Kapitel 4

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P.O.V. Harry

Immer noch voller Sorge um Zayn begab ich mich auf den Weg zu unserem Schlafplatz. Auch wenn der Arzt gesagt hatte, dass er sich erholen wird war er noch nicht wach, was mich beunruhigte. Ich hab bisher noch keine Ahnung wie wir einerseits die Krankenhausrechnung bezahlen soll und andererseits wie Zayn in eine Entzugsklinik soll. Er würde mir sicherlich zustimmen, dass er die Hilfe wirklich braucht, aber so ein Entzug ist hart und bestimmt auch sehr kostspielig. Dabei bin ich nicht mal sicher wie lang diese Therapie sein müsste oder ob es bei Zayn reichen würde wenn er in einem besseren Umfeld leben würde. Weg von der Straße, da er hier erst in Versuchung kommt. Vielleicht bräuchte er wirklich keine Therapie, da er erst seit kurzem wieder damit angefangen hatte und er auch so wieder raus kommen könnte.

Da ich so tief in meinen Gedanken versunken war, merkte ich, dass ich schon fast angekommen war. Erleichtert mich ausruhen zu können, legte ich mich hin und fiel sofort in einen unruhigen Schlaf.

Der Regen, der mir auf den Kopf prasselte, weckte mich aus meinem seichten Schlaf. Ich wickelte die spärlich wärmespendende Decke fester um meinen Körper, als mich eine Stimme hochschrecken ließ. "Kann ich dir helfen?" Ich sah verunsichert vom Boden auf und blickte geradeaus in die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte.

„Was willst du von mir?" Ängstlich drückte ich mich weiter in die Ecke zwischen Müllcontainer und Hauswand. „Ich-äh du ... du hast im Schlaf geschrien und geweint. Ich dachte ähm..., dass du viellei- Hast du Hunger?"

Prüfend musterte ich den Mann, der vor mir stand. Er trug eine schwarze Skinnyjeans, einen weißen Adidaspulli, eine Jeansjacke, die innen mit Fell ausgestattet war und an den Füßen schwarze Vans. Als ich sein Gesicht näher betrachtete fielen mir ein Stoppelbart und ein leichtes Lächeln auf den Lippen auf. Aus Höflichkeit erhob ich mich und bemerkte schnell, dass ich mindestens ein halben Kopf größer war als er.

Ich fuhr mir durch meine Locken und befeuchtete meine, von der Kälte, lilanen Lippen. „Ich bin übrigens Louis.", stotterte mein, jetzt sichtlich eingeschüchterter, Gegenüber. Stolz, dass mein Plan aufging, streckte ich ihm meine Hand hin: „Ich bin Harry. Und wenn du schon so fragst, ja ich habe Hunger." Während der verwirrte und vielleicht auch etwas ängstliche Louis meine Hand schüttelte räusperte er sich, ließ meine Hand aber nicht los während er mich aus der Gasse zog.

Meine Zuversicht, dass er mir nichts tun wollte, war verflogen und ich entzog ihm ruckartig meine Hand. „Wohin willst du mich bringen? Lass mich in Ruhe! Ich weiß was du von mir willst und was du mit mir vorhast! Nochmal werde ich das nicht tun, also versuch es erst gar nicht. Geh weg!" Ich versuchte meine Angst zu verbergen, während ich ihm ins Gesicht schrie und zurück in meine schützende Gasse wich. Diese wunderschönen, blauen Augen machten mir Angst. Sie wirkten so vertrauenswürdig, aber ich durfte mich auf keinen Fall von ihnen täuschen lassen.

„Ich wollte dir nichts tun! Ich will dir nur helfen." „Wieso sollte ich dir vertrauen? Sag mir einen Grund, warum ich jetzt mit dir mitgehen sollte! Wenn du nicht zu ihnen gehörst, wieso redest du dann überhaupt mit mir? Oder willst mir helfen? Ich bin nur ein scheiß Obdachloser!" Genau in diesem Moment wurde mir klar, dass was ich sagte die Wahrheit war. Ich WAR nur ein scheiß Obdachloser. Ich hatte nur Zayn und wenn er nicht durchkommen sollte, war ich allein auf dieser Welt. Es gab niemanden der mich noch liebt.

„Mir kann man nicht mehr helfen."

„Lass es mich versuchen, bitte."

Ich suchte in den ozeanfarbenen Augen nach etwas, das mich davon abhielt das Folgende zu tun. Ich machte vorsichtig ein paar Schritte auf den Braunhaarigen zu, der langsam rückwärts auf die Straße trat. Und ich? Ich folgte ihm.

How can I trust you? (boyxboy) - Larry Stylinson&Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt