Der Junge aus dem Ferienlager

15.Kapitel

Plötzlich raschelt etwas neben mir in einem Busch. Schnell laufe ich weg, um mein Tuch weiterhin zu schützen. Schnell rase ich über die Wiese. Auf einmal rennt jemand von der Seite auf mich zu, um mein Tuch zu klauen.  Allerdings kann ich noch gekonnt ausweichen und weiter rennen. Ich seh den See und mir fällt ein, dass das eine Sackgasse ist. Also spring ich ins Wasser und verstecke mich unter dem Steg.

Nach ungefähr 10 Minuten ertönt die Stimme von Markus durch einen Lautsprecher. "Es sind noch 2 Spieler im Spiel. Also legt euch ins Zeug. Ihr habt noch 5 Minuten sonst haben wir ein unentschieden." Noch 2 Spieler? Dann bin ich einer davon. Schließlich habe ich mein Tuch noch. Auf einmal höre ich jemanden ganz in der Nähe vor Freude rufen: "YES!" Belustigt schaue ich mich um und entdecke Alex mit seinem Tuch hinter einem großen Baum in der Nähe des Sees sitzen. Leise schleiche ich mich von hinten an. Dann greif ich blitzschnell nach vorne und klaue ihm das Tuch.

Verwirrt schaut er mich an. "Wo kommst du denn her? Und warum bist du so nass?" "Ich hatte mich im See unter dem Steg versteckt", antworte ich grinsend. "Wow. So eine schlaue Idee hätte ich dir gar nicht zugetraut" Er lächelt mich frech an. Empört schnappe ich nach Luft. "War nur Spaß", lacht er, " du bist schlau und hast immer irgendwelche verrückten Ideen" Ich werde knall rot. "Also so verrückt sind meine Ideen jetzt auch nicht, oder?" Schüchtern schaue ich ihn an. "Oh doch!", meint er, "aber deshalb mag ich dich auch so" Wenn man noch roter werden könnte als eine rote Ampel, wäre das bei mir gerade definitiv der Fall. "Warum sagst du immer sowas zu mir?", frage ich verlegen. "Weil ich es ernst meine", zwinkert er und geht dann einfach zu den Anderen, um ihnen mit zu teilen, dass er verloren hat. Mit so vielen Fragen im Kopf bewege ich mich auch in die Richtung der Anderen.

Mein Team jubelt laut, weil wir gewonnen haben und Markus verkündet, dass wir heute Abend unsere erste Party schmeißen. Alle sind total aufgeregt und freuen sich schon darauf. Beim Mittagessen quatschen Kim und Natalie fröhlich darüber was sie heute Abend zu der Party anziehen könnten. Erstaunt setzen Clara und ich uns zu ihnen. Natalie bemerkt unsere verwirrten Blicke. "Wir haben uns vertragen und gemerkt wie bescheuert der Streit eigentlich war" Kim stimmt ihr zu. "Tut uns leid, dass ihr das fast den halben Tag aushalten musstet", fügt Natalie noch hinzu. Erleichtert winken wir ab. "Halb so schlimm. Wir sind nur froh, dass es jetzt vorbei ist" Wir lächeln uns alle an. "Dürfen wir uns zu euch setzen?", fragt Alex uns. Hinter ihm stehen seine Freunde aus seiner Hütte. Wir nicken und Natalie führt mit Kim das Gespräch über die Klamottenfrage fort. Verwirrt mustert Alex die Beiden. "Hab ich etwas verpasst?", fragt er mich. Kurz erkläre ich ihm die Situation. Begeistert fragt er in die Runde: "Wollt ihr dann heute Abend wieder zu uns kommen?" Leise kichere ich. Fragend schaut er mich an. "Heute Abend ist die Party", hilft Kim ihm auf die Sprünge. "Die geht bestimmt etwas länger", meint Clara. "Wann anders gern", lächelt Natalie schüchtern. Enttäuscht nickt Alex. "Wir sehen uns doch alle heute Abend", flüstere ich ihm ins Ohr. "Tanzt du dann mit mir?" Überrascht gucke ich ihn an. Durch diese Frage werde ich total aufgeregt und habe einen Kloß im Hals. Langsam nicke ich und lächle ihm zu. Breit grinsend schaut er mich an. "Bis heute Abend", flüstert er mir ins Ohr. Dadurch bekomme ich sofort eine Gänsehaut und in meinem Bauch fängt es an aufgeregt zu kribbeln.

In der Hütte herscht ein riesiges Chaos. Überall liegen Klamotten auf dem Boden, weil niemand von uns weiß welches Outfit am besten zu dieser Party passt. Wir beraten uns alle gegenseitig. "Glaubt ihr man kann auch eine Hose und eine Bluse anziehen? Ich mag nicht so gerne Kleider", wirft Kim in die Runde. "Klar  kannst du das", erwidert Clara, die schon ein grünes Sommerkleid an hat, was Natalie ihr empfohlen hat, weil es so gut zu ihren Haaren passt. "Ich bin total verzweifelt. Welches Kleid sieht besser aus das Blaue oder das Schwarze?" Natalie hält die beiden Kleider hoch. "Das Blaue", antworten Kim und ich im Chor. Wir grinsen uns breit an. "Was ziehst du an?", will sie wissen. Ich zucke mit den Schultern. "Alex hat mich gefragt ob wir nachher zusammen tanzen wollen und ich hab keine Ahnung was da am Besten passen würde" Natalie und Clara quitschen gleichzeitig begeistert auf. "Ist es ein Date?", fragt Kim, die ganz ruhig geblieben ist. "Nein" "Natürlich ist es ein Date widerspricht mir Clara empört. "Das hat er nicht gesagt" Clara verdreht genervt die Augen. "Ich such dir das perfekte Outfit raus", lacht sie begeistert. "Ich mach ihre Haare", meint Natalie fröhlich. "Schminken will ich sie aber nicht", sagt Kim panisch. Ich lache, weil ich sehe, dass sie Angst hat mich total zu verunstalten mit der Schminke" "Ich mach das schon", lächelt Clara mir zu. Dann legen die Mädchen los. Natalie macht mir ein paar leichte Locken mit einem Glätteisen. Man könnte es auch eher als leichte Wellen in meinen sonst glattem braunem Haar bezeichnen. Dann flechtet sie mir die oberen Haare etwas zusammen, damit ich etwas sehen kann am Abend. Clara hat mir während dessen, dass perfekte Kleid rausgesucht. Es ist ein enganliegendes rotes Kleid, das meine Figur an den richtigen Stellen perfekt betont. Dann kümmert sie sich um die Schminke. Meine Augenlieder sind eher dezent geschminkt was meine blauen Augen aber trotzdem gut in Szene setzt. Meine Lippen werden in dem gleichen Farbton wie das Kleid geschminkt.

Mit meinem fertigem Outfit steh ich jetzt vor dem Spiegel. Die Anderen stellen sich zu mir. " Wir sehen heiß aus", grinst Kim unsere Spiegelbilder an. Glücklich lächeln wir in den Spiegel. Dann gehen wir los zur Party. Es ist schon leicht dunkel als wir beim Gemeinschaftsgebäude ankommen. Wir sind wohl eine der Letzten, die dort ankommen. Alle stehen schon in ihren Partyoutfits im Gemeinschaftsgebäude und warten darauf, dass Markus endlich verkündet, dass die Party beginnt.
Ich suche mit meinem Blick in der riesigen Menschenmenge nach Alex. Als ich ihn sehe, bleibt mein Herz für ein paar Sekunden stehen...