Sayurie
Der Weg zurück zu dem Gasthof in dem ich mich mit Sturmhund treffen wollte verging schnell und ohne Zwischenfälle.
Ich konnte es mir zwar nicht nehmen immer wieder hinter meine Schulter zu blicken und dannach meine Schritte zu beschleunigen, doch umso erleichterter atmete ich aus, als ich mein Ziel erreichte.
Nochmals ließ ich meinen Blick durch die Menge schweifen und betrat erst den Gasthof als ich mir zu hundert Prozent sicher war.
Egal was passierte ich wollte niemanden auf Sturmhund hetzen.Das Gasthaus war wie die vielen hundert anderen Gasthäuser, die ich schon in meinem leben betreten hatte, warm und voller Leute, die nach allem möglich rochen.
Ich rümpfte meine Nase bei diesem Geruch, es war unmöglich sich daran zu gewöhnen und ich verstand nicht wie man sich freiwillig an so einen Ort begeben konnte.
Ich reckte mich über die Menge und versuchte die bekannte Form von Sturmhund aus zu machen.
Es dauerte auch nicht lange da hatte ich seinen blonden Haarschopf ausgemacht.
Seelenruhig saß er an einem Tisch etwas abseits der Menge und nippte an einem Glas mit einer braunen Flüssigkeit darin.
Als er mich erblickte bildete ich mir für einen kurzen Moment ein seine Mundwinkel zucken zusehen.
Auch ich spürte wie sich die meinen anhoben, als ich meinen Weg zu ihm rüber machte.
"Hast du alles bekommen?"
[Dir auch ein Hallo.]
Seine Mundwinkel zuckten wieder.
"Du hast Recht wie unhöflich von mir."
Sagte er sarkastisch.
Ich rollte darüber nur die Augen, legte jedoch die schwere weiße Box auf den Tisch.
Sturmhund musterte sie für einen Moment, ehe er die Kiste vorsichtig zu sich rüber zog und schnell den Inhalt inspizierte.
Von meiner Position aus konnte ich nicht sehen was darin war, egal wie sehr ich meinen Hals verengte.
Doch anscheinend war es genau das was es sein sollte, denn er nickte zufrieden ehe er sie wieder schloss und sie vorsichtig neben sich auf den Boden stellte.
Ich musterte ihn dabei neugirig und blickte dabei immer wieder auf die Box.
Ich wartete darauf, dass er irgendwas sagte, mir erklärte was es mit der Box aufsich hatte so wie er es immer tat, doch er blieb stumm und begegnete meinen Blick bis mir der Kragen platzte.
[Und?]
"Und was?"
Sein schelmisches Lächeln machte mich beinahe wahnsinnig, er wusste ganz genau wovon ich sprach.
[Was ist drinn?]
"Du hast also nicht reingeschaut?"
[Nein natürlich nicht!]
Verteidigte ich mich sofort.
Er zuckte jedoch nur mit den Schultern.
"Dein Verlust."
Fassungslos öffnete ich den Mund.
Ich musste ziemlich lustig ausgesehen haben, denn aufeinmal lachte er mich aus.
"Hab ich dir die Sprache verschlagen meine liebe Acrobatin?"
Ich rollte über diesen Kommentar nur die Augen.
[Sag schon!]
Er schüttelte nur selbstzufrieden den Kopf.
"Du wirst es schon noch früher oder später sehen, da bin ich mir sicher."
[Ich würde es aber gerne jetzt sehen.]
"Und ich würde jetzt gerne in meinem Schloss sitzen und eine Massage von einem hübschen Mädchen bekommen, leider kriegen wir nicht immer was wir wollen."
Ich seuftze auf, ich hasste es wenn er aus allem ein Geheimnis machen musste.
"Schmoll nicht, so kriegst du nur Falten."
Ich hätte ihm am liebsten die Zunge heraus gestreckt, wenn ich noch eine hätte.
Stattdessen blickte ich ihn nur giftig an.
Er ignorierte meinen Todesblick jedoch und winkte eine der vielen Bedinungen herüber.
Es war ein junge rothaariges Mädchen, sie hatte helle blaue Augen, die beinahe so aussahen wie die von Sturmhund und ein Gesicht voll mit Sommersprossen.
Sie war um einiges fülliger als ich, was nicht hieß dass sie dick war, sie hatte vielmehr geschwungene Hüften und einen üppigen Busen, der ihr willkommend aus dem Kleid zu springen schien.
Ein verführerisches Grinsen lag auf Sturmhunds Lippen als er sie anlächelte.
Ich spürte dabei ein komisches Gefühl welches sich in mir breit machte.
Etwas war hier falsch.
"Hallo meine Hübsche."
Begrüßte er sie und das Mädchen nahm ein angenehmes Rosa an.
Sie machte einen art Knicks vor ihm, ehe sie mit ihren vollen Wimpern klimperte.
"Was kann ich ihnen bringen mein Herr?"
Er tat einen Moment so, als ob er das dünne Blatt studieren würde welches die Speisekarte war ehe er mit tiefer Stimme antwortete.
"Irgendwas empfehlenswertes?"
"Der hausgemachte Eintopf ist einer unserer Spezialitäten."
Er nickte.
"Dann so einen für sie."
Er zeigte dabei auf mich und ich fuhr erschrocken zusammen, da ich dachte ich würde für den Rest des Gespräches ignoriert werden.
Er hob sein leeres Glas hoch.
"Und noch so einen für mich."
Das Mädchen blickte etwas enttäuscht auf mich, fing sich aber schnell wieder, ehe sie mit einem leisen.
"Sofort"
Davon eilte.
Ich blickte ihr hinter her und von ihr wieder auf Sturmhund.
[Das war nicht nett.]
Lies ich ihn wissen.
"Es geht jedoch schneller zu bestellen, ansonsten würden wir noch immer warten."
[Tust du das immer?]
Unschuldig blickte er mich an.
"Was denn?"
Ich beschloss bei seinem Spiel mitzuspielen.
[Na deine Reize spielen lassen.]
"Natürlich, wenn ich etwas ganz dringend brauche zeige ich manchmal sogar meine Knöchel."
Ich kicherte und im selben Moment kam das junge Mädchen wieder und stellte vor mir den dampfenden Eintopf und vor Sturmhund seinen Alkohol.
Ich nickte ihr dankend zu und wollte gerade nach einer Münze graben als ich sah wie er dem Mädchen zwei Kupfermünzen rüber reichte.
Er zwinkerte ihr dabei zu.Als die Bedienung fort war ließ ich ihn wissen.
[Ich kann mein Essen selber zahlen.]
"Ja ja weil du eine starke unabhängige Frau bist die keinen Mann braucht."
Sagte er ironisch.
[Du hast es erfasst.]
Er rollte mit den Augen.
"Iss einfach oder ich vergifte den Eintopf."
[Das würdest du nie tun dafür magst du mich zusehr und ich schulde dir noch Geld.]
Der Sarkasmus war nicht zu übersehen.
Es war ein Witz teilweise.
Ich wusste er würde mir nie etwas tun.
Er sagte nichts mehr zu meinen Kommentar, doch ich sah wie er nachdachte ,die Räder in seinem Kopf arbeiteten.Ich war gerade dabei einen weiteren Löffel des Eintopfs zu essen, der überraschender Weise sehr gut schmeckte, als Sturmhund die Stille die über uns lag durchbrach.
"Darren."
War das einzige was er sagte.
Fragend blickte ich zu ihm rüber, ich hatte keine Ahnung wovon er sprach.
Er deutete meinen Blick sehr schnell.
"Da komme ich her, um deine Frage von vorhin zu beantworten."
Wieder legte sich Stille über uns.
Ich ließ die Information in mich ein sinken.
Die Tatsache, dass er mir etwas von sich erzählt hatte schockte mich immer noch mehr als die eigentliche Information.
Er blickte mich nicht an was ich darauf schließen ließ, dass er nicht darüber reden wollte oder eher gesagt noch nicht.
Und heute ließ ich es unkommentiert, denn die Warheit war genug für mich.
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Shadows of Arwerina
Fantasy"Schau dich um." "In einer Welt voller Lügner und Mörder, bin ich ein König." Was haben eine stumme Assasine, ein Prinz auf der Flucht, ein sarkastischer Schmugler und eine verrückte Magierin gemeinsam? Es hört sich an wie der Anfang eines schlechte...