✵♫♪Melodie 18♫♪✵

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Felix

Kaum war ich Zuhause angekommen, hatte ich sofort Chan geschrieben, dass ich unbedingt mit ihm sprechen musste. Ich war verwirrt von mir selbst und von meinen Gedanken und Gefühlen, deshalb brauchte ich gerade unbedingt jemanden bei mir, mit dem ich darüber reden könnte. Und da ich niemanden hatte außer Chan, musste er eben diese Person sein.

Das Treffen mit Changbin hatte ich gegen meine Erwartungen sogar wirklich etwas genossen, denn er war weniger nervig als sonst. Und gerade das machte mir so eine Angst. Zwar wollte er meine Hilfe und ich würde sie ihm auch geben, aber was dann? Ich wollte nicht für etwas ausgenutzt werden, aber war ich bereit, eine Freundschaft mit ihm einzugehen? War ich bereit, eines meiner Schlösser für ihn zu öffnen? Wollte ich wirklich riskieren, verletzt zu werden?

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als es an der Tür klingelte. Das war dann wohl Chan und fast sofort öffnete ich sie ihm. ,,Was ist los? Ist was passiert?" Beinahe panisch musterte mich Chan und ging direkt in meine kleine Wohnung. Ich hatte ihm nicht viel geschrieben. Eben nur, dass ich gerade dringend Hilfe von ihm benötigte.

,,Ich bin verwirrt!", klagte ich direkt und setzte mich auf mein Sofa. ,,Ich habe mich ja mit Changbin getroffen und es war echt nicht so schlimm, wie ich erwartet habe, aber...ich bin am überlegen, ihn um eine Freundschaft zu fragen und...ich habe Angst, Chan." Ich wusste selbst nicht, woher dieser plötzliche Wandel meiner Meinung kam. Vielleicht war das doch einfach zu viel und er hatte nur gelogen. Vielleicht wollte er gar keine Freundschaft mit mir.

,,Aber das sollte ich nicht tun, oder?", fragte ich Chan direkt, ohne ihn aussprechen zu lassen. ,,Wer will mit mir schon befreundet sein? Ich bin kein Freund von Menschen. Ich bin niemand, der viel draußen unternimmt und bin eher für mich. Außerdem, wer will schon jemanden mit einem abweisenden Charakter haben? Changbin bestimmt nicht, dafür sind wir doch viel zu verschieden."

,,Felix." Chan erhob seine Stimme und nun sah ich zu ihm hinauf. Sein Blick war fest auf mich gerichtet und ich ahnte schon, was kommen würde. ,,Hör doch mal auf, dich selbst so fertig zu machen. Du musst etwas riskieren. Ich weiß, du willst nicht schon wieder verletzt werden, aber wer sagt dir, dass Changbin dir weh tun wird?"

,,Wer sagt mir, dass er es nicht tun wird?", gab ich sofort zurück. Natürlich würde er das. Sobald ich mich darauf einließ, würde er mich besser kennenlernen und dann merken, dass er mit mir nichts anfangen kann. Und dann würde er mich verlassen - einfach aus meinem Leben verschwinden, wie alle anderen vor ihm schon. Das wollte ich nicht.

,,Riskiere es", wiederholte Chan, setzte sich vor mich und nahm meine Hände in seine. ,,Bitte, Felix. Viel zu lange hast du dich von allen anderen entfernt und das macht dich nicht glücklich. Du kannst es dir so oft einreden, wie du willst. Du bist nicht glücklich. Lass Changbin in dein Leben. Ich bin mir sicher, dass er es ernst mit dir meint."

Völlig überfordert erwiderte ich den sanften Druck von Chans Griff und kaute auf meiner Unterlippe rum. Sollte ich es wirklich wagen? Sollte ich ihm schreiben und wieder ein Treffen vereinbaren? Sollte ich auf Chan vertrauen? Bis jetzt hatte er immer Recht gehabt. Darum nickte ich langsam und hauchte ein leises "Okay", ehe ich mein Handy schnappte und den Chat mit Changbin raus suchte.

Felix
Wann hast du wieder Zeit?

𝐒𝐲𝐦𝐩𝐡𝐨𝐧𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✦ 𝖢𝖧𝖠𝖭𝖦𝖫𝖨𝖷Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt