46. Kapitel

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Es sind bereits 7 Tage vergangen seitdem Lothar das Mädchen gefangen hielt.

Sie war still.
Viel zu still.
Er hatte sich eher auf eine Furie gefreut, doch solang sie nicht auffällt war es ihm ebenfalls recht.
Er hatte sich ein wenig mehr erhofft, doch er hoffte auf das Geld was er bekommen würde, für dieses Mädchen.

Er hatte vor vier Tagen eine Nachricht an den König geschickt, doch bis jetzt war er noch nicht anwesend.
Er wusste, dass er sich in der Nähe befand.
Er wusste, dass er sich bereits umgeschaut hatte.
Einiger seiner Spitzeln hatten ihn bereits entdeckt, sodass er nur noch zu warten brauchte.

Doch er wunderte sich, warum er nicht schon längst vor seiner Tür stand. 
Er hatte mitbekommen, dass dieses Mädchen dem König viel Wert war.

Lothar lachte.
Er fand es herlich. 
Er schärfte sein Dolch, während er darüber nachdachte, was in der Vergangenheit geschah.

Er hatte bereits 4 Mädchen umgebracht, die der Königin nie gepasst hatten.
Lothar wusste nicht, warum er sie töten sollte, doch sie bezahlte ihn immer gut.
Er musste nicht in Armut leben, er konnte es sich immer bequem machen, während draußen sich die Menschen zu Tode arbeiten.

Ihn störte es keineswegs.
Er hatte weder Frau, noch Kinder.
Er lebte alleine in einer von außen aussehenden Schmiede.
So oft hatten ihn die Söhne der Königin besucht, doch keiner von beiden hatte es je mitbekommen.

Keiner von beiden wusste davon, dass er dafür verantwortlich war.
Für den Tod jedes dieser Mädchen.

Und nun kam die Königin eines Tages, ohne Krone, nur mit Lumpen am Körper und bat ihn umsonst ein weiteres Mädchen umzubringen.

Sie hatte ihn eindeutig unterschätzt.
Er war käuflich.
Er musste überleben.

Doch es machte den Anschein, als hätte der neue König sie bereits aus dem Schloss verbannt.
Also musste er ihn dazu bringen, ihn zu finanzieren.

Er überlegte scharf nach, was er tun könnte.
Das Mädchen kann für ihn gerne frei gelassen werden, doch was ist danach ?

Durch seine Schmiede machte er keinen Umsatz.
Wie soll er das nur anstellen?

Er nahm ein Stück Brot mit Käse und brachte es zur ihr.

Sie saß in der Ecke gekrümt und ihr Körper lehnte an der Wand.
Sie sah blass aus, er wusste aber das sie gesund war.
Egal was er ihr brachte, sie aß es.
Wahrscheinlich hatte sie einfach zu sehr Angst das dem Kind etwas passieren würde, wenn sie nicht aß.

Lothar hatte darüber nachgedacht im Brief zu erwähnen, dass dieses Kind hier schwanger war.
Er entschloss sich jedoch dagegen.
Warum wusste er im Endeffekt selber nicht.

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,,Wann greifen wir an, eure Majestät?", fragte eine Wache Laurenz.
Er ging die ganze Zeit auf und ab, während er sich das Haus genau ansah.
Es war das Haus des Schmieders.
Seine Schmiede war direkt nebenan.

Er überlegte, ob es vielleicht ein Grund hätte, weshalb Emilia genau hier festgehalten wird.
Würde Lothar sowas tun?
Er war sowas wie ein Freund der Familie.

Obwohl.. mehr seiner Mutter.
Doch er konnte es nicht fassen, dass er sowas tun würde.

Benjamin trat zu Laurenz und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

,,Es ist schwer. Doch glaubt mir, eure Majestät. Ich kenne diesen Mann. Er ist zu unterschätzen. Er weiß mit dem Schwert genau umzugehen. Wir müssen vorsichtig sein."

Eine Liebe aus einer anderen ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt