50. Kapitel

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Einige Monate später

,,Das Kind kommt zu früh.", sagte eine Frau, doch ich schrie einfach.
Diese Schmerzen waren unerträglich.
,,Macht das es aufhört.", schrie ich alle an, die hier in Hochdruck arbeiten.
Einige kümmerten sich um warmes Wasser, eine wischte mir ständig den Schweiß von der Stirn.
,,Wir müssen das Kind holen. Jetzt. Sonst wird sie verbluten.", sagte eine andere Frau.
Doch das einzige was in meinem Interessen lag, war dieses Baby aus meinen Körper zu bekommen.
Ich war schon fast wie benommen von all dem, doch diese Schmerzen wünschte ich nicht mal meinen schlimmsten Feind.
Ich hatte mir die ganze Schwangerschaft keine Gedanken über die Geburt gemacht.
Zu groß war die Angst davor, deshalb hab ich nie darüber gedacht.
Doch während ich hier auf einem Bett in einem breiten Nachtkleid lag und ständig Frauen umher eilten war ich so gestresst und genervt von allem, dass dieses Kind einfach raus soll.
Es soll einfach aufhören.

,,So meine Liebe. Versuch jetzt einmal ein und auszuatmen. Ganz ruhig. Du musst dich beruhigen, damit die Geburt ohne Probleme abläuft okay. ", sagte mir die Hebamme und ich nickte nur.
Das sollte ich hinbekommen.

Ein und Ausatmen.
Ein und Ausatmen.
Ein und.... man ist das Schwachsinn.

,,Du machst das gut. So und wenn ich pressen sage, dann presst du.", nun positionierten sich zwei Damen unten am Bett.

,,Und das atmen nicht vergessen. Sehr schön, gut machst du das. So und jetzt pressen."

Diesen Vorgang wiederholten wir mehrmals, doch langsam hielt ich diese Schmerzen nicht mehr aus.

,,Ich seh das Köpfchen.", rief eine begeistert und die Hebamme sprach weiter auf mich ein.

Ich tat was sie von mir verlangte und schon in den nächsten 5 Minuten war das Kind da.

,,Ich hab ihn.", sagte eine der Damen und hielt das Baby in dem Arm.

,,Okay, dann kontrolliere es und wasch es. Das hast du toll gemacht, meine Liebe.", die Hebamme wischte den Schweiß von meiner Stirn ab.
Doch ich merkte es stimmte noch etwas nicht.
Irgendwas.. war noch nicht ganz richtig.

,,Ich sehe noch einen Kopf.", bemerkte eine andere Dame.
,,Noch eins?", fragte die Hebamme verwundert, doch ich packte ihr an dem Arm.
,,Es soll aufhören. Sofort."

Nachdem es weitere 10 Minuten gedauert hat, war auch das zweite Kind auf die Welt gekommen.

Zwillinge. Ich hatte einfach Zwillinge bekommen.
Ich war erleichtert. Doch hätte ich gewusst, dass ich zwei Kinder bekommen würde.. Ich hätte es nicht geglaubt.
Wirklich nicht.

,,Sie sind beide gesund, Mylady."
,,Das ist wunderbar."
,,Der Erstgeborene ist ein Junge."
,,Und das zweite?", fragte ich doch keiner der Damen schien sich für meine Frage zu interessieren.

Ich wollte es wissen. Ich wollte meine Babys sehen. Auch wenn ich kaputt war.
Ich wollte meine Babys sehen.
Gerade wollte ich zum Schrei ansetzten, als Kirsten durch die Tür kam.
Sie nahm sich die Hebamme zur Seite, doch ich konnte das Gespräch zwischen beiden gut mitverfolgen.

,,Das Mädchen war eine Todgeburt. Tragt das bitte ein. Wir werden die Verantwortung übernehmen."
,,In Ordnung."

Kirsten kam anschließen zu mir.
,,Hey, Das hast du super gemacht. Ein Sohn und eine Tochter. Man hättest du nicht sagen können das du zwei Kinder bekommst."
,,Was ist mit meiner Tochter?", fragte ich sie.
,,Zwillinge bedeuten Unglück. Bei Helena und Frederik wurde auch immer davon gesprochen.
Doch meistens bringen Familien das Zweitgeborene oder das Mädchen um. Aber mach dir keine Sorge. Ich habe es für dich geregelt. Wie möchtest du die beiden denn nennen?"

Eine Liebe aus einer anderen ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt