Ein neues Kapitel

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8 Jahre ist es her, als ich das letze Mal in Japan war. Meine Heimat. Meine Eltern reisen ziemlich oft von einem Ort zum anderen. Aber das muss ich nicht länger mitmachen. Schluss mit Privatlehrern. Schluss mit dem ständigen Fliegen. Bin ich froh, dass ich meine Eltern nun endlich überreden hab können, zurück nach Japan zu kehren. Ich wollte endlich an einem festen Ort bleiben. Auf eine richtige Schule gehen und Freunde finden. Meine Eltern haben es mir an meinem 16. Geburtstag versprochen, dass ich binnen weniger Tage, mit dem Privatjet nach Japan fliege. Die Villa, in der wir vor den Reisen wohnten und die Angestellten sollen unter meiner Leitung stehen.
Ich bin gestern angekommen und habe erst mal seit Jahren das Haus wieder erkundet. Mein altes Zimmer ist noch immer mit allmöglichen Kinderkramm vollgestopft. Da heißt es erst mal renovieren. Vorerst ziehe ich in eines der fünf Gästezimmer. Hatte ich erwähnt, dass meine Familie ein großes Unternehmen leitet? Das Suchika Unternehmen baut auf die digitale Entwicklung. Wir entwickeln und programmieren Softwares. Meine Mutter ist ebenfalls für die hohe Schule der Reitkunst bekannt. Sie ist eine weltberühmte Dressurreiterin. Daher kann ich ebenfalls als Pferdenarrin bezeichnet werden. Meine Mutter hat mich schon, als ich noch in die Windeln machte, auf das Pferd gesetzt. So wurde es schnell eine gemeinsame Leidenschaft. Obwohl wir so wohlhabend sind, habe ich kein einziges Mal damit angegeben. Ich gehöre zu dieser Art Mensch, denen es egal ist, ob man reich oder arm ist. Hauptsache man ist gesund.
»Fräulein Aiyako, es ist Zeit. Ihr Fahrer wartet«, sagt eine meiner Bedienstetten, die gerade in mein Zimmer kam.
»Gut. Ich werde gleich da sein.«
Ich lächle, Kiyo, dem Dienstmädchen zu, die daraufhin wieder mein Zimmer verlässt. Ich schlüpfe noch in meine Turnschuhe und werfe meine Tasche um die Schulter. Ich renne die Treppen zur Eingangshalle hinunter und trete aus der großen Marmortür hinaus. Vorm Eingang parkt eine schwarze Limousine, in der mein Fahrer steckt, der mich überall hinbringt. Ich steige ein und schnall mich an.
»Zur Ouran High School, Masao«, befehle ich ihm.
Ach, ja. Ich besuche ab morgen offiziell die Ouran. Heute bekomme ich eine Führung von einen der Schüler und ein Paket von den Dingen, die ich für den Eintritt der Schule benötige. Der Direktor  hat alle möglichen Formalitäten mit meinen Eltern über das Telefon abgeklärt. Ich werde mit ihm heute alles Mögliche bereden und morgen dann endlich in den Schulalltag starten. Ich bin schon gespannt wie die Schule und deren Schüler sein werden. Die Schule ist mir natürlich nicht ganz fremd. Ich hab mich ein wenig schlau gemacht und die Homepage erkundet. Die Anlage ist ziemliche riesig. Die Gebäude sind alle im Vintage-Look gehalten und die Fassade strahlt in einem altrosa. Sogar ein riesiger Uhrenturm, der an den Big Ben in London erinnert, ziert die Schule. Mein Fahrer hält nach einer Weile vor dem riesigen Tor hinter dem ein gepflasterter Weg zum Gebäude führt. Diese Schule sieht aus wie im Märchen. Sind wir hier eigentlich noch in Japan? Ich steige aus der Limo aus, während mir Masao die Tür offen hält.
»Ich danke dir«, sage ich freundlich.
Mein Fahrer schließt die Tür wieder und verbeugt sich. Wieso müssen sie das immer machen? Ich fühl mich dabei immer so unwohl.
»Wann darf ich die junge Lady wieder abholen kommen?«
»Ich werde Sie kontaktieren, sobald ich fertig bin.«
Er nickt und steigt wieder in die schwarze Limo. Der Motor heult auf und das Auto fährt die Straße entlang.
»Na dann, wollen wir mal.«
Ich rucke meine Tasche zu Recht und betrete das Tor um den langen Weg zum Hauptgebäude zu nehmen. Die hellen Backsteine harmonieren perfekt mit dem Altrosa der Fassade und dem Grün der Wiesen. Die Schule hat gerade wieder nach den Osterferien begonnen, deshalb liegt auch der süße Duft der Kirschblüten in der Luft. Ich atme einmal tief ein. Wie ich den Frühling liebe.
Es dauert eine Weile bis ich das Direktorat gefunden habe. Ich hätte ja gerne nach dem Weg gefragt, aber keine Menschenseele war auf den Gängen unterwegs. Sie werden wohl alle brav im Unterricht sitzen. Diese Kinder sind alles an wertende Firmenleiter oder ähnliches. Sie dürfen auf garkeinen Fall ihre Eltern enttäuschen. Ich bleibe an der Tür des Direktorats stehen und klopfe an.

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