Epilog

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-Zwei Wochen später-

Zwei Hände legten sich auf meine Schultern. Ich musste lächeln und drehte mich um.
Die Maisonne ließ Raphaels Gesicht strahlen.
"Hi, Werwolfsmädchen!", grinste er.
"Hey!", antwortete ich und schlang meine Arme um ihn. "Ich hab auf dich gewartet."
Er zog mich an sich und strich mir mit dem Daumen über die Wange, bevor er mich sanft küsste. "Es hat etwas länger mit der Kontrolluntersuchung gedauert, aber ich bin offiziell wieder kerngesund." Er strahlte.
"Das ist toll!"
"Ja, nicht? Komm mit!" Er nahm meine Hand und zog mich zum Ufer des Schimmersees. Dabei stolperte ich fast über eine Wurzel, die aus dem Boden hervorragte. Fluchend fing ich mich wieder. "Du kannst immer noch nicht gehen - Es hat sich also nichts geändert!", prustete er.
Ich knuffte ihn in die Seite. "Hey, das liegt nur daran, dass du immer dabei bist, wenn mir so was passiert."
"Dann liegt es an mir? Bringe ich dich aus dem Konzept?" Er sah mich schräg von unten an. Fast hätte ich geseufzt, weil er so süß aussah. Aber nur fast.
"Das hättest du wohl gern."
Das Wasser leuchtete hellblau und die Sonne wurde auf der Wasseroberfläche reflektiert. Der Himmel war strahlend blau. Es wirkte alles wie ein perfekt inszeniertes Bild.
"Ist das nicht wunderschön?", fragte ich leise. Vögel flogen über uns hinweg. Ein ganzer Schwarm setzte sich vom Baum über uns aus in Bewegung.
Raphael nickte. "Aber weißt du, was noch schöner ist? Jetzt hier mit dir ..."
Doch das Ende würde ich nie erfahren. An dieser Stelle wurde er nämlich von einem lauten Ruf unterbrochen. "Hey, ihr Turteltäubchen!" Wir zwei drehten uns gleichzeitig um. Oben auf der Brücke schaute ein wie ich zugeben musste unverschämt gut aussehender Typ zu uns runter. „Könnt ihr mir kurz eine Frage beantworten, bevor ihr losknutscht? Ist das hier das Internat Overtum?"
Was war das für eine Frage? Er stand doch genau davor?! Ich rief: „Ja, ist es!"
„Perfektes Timing, Mann!", sagte der Raphael angesäuert. Ich musste kichern.
„Kein Problem!" Der Junge, der in unserem Alter zu sein schien, salutierte grinsend. Natürlich lief er auch nicht sofort weiter, nachdem er nun die Info hatte, die er brauchte, sondern konnte sich nicht verkneifen zu rufen: "Ihr werdet noch von mir hören! Hasta la Vista, Baby!"
Was ein Spinner!
"Kann ich dich jetzt küssen?", fragte Raphael, nachdem der Kerl weg war, leise. Doch anstatt auf eine Antwort zu warten, berührten seine Lippen sanft meine.

Werwolfsnacht - Die Chroniken von IntoriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt