Kapitel 2

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Müde betrete ich nach meiner täglichen Laufrunde Kylians Wohnung. „Ok. Ich melde mich die Tage noch einmal. Julian ist gerade heimgekommen. Salut.", er legt sein Handy weg und dreht sich zu mir um „Na geht es dir jetzt besser?" „Ja etwas. Mit wem hast du denn gerade telefoniert?", frag ich ihn und lächle müde. „Mit einer Freundin aus London. Wenn du willst stelle ich sie dir vor, wenn wir drüben sind. Du wirst sie mögen sie ist ein lustiger Mensch." „Wenn das nur wieder ein neuer Versuch ist mich mit einer von deinen Freundinnen zu verkuppeln, dann reiße ich dir deine Beine aus!", drohe ich ihm lachend. 

„Nein, nein Estelle ist eine ganz Nette. Ich weiß noch nicht wann und wie oft wir sehen werden. Sie muss schließlich auch arbeiten und die Uni besuchen." „Sie besucht die Uni und geht nebenbei noch arbeiten!? Wie schaffst sie denn das?", frage ich ihn erstaunt. „Keine Ahnung. Sie geht tagsüber zur Uni, arbeitet abends und lernt nachts oder irgendwie so", gibt Kylian lachend zurück. „Und wann schläft oder isst sie etwas?" „Sie ist so dünn wie ein Strich in der Landschaft. Da muss ich mit ihr noch ein ernstes Wort reden, das sie wieder mehr isst. Aber keine Ahnung wie sie das sonst so macht. Willst du etwas essen?" Skeptisch schaue ich in den Kochtopf: „Was kochst du denn? Kann man das überhaupt essen?" „He, das ist gut. Das Rezept habe ich von meiner Oma. Los geh dich duschen du stinkst." Lächelnd gehe ich die Stiegen hoch in das Gästezimmer von Kylian, schnappe mir frische Klamotten und verschwinde in der Dusche. 

Nach der erfrischenden Dusche mache ich mir noch meine Haare und gehe dann hinunter zu Kylian, um mit ihm gemeinsam Mittag zu essen. Im Endeffekt hat was auch immer es war nicht einmal so schlecht geschmeckt. Nachdem Kylian gekocht hat, mache ich den Abwasch. „Wann willst du eigentlich wieder in deine Wohnung ziehen oder willst du sie verkaufen und dir eine Neue zu legen?", die Frage trifft mich aus dem Nichts. „Ich weiß es um ehrlich zu sein noch nicht.", seufze ich, „In der Wohnung erinnert mich alles an Lena und an die gescheiterte Beziehung. Ich glaube schlecht wäre es nicht, wenn ich mir eine Neue zulege. Nerve ich dich denn schon?"

„Nein, aber ich hätte gerne wieder ein Gästezimmer."


Don't trust someone (Julian Draxler)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt