14 / Gesundheit!

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Der Regen prasselte auf den Regenschirm, den Maya mir gegeben hat.
Timothy hat gestern Abend geschrieben, dass wir uns um zehn statt um acht Uhr treffen, also war ich nun später auf dem Weg zum Bus.
Der Regen hatte heute früh begonnen und wurde von Minute zu Minute stärker.
Der Bus kam endlich und dankbar stieg ich ein. Der Busfahrer war so freundlich und wartete, bis ich den Regenschirm halbwegs ausgeschüttelt hatte und saß, bevor er losfuhr.
Ich legte den Regenschirm auf den Boden, damit die Sitze nicht nass wurden und hörte ein wenig Musik. Ich war fast alleine im Bus, auch als ich aus stieg. Der Regen hatte nicht aufgehört, sondern wurde schlimmer. Gerade als ich aus dem Bus trat, wollte ich meinen Regenschirm aufspannen, doch der Regenschirm war nicht da. Ich habe den Schirm im Bus gelassen!
Ich drehte mich um, aber der Bus fuhr schon weg. Mist!
Ich zog mir die Kaputze meines grauen Pullis über den Kopf und rannte zum Fotostudio.
Durchnässt lief ich durch die Tür, die mich mit dem typischen Klingeln begrüßte.
Timothy stand bereits vorne und schien nur noch auf mich zu warten, doch als er mich sah, schaute er mich verwundert an.
„Ich habe den Regenschirm im Bus vergessen“, erklärte ich kurz. „Ich zieh mich gleich um, ich habe Wechselsachen dabei.“
Timothy nickte. „Zum Glück steht das Auto nicht weit weg.“
Wir rannten zum Auto und stiegen schnell ein.
Timothy drehte die Heizung auf und fuhr schließlich los.
Es wurde schön warm im Auto und ich wäre lieber dort geblieben, doch ich stieg am Ziel aus und rannte mit dem Rucksack, durch den Regen, zur Haustür.
Ich klingelte und Jonah öffnete die Tür. Hinter ihm stand Corbyn, der sich gerade eine Jacke anzog und Daniel saß auf dem Boden, damit er sich die Schuhe zubinden konnte.
„Sabrina! Komm rein, du zitterst“, meinte Jonah schockiert.
Dankbar trat ich ein.
„Willst du ein Pulli, oder irgendwas Warmes?“, fragte nun Corbyn, der auch schockiert zu mir sah.
„I-ich will mich n-nur umziehen“, stotterte ich und lief zum Bad.
Ich zog mich schnell um. Zum Glück habe ich das Wetter auf meinem Handy aktualisiert.
Ich zog mir die Jogginghose und das T-Shirt, welche ich als Ersatzklamotten eingepackt hatte, an, packte die nassen Sachen in meinem Rucksack und ging wieder in den Flur.
Daniel war nicht mehr da, nur Corbyn und Jonah standen noch da.
„Sicher, dass du nichts brauchst?“, versicherte sich Jonah.
„Ich bin mir sicher. Lasst uns zum Van“, meinte ich und stellte mich in die Tür.
„Nimm wenigstens einen Pulli oder eine Jacke. Du hast im Moment nur ein T-Shirt“, versuchte er mich zu überzeugen.
Wie aufs Kommando tauchte ein kalter Windzug auf und ließ mich etwas frieren.
„Okay“, gab ich nach.
Jonah stellte sich an die Treppe und rief: „Zach! Kannst du mir einen Pullover mit runterbringen?“
Zach rief ebenfalls: „Kannst du das nicht selbst tun? Ich habe gerade keine Zeit!“
Jonah seufzte genervt und lief die Treppe hoch.
„So läuft das meistens“, sagte Corbyn einfach und grinste etwas. „Du hast heute eine wundervolle Frisur“, sagte er ironisch, kam auf mich zu und verwuschelte meine Haare.
„Meine Haare werden nun Mal lockig, wenn sie nass sind, da kann ich nichts für.“ Ich versuchte seine Hand loszuwerden. „Lass das bitte“, bat ich.
Er zog die Hand weg und grinste noch mehr.
„Wenn du etwas vor hast: tu es nicht!“, meinte ich.
Bevor er etwas sagen konnte, kam Jonah die Treppe runter. „Ich habe die einen Pulli von Jack geholt, immerhin ist er der Kleinste von uns“, erklärte er und warf mir den Pulli zu.
Ich fing den Pullover mit einem schnellen „Danke“ und zog ihn über. „Heute seht ihr mich nur von meiner schönsten Seite“, meinte ich sarkastisch, als ich an mir runter sah.
Corbyn und Jonah lachten nur.
Ich nahm meinen Rucksack, den ich wegen dem Pullover wegestellt habe, wieder in die Hand.
Zach kam die Treppe runter, begrüßte mich kurz und rannte zum Auto.
„Wir sollten auch zum Auto“, sagte Corbyn und hielt prüfend eine Hand aus der Tür. „Wie ich es mir gedacht habe: es regnet immernoch.“
Ich schmunzelte.
Zusammen rannten wir zum Auto. Ich musste mit hinten rein, da Daniel vorne saß. Jack und Zach saßen hinten, während ich mich zwischen Jonah und Corbyn quetschte.
„In diesem Auto ist es heiß“, sagte Jack, als wir losfuhren.
„Ich hatte ein durchnässtes Mädchen dabei. Entschuldigung“, rief Timothy von vorne und sah kurz in den Rückspiegel zu uns.

Photography - Why Don't WeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt