes rosa an und meine Knochen wurden immer länger bis sie wieder eine Hand waren."Nicht schlecht aber lang."
Hörte ich sofort wieder Maeves Stimme.
Ich öffnete meine Augen und blickte an mir runter.
Alles war wieder so wie es sein sollte, als ob es meine Magie nie gegeben hätte.
Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit.
Mein Vater hätte es gehasst wenn er gesehen hätte was ich eben getan hatte.
Er hasst uns alle."Hey hörst du mir zu?" Schnippte mir Maeve vor dem Gesicht herum, ihre Augen wanderten dabei hektisch umher.
"Ähm tut mir leid." Murmelte ich. Doch sie machte nur eine ausladene Geste.
"Pff nicht schlimm ich hab gefragt ob du nur eine Maus sein kannst? Weil das ist ziemlich öde." Eine Erinnerung kam mir ins Gedächtnis.
Allein daran zu denken erfüllte mich mit Scharm der mir wie heißes Eisen den Rücken hinauf fuhr.
Ich hasste diese Erinnerung, ich hasste diesen Tag und ich hasste jede Veränderung die er mit sich gebracht hatte.
Der Blick meines Vaters, die Enttäuschung seinen Ekel.
"Ich ähm war schonmal ein Rabe aber das war....das war vor langer Zeit." Sie klopfte mir auf den Rücken und starrte in den Himmel als ob sie Ausschau nach einem Raben halten würde.
"Du solltest es wieder versuchen." Nein, nein das sollte ich aufgarkeinen Fall.
Es war nicht natürlich, ich bin nicht natürlich.
"Ach was ich geb mich mit einer Maus zufrieden." Mit einem Ruck hob sie mich am Arm fest und zog mich zu sich hoch.
"Nein Nein! Das solltest du nicht." Unsanft schüttelte sie mich.
"Dein ganzes Leben eine Maus sein das ist ja schrecklich." Sie hatte Recht, doch ich konnte nichts anderes sein.
"Ich hab's bis jetzt gut überlebt." Versuchte ich sie von mir los zu bekommen und löste ihre Finger wieder von mir
"Ohhh er ist so ein Sturkopf.
Soll er doch Maus sein wenn es ihn glücklich macht." Rief sie aus und schaute dabei in die Luft als ob sie mit jemanden reden würde, der garnicht da ist. Ich beobachtete sie dabei wie sie auf und ab lief und sich endlich wieder von ihrem unsichtbaren Freund los riss.
Ihre braunen Augen fanden die meinen und die Verwirrtheit in ihnen war nicht zu übersehen.
"Nein nein nein!" Sie zeigte dabei auf mich "Du bist keine Maus wir werden so lange üben bis du keine Maus mehr bist."
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und wollte etwas erwiedern als etwas hinter uns weit im Himmel meine Aufmerksamkeit erregte.
Ein rießieges Schiff trieb durch die Lüfte es war so groß, dass es die Sonne beinahe verdeckte und einen Schatten über uns warf.
Es waren so viele Leute an Bord, dass man sie immer noch aus dieser Entfernung reden hören konnte. Doch das war nicht das was mir so sehr Angst einjagte.
Durch die Wolken hindurch war es nur sehr schwer zu erkennen doch ich hatte dieses Zeichen schon so oft gesehen ich hätte sie vermutlich auch in der Nacht erkannt.
Eine Krone war mit scharlachrotem Hintergrund auf das Schiff gemalt worden welches auf uns zuflog.
Meine Haare stellten sich auf.
Sie hatten mich gefunden.
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Shadows of Arwerina
Fantasy"Schau dich um." "In einer Welt voller Lügner und Mörder, bin ich ein König." Was haben eine stumme Assasine, ein Prinz auf der Flucht, ein sarkastischer Schmugler und eine verrückte Magierin gemeinsam? Es hört sich an wie der Anfang eines schlechte...