「ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 4/ταє」

1.2K 118 31
                                    

Es ist echt scheiße nicht geliebt zu werden. Es ist überhaupt scheiße geliebt zu haben, denn wozu demjenigen Liebe schenken, wenn dieser es einfach auf dem Boden wirft und drauf trampelt?

Ich kann nicht verstehen, wozu ich noch hier auf dieser Welt gebraucht werde. Ziemlich übertrieben, aber das ist die Wahrheit.

Ich scheiß langsam auf mein Leben, aber an Selbstmord kann ich auch nicht denken, sonst behaupten die Menschen, dass ich schwach wäre und es eingesehen habe, nicht weiter deren Luft einatmen zu müssen. Dabei habe ich ihnen nichts getan. Schon seit meiner Geburt lernte ich nichts als Hass kennen.

Meine Eltern starben beide nach meiner Geburt. Mein Vater - ermordet; Täter unbekannt und meine Mutter - hatte nach meiner Geburt keine Kraft mehr gehabt und verstarb an dem Folgen, am gleichen Tag an meiner Geburt.

Ich habe den Tod meiner Mutter zu verschulden, jedoch ist mir bis heute nicht bekannt, wer mein Vater auf den Gewissen hat. Doch an Rache kann ich nicht denken, denn das macht einem bloß blind.

Vielleicht ist mein Schicksal deshalb so miserabel, da ich den Fluch meiner Eltern mit mir trage. Sie waren nicht gerade beliebt und mussten für ihre Taten büßen, die sie begangen haben. Niemand mochte uns und ohne bevor die Menschen mich persönlich kannten, hatten sie schon eine Meinung zu mir gehabt und verachten mich, ohne dass ich etwas dafür getan habe.

Menschen fangen direkt an, mich zu hassen, wenn ich mich überhaupt auf die Straße traue und ein kleiner Blick auf mich reicht, um beurteilen zu können, dass ich es nicht wert wäre zu leben.

Meine Eltern ließen mich zu früh im Stich und ich konnte nicht  einmal, mich von ihnen verabschieden. Selbst mich selbst wehren konnte ich mich nie, denn sowas wurde mir nie beigebracht.

Ich musste schnell lernen, allein auf den Beinen zu stehen und um mein Leben zu sorgen, welcher nicht wunderschön war. Genauso wenig wie meine Kindheit. Ich hatte schon alles erlebt, um über die Runden zu kommen. Mich selbst zu versorgen.

Selbst wenn ich mein eigenes Wohl und mein Körper in den Hintergrund drängen musste. Zumindest habe ich so Geld verdienen können, doch stolz war ich darauf nie.

「✬」

Müde verlasse ich den Hof der Universität und laufe den direkten Weg zur meiner kleinen Wohnung.
Der Tag war stressig und dann noch so lange Stunden, die ich halbwegs meisterte.

Es ist gegen 20:00 Uhr als ich durch die fast leeren Straßen Seouls gehe und da wir Anfang Frühling haben, scheint die Sonne noch etwas länger. Diese wird aber demnächst hinter dem Horizont verschwinden und Platz für den Mond machen.

Unterwegs werde ich mit verächtlichen Blicken der Passanten gemustert, an denen ich vorbei laufe- wie immer, wenn ich raus gehe.

Ich habe es akzeptiert grundlos von der Menschheit verabscheut zu werden und ignoriere diese totes Blicke, die man mir zu wirft. Mein Blick starr auf den Boden gerichtet, um jeglichen hasserfüllten Augenkontakt zu meiden, trotte ich ins Wohnhaus, in der sich meine schäbige und kleine Wohnung befindet.

Ich kann von Glück reden, dass ich überhaupt eine Wohnung bekommen habe und das Leben auf der Straße als Prostituierter den Rücken kehren konnte. Es war sehr hart, da man mich oft ausnutze und missbrauchte.

Deshalb entwickelte sich eine gewisse Wand vor meinen Gefühlen, damit man diese nicht verletzen kann. Eine Art Maske, die mein gebrochenes Ich verbirgt. Ich traue keinen Menschen.
Selbst mich nicht.

ᴰᴱᵛᴵᴸɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ (old Ver.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt