Abschied und schlechte Nachrichten

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Harry Pov

Wir standen am nächsten Morgen alle zusammen am Flughafen. Für keine einzige Sekunde ließ ich Louis los. Die Nacht über hatten wir nicht geschlafen, sondern die letzten Minuten zusammen ausgenutzt. Außer uns fünf standen noch zehn Polizisten plus Ryan und Paul im Wartesaal. Jeder von uns wurde von je zwei Männer begleitet. Ryan und Paul würden in London bleiben. Durch abhörsichere Handys blieben sie alle in Kontakt. Wir hatten je doch keine Chance einen der anderen zu erreichen.

Ich sah runter zu Louis, der das Gesicht an meiner Schulter vergraben hatte. Wie sollte ich die nächsten Tage oder gar Wochen bloß ohne ihn überleben. Nicht mal seine Stimme würde ich hören können.

>>Ich liebe dich, Lou.<<, flüsterte ich ihm ins Ohr. Als er den Kopf hob, küsste ich ihn sofort. Ich schmeckte den salzigen Geschmack unserer Tränen. Egal ob es das sicherste für uns war oder nicht, ich wollte meinen Boobear nicht gehen lassen.

>>Zayn, kommst du?<<, fragte einer der Polizisten. Zayn und Perrie hatten sich Zuhause schon verabschiedet, da Perrie nicht mit zum Flughafen durfte. Sanft wurde ich von Louis mit zu unserem Badboy gezogen, welcher bereits von Liam und Niall umarmt wurde. Wir kamen nun ebenfalls dazu.

>>Ich werde euch vermissen, Jungs.<<, murmelte Zayn, der mit den Tränen zu Kämpfen hatte. Ein Kampf den Louis, Niall und ich schon vor langer Zeit verloren hatten. Auch in Liams Augen schimmerten Tränen, doch probierte er sie zu unterdrücken um stark zu sein für Niall.

>>Wir dich auch, Zaynie.<<, schluchzte Louis.

>>Wir müssen los.<<, drängte der Polizist erneut. Nacheinander umarmte Zayn uns noch mal alle, ehe er den beiden Polizisten folgte, jedoch nicht ohne sich noch einmal zu uns umzudrehen.

>>Liam, wir müssen auch los.<<, sprach ein anderer Polizist unseren Band-Daddy an.

>>Nein!<<, rief Niall aufgebracht und klammerte sich fester an den eben Angesprochenen. >>Ich lass dich nicht gehen.<< Auffordern streckte Liam einen Arm nach uns aus. In der nächsten Sekunde lagen wir uns auch schon wieder alle in den Armen. Liam vergrub das Gesicht in Nialls Haaren und flüsterte ihm liebevolle Dinge zu. Ungeduldig tippte einer der beiden Polizisten mit dem Fuß auf dem Boden auf. Zögerlich ließen wir uns los. Jedoch krallte Niall sich noch immer an seinem Verlobten fest. Als Liam den Kopf hob, sah ich, dass nun auch er weinte und Niall fest an sich drückte.

>>Wir sehen uns bald wieder, dann ist dieser Albtraum vorbei und wir können heiraten.<<

>>Gilt dein Versprechen von neulich noch?<<, wollte Niall wissen.

>>Selbstverständlich und du weiß, dass ich meine Versprechen nicht breche.<<

>>Ich liebe dich, Liam.<<

>>Ich liebe dich auch, Niall.<< Die Beiden küssten sich. Ich drückte Louis wieder enger an mich. Nicht mehr lange und auch wir werden uns verabschieden müssen.

>>Jetzt komm, uns Flug geht gleich.<<, hetzte der Polizist.

>>Das ist ein Privatjet, der wartet nur auf euch, also die Beiden sich in Ruhe verabschieden.<<, mischte sich Paul ein.

>>Die anderen Jets sind inzwischen auch startbereit.<<, informierte uns ein Mann, der den Saal betrat. Sofort presste ich meine Lippen auf die von Louis, welcher die Arme fest um mich schlang.

>>Ich liebe dich.<< Immer wieder murmelte ich diese drei Worte in den Kuss hinein. Solang bis ein Polizist sich neben uns räusperte.

>>Wir müssten los.<< Widerwillig löste ich mich von Louis, dessen Lippen vom Kuss geschwollen waren. Seine Haaren standen wirr in alle Richtungen ab. Bei diesem Anblick wollte ich ihn am Liebsten direkt wieder küssen, doch soweit kam ich nicht, denn der Mann neben uns schob mich sanft Richtung Flugplatz. Ich sah noch mal zurück. Louis wurde in die entgegengesetzte Richtung geführt. Niam sah ich nicht mehr. Egal wer diese Entführer waren, allein schon weil sie mich von meinen drei besten und meinem festen Freund trennten hasste ich sie. Auf dem Flugplatz stand ein Privatjet auf den wir zusteuerte und schließlich einstiegen. Noch immer weinend sah ich aus dem Fenster und würde am liebsten direkt wieder aussteigen.

Niall Pov

Seit einer verdammten Woche saß ich hier in Brasilien fest. Die anderen vier Jungs waren sonst wo auf der Welt. Nichts wünschte ich mir sehnlicher, als zumindest für ein paar Minuten mit Liam reden zu können, aber nicht mal das war mir gegönnt. Ich wusste nicht, wie es den anderen ging oder wie lange das hier noch gehen sollte. Fest stand lange würde ich es nicht mehr überstehen. Die Angst um meine Freunde und die Sehnsucht nach Liam fraß mich auf. Die ganzen Tage lang tat ich nichts anderes als in meinem Zimmer zu hocken und die Wand anzustarren.

Leise klopfte es an der Tür. Ohne auf meine Antwort zu warten, die eh nicht gekommen wäre, betrat einer der Polizisten das Zimmer. Clemens, wie ich inzwischen wusste, setzte sich neben mir aufs Bett. Die Uniformen hatten beide schon am ersten Tag abgelegt. Eigentlich waren die Beiden ja ganz nett, aber das verbesserte die Situation nicht.

>>Ich hab dir ein Sandwich mitgebracht.<<, meinte Clemens. Den Teller mit dem erwähnten Sandwich stellte er auf meinen Nachttisch. >>Du muss was essen, Niall, auch wenn du keinen Hunger hast.<<

>>Darf ich telefonieren.<<

>>Du weiß, dass ich dir das nicht erlauben darf auch wenn ich es gerne tun würde. Ich weiß, dass du Liam vermisst, aber ihm geht es sicher gut, sonst hätte schon längst Jemand angerufen.<<

>>Und die anderen Jungs? Was ist mit Zayn, Louis und Harry?<<

>>Körperlich geht es allen gut. Mit den Kollegen bei Zayn und Harry hab ich heute morgen noch telefoniert.<<

>>Warum nicht mit denen bei Louis und Liam?<<

>>Die waren bisher noch nicht zu erreichen.<<

>>Was?!<< Ich sprang panisch auf.

>>Hey, es ist alles gut. Wir haben alle ein kleines Gerät am Gürtel auf dessen Knopf wir nur einmal drücken müssen um Alarm auszulösen, das dauert nicht mal ne Sekunde. Wenn war passierte wäre, wäre der Alarm schon längst losgegangen. Außerdem ...<< Er brach ab, da sein klingendes Handy ihn unterbrach. >>Siehst du, dass sind sie sicher.<< Mit einem aufmunternden Lächeln ging er ran. >>Clemens hier.<< Sie sprachen sich die ganze Zeit mit Vornamen an. Das Lächeln verschwand. >>Verstanden. Wir machen uns sofort auf den Weg.<< Er legte auf.

>>Was ist los?<<, verlangte ich zu wissen.

>>Wir fliegen zurück nach London.<<

>>Wirklich.<< Strahlend sprang ich auf. Doch Clemens wirkte nicht wirklich fröhlich.

>>Was ist los?<<

>>Liam und Louis sind spurlos verschwunden.<< 

Never or Forever - Teil Ⅰ [Larry / Niam ]  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt