49. Kapitel

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Als ich meine Augen öffnete, sah ich in das Gesicht von Lady Arista.
Ich grinste für einen Moment und dachte ich würde träumen.
Doch mein schöner Traum wurde mit entrissen, als mich Lady Arista in ihre Arme Schlang.

,,Mein armes Mädchen. Was du erleiden musstest. Um Gottes Willen.", sie ließ mich für einen Moment los, fasste mit beiden Händen an meiner Wange, um mich anschließend wieder in den Arm zu nehmen.

,,Mit dem Baby ist alles in Ordnung", flüsterte sie mir in Ohr.
Nachdem ich diese Worte gehört habe, entspannte ich mich in ihren Armen.

Welch eine Erleichterung.
Ich hatte bereits seit dem ich in der Gefangenschaft von Lothar war schon fast damit gerechnet mein Kind zu verlieren, doch nachdem ich von der Kutsche gestürzt bin dachte ich es war vorbei.
Das ich mein Kind verlieren würde.

Die Tränen strömten aus meinem Augen und ich faste mich an Lady Arista fest, während die Tränen weiterhin flossen.

,,Ich weiß Liebes, Ich weiß.", sagte sie mir und strich mir über meine Haare.
Während ich weinte sah ich über Lady Arista hinweg und betrachtete wo ich mich befand.

Es war ein sehr kleines Zimmer, es befand sich nur ein Bett und ein Tisch hier drin.
Auf dem Boden befand sich ein Topf mit Tücher drin.

,,War ich lange bewusstlos?"
,,Nein, mein Kind. Doch bevor wir weiter sprechen muss du erstmal was essen. Du musst wieder zu Kräften kommen.", sie reichte mir vom Tisch eine Schale mit Supper.

Ich nahm die Suppe dankbar an.
Ich hatte richtigen Kohldampf.

Innerhalb einer Minute hatte ich aufgegessen.
Wie gerne hätte ich jetzt... Schokolade.
Das Wasser lief mir im Mund zusammen.
Wie gerne ich jetzt Süßkram aus meinem Jahrhundert hätte.
Ich fing an zu weinen.

,,Liebes, was hast du?", fragte mich Lady Arista geschockt und blickte umher.
Dann musste ich wieder lachen.
,,Ich hätte so gerne was süßes."
,,Ah... die Hormone. Das kenn ich zu gut."

Ich sah sie überrascht an.
,,Hast du ein Kind?"
,,Ich hätte.. bereits einige gehabt. Es wollte nur nie so sein.", sie schaute traurig.

Oh. Das wusste ich natürlich nicht.
,,Ich..."
,,Sag nichts, Herzchen. Es ist alles okay. Es ist schon Jahre her."
,,Mhm..."
Ich seufzte.

,,Wo ist die König.. Ich meine Laurenz Mutter. Ist sie wieder im Kerker?"
,,Sie ist tot, Emilia. Laurenz hatte sie getötet."
,,Er hat was?", rief ich schon ein wenig zu laut.
Laurenz hatte seine Mutter umgebracht?
Er hatte wirklich seine Mutter umgebracht?

,,Ich weiß es ist alles ein Schock für dich. Doch er hatte es nicht mehr mit ihr ausgehalten. Ich habe seine Erziehung miterlebt, es war nur eine Frage der Zeit."

,,Hm.. warum ist alles nur so schwierig..", flüsterte ich vor mir hin, während ich die Schüssel fest umklammert hielt.

Irgendwie.. naja.. ich verbreite nur Unglück für Laurenz. Er hätte nicht zu mir kommen dürfen.
Er hätte mich einfach gehen lassen sollen.
Vielleicht wäre dann das alles nicht passiert.
Oder nicht?

,,Liebes.. es wird alles wieder in Ordnung ja? Es ist ja jetzt vorbei.", sagte sie und nahm mich in den Arm.
Ich ließ die Schüssel fallen und ließ mich in ihre Arme fallen während mir die Tränen runterkullerten.

Wie gerne würde ich ihr Vertrauen. Das alles nun vorbei ist.
Das alles nun gut werden wird.
Das ich mein Kind großziehen werde.
Ohne irgendwelche Probleme, ohne irgendwelche Vorkommnisse.
Ein glückliches Leben.

Es klopfte an der Tür und ich und Lady Arista ließen voneinander los.
In der Tür entdeckten wir Kirsten und Benjamin.
Kirsten stürmte hinein und fiel mir in den Arm.
,,Ich habe mir so große Sorgen gemacht.", schniefte sie mir in den Arm, sodass ich lachen musste.
Auch wenn sie sonst so stark wirkte, so war ebenfalls zerbrechlich.
Sie war eben auch noch eine Jugendliche.

Benjamin lehnte an der Tür und lächelte nur.
Ich lächelte zurück.

Ich hoffte einfach das nun wirklich alles gut gehen würde.
Es musste einfach.

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,,Bist du dir sicher das du aufstehen möchtest?", fragte mich Kirsten.
,,Ja. Ich kann ja nicht den ganzen Tag im Bett liegen.", grinste ich und hielt mich an ihr fest, während ich versuchte ein paar Schritte zu machen.
Es war der erste Tag seit längerem, dass ich ohne irgendwelche Einschränkungen mich bewegen konnte.
Niemand der mich einsperrt oder der meinen Tod wollte.
Also das glaubte ich bis jetzt.
Vielleicht wartet er um die Ecke bereits auf mich.

Ich lachte in mich hinein.
,,Was ist so lustig?", fragte mich Kirsten, doch ich schüttelte nur meinen Kopf.

,,Lass uns ein wenig draußen spazieren. Das würde mir gut tun.", sie nickte und wir machten uns auf den Weg nach draußen.

Es waren einige Wachen hier positioniert und unter ihnen befand sich ebenfalls Laurenz.
Er saß mit einer am Lagerfeuer und unterhielten sich.
Er wirkte.. ich konnte es nicht genau deuten.
Am vorigen Tag hatte er noch seiner Mutter das Leben genommen und er wirkte.. wie ein König. Keine Gefühle zulassen. Nicht vor anderen zeigen, wie sehr man unter diesen Dingen litt.

Als er mich entdeckte erhob er sich plötzlich und ließ den Mann alleine zurück.
Der arme.. Was er wohl gerade mit ihm gesprochen hatte?

Er hielt einen gewissen Abstand zu mir, doch ich ich merkte wie seine Augen die meine suchten.
Ich wusste nicht ob ich mich trauen sollte ihn in die Arme zu fallen.

Ich hatte ihn alleine gelassen. Ihn verlassen.
Und er hatte mich gerettet. Ein unbedeutendes Mädchen.
Ein Mädchen das sein Herz gebrochen hatte.
Wie konnte er immernoch so für mich empfinden, wenn ich ihn doch nur ständig das Herz brach.

Ich war diejenige die die Unruhe brach, denn ich fiel ihm in die Arme.
Er roch so gut. Ich habe diesen Duft vermisst.
Er bewegte sich nicht, doch das störte mich nicht.
Wahrscheinlich hatte er einen zu großen Schock erlitten.

,, Ich dachte ich würde dich verlieren.", flüsterte er mir in die Haare.
,,Ich bin doch hier."
,,Ja.. Ja das bist du.", er drückte mich fest an sich heran.

Wahrscheinlich war es wirklich das letzte mal.
Das letzte mal, dass er mich in dem Armen hielt.
Denn ich werde ihn nicht weiter verletzten.
Ich werde seine Gefühle nicht mehr ausnutzen.
Er litt zu sehr. Es muss enden.

,,Laurenz, Ich.."
,,Sprich nicht weiter. Ich weiß was du sagen willst. Ich will es nur jetzt in diesem Moment nicht hören.", grummelte er, worauf ich hin grinsen musste.

Er hielt mich immernoch fest in seinen Armen geschlossen.
Ich genoss diesen Moment wirklich.
Es war einfach.. notwendig in dem Moment.

,,Es tut mir leid wegen deiner Mutter."
,,Das muss es nicht. Sie ist verrückt geworden. Wie Vater es war. Sie hat viele Unschuldige Menschen getötet, die es nicht verdient hatten. Lady Arista hat mir einiges erzählt, als du geschlafen hattest.
Sie hat mir einiges aus der Vergangenheit erzählt.. Was ich erstmal verkraften muss.", er ließ mich los und schaute in mein Gesicht.
Er strich mit seinen Daumen über meine Wange und anschließen über meine Lippen.
Er senkte den Blick und schaute mir in die Augen.
Auch ohne seine Worte zu hören, wusste ich was er fragen wollte und ich nickte einfach.
Er lehnte sich nach unten und unsere Lippen berührten sich.

Ich hatte seine Behrührungen, seine Wärme.
Das alles hatte ich vermisst.
Wie gerne ich das nicht missen möchte.
Doch wir wussten bereits beide, dass es nicht funktionieren wird.
Wir wussten es einfach.

Als er von mir abließ, nahm er mich wieder in den Arm.
,,Du musst mir was versprechen."
,,Was denn?"
,,Du schreibst mir Briefe. Oft genug. Ich möchte von deiner Gesundheit überzeugt sein. Wenn irgendwas ist meldest du dich. Du weißt.. Ich werde dich immer lieben. Auch wenn wir nicht zusammen sein können. Ich bleibe immer in Gedanken bei dir."

Gerührt von seinen Worten drückte ich mich fester an ihn.
Das letzten mal das ich ihn umarmen konnte.
Es war so traurig. Doch es war richtig.

Meine Lieben,
Ein Kapitel noch und ein Epilog.
Ich kann es selber nicht fassen 🙈
Nur bitte hasst mich nicht 😂

Eine Liebe aus einer anderen ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt