27th

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Taehyung P.o.v.

Die Adresse zu der ich plante zu gehen, war nicht sonderlich schwer zu finden. Immerhin hatte ich dort viele Jahre meines Lebens verbracht.

Ich konnte einfach nicht auf mir sitzen lassen, das der wahre Mörder meiner Eltern noch irgendwo da draußen sein muss. So ein Schwein muss in den Bau, und nicht ich.

Ich schaute mich unnauffällig um, und knackte das Schloss mit einer verbogenen Büroklammer. Mein Schlüssel war noch immer bei meinen Wertsachen im Gefängnis aufbewahrt worden.

Als ich es nach knapp 3 Minuten geschafft hatte, betrat ich das Haus und schloss schnell die Tür hinter mir. Ich atmete laut aus, und machte den ersten Schritt in den Flur.

Die erste Tür rechts war die wichtigste. Und die schwerste. Hier war das Wohnzimmer in dem ich mit meinen Eltern gefunden worden war.

Mein Herzschlag verschnellerte sich, als ich in dem Türrahmen stand, welcher mit Absperrband beklebt worden war.

Die Spuren wurden von der Polizei und der Mordkomission gesichert.

Ich schob das Band etwas nach oben, und ging darunter her. Man hatte die Umrisse von den Leichen mit weißer Kreide nachgemalt. Ich bekam Gänsehaut da mir ein kalter Schauer den Rücken herunter lief.

Tränen sammelten sich in meinen Augen, als ich am die Zeit zurückdachte, wo wir alle noch zusammen waren. Und Lebendig.

Ich sah mich selbst als kleiner Junge, mit meinen Eltern, die glücklich an einem Tisch saßen. Es war einer dieser typischen Nachmittage an denen wir zusammen aßen nachdem ich von der Schule, und mein Vater von der Arbeit gekommen waren.

Ja, man kann schon sagen, das wir eine richtige "Vorzeigefamilie" waren.

Ich schaute mich etwas genauer um. Überall lag all möglicher Kram herum und natürlich die Flecken von den Blutpfützen die wahrscheinlich niemals aus dem Teppich raus zu bekommen sind.

Ich ging zu dem Glasschrank der Gegenüber von unserer Couch stand, und schaute mir die Figuren, Bilder, und Gläser an, die darin standen.

Aufeinmal spiegelte sich ein mir bekanntes Gesicht in dem Glas der Schranktür, doch bevor ich mich umdrehen konnte, hatte er mich bereits fest im Griff, und drückte mich gegen den Schrank.

"Y-Yoongi? W-Was machst du denn hier?!L-Lass mich los!"

Er antwortete nicht,sondern drückte nur noch fester.

"Warum bist du hier? Wie bist du hierrein gekommen? Und wo sind die anderen?"

"Die anderen sind mir ziemlich egal. Glaube die sind deinem Plan gefolgt. Sie haben dir echt blind vertraut."

"Oh, du hast eìniges mit Namjoon nicht mitbekommen,ist aber auch egal,und jetzt lass mich los!"

"Oh, nein, mein Hübscher. Ich bin noch nicht fertig mit dir."

Aufeinmal drückte er sich mit dem ganzen Körper an mich, sodass ich leicht zusammenzuckte und schwer schluckte.

"Ach, hast du vor mich jetzt auch noch zu vergewaltigen um deinen Trieben nachzugehen? So wie bei Jungkook? Hast du auch Lust mir nen' Finger abzuhacken oder wie sieht's aus?"

"Das überleg ich mir noch."

Er drückte noch fester und ich konnte deutlich spüren wie hart es in seiner Hose geworden war. Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun.

Als er dann anfing mit seinen Händem nach vorne an meinen Hosenbund zugreifen wusste ich das es höchste Zeit war etwas zu unternehmen.

Gewalt ist keine Lösung,und ich wusste das ich gegen ihn keine Chance haben werde, also musste ich es mit Geschicklichkeit versuchen.

"Y-Yoongi, warte! D-Du... du willst das doch gar nicht!"

"Was willst du damit sagen?"

"Ich weiß du kochst innerlich vor Wut. Und du willst Rache üben. Aber lass das nicht an anderen aus. Ich glaube dir, das du unschuldig bist, und wir werden den Typen der dich ins Gefängnis gesteckt hat finden, ich helfe dir dabei! Doch zuerst musst du das hier lassen,und mir helfen!"

Er schwieg,und bewegte sich nicht. Ich betete dafür,das ich das Richtige gesagt hatte.

"Warum sollte ich dir helfen?",fragte er nun weniger bedrohlich.

"Zu zweit kommt man doch immer weiter. Außerdem bin ich mit nem' Polizisten zusammen, das könnte ebenfalls nützlich sein. Und ey: Ich hab dich aus dem Knast rausgeholt."

Nach kurzer Zeit ließ er von mir ab, und ich drehte mich zu ihm um. Er schaute verlegen zu Boden. Wir sollten das was passiert am beste  einfach aus der Welt schaffen.

"Womit fangen wir an?",fragte er mich, und somit bestätigte sich mein Gedanke.

"Wir sollten uns hier noch etwas mehr umsehen. Alles kann wichtig sein. Wir brauchen nur einen einzigen Fingerabdruck, ein Haar oder sonst irgendwas, was vom eigentlichen Täter stammen könnte."

"Okay, ich gucke mal in der Küche."

Yoongi verließ das Wohnzimmer und verschwand in der Küche. Ich atmete auf, und ging erneut zu dem Glasschrank. Darunter befand sich eine Schublade. Ich öffntete sie und fand einen schwarzen Ordner darin.

"Den kenne Ich ja gar nicht...",murmelte ich vor mir her.

Ich setze mich mit dem Ordner auf die Couch, und schlug ihn auf. Meine Geburtsturkunde lag darin.

Kim Tae-hyung
Geb.: 1995, 30. Dezember
...

Ich blätterte weiter und fand den Mutter pass. Darauf war der Name, Geburtstag, Geburtsort und weiter wichtige Daten eingetragen. Alles war normal, nur eine Sache wunderte mich. Nämlich die Anzahl der Geburten.

Sie betrug zwei.

Ich schlug den Ordner zu und schaute mich skeptisch um. In einem weiteren Regal wo noch mehr Unterlagen waren, durchforstete ich jeden Ordner. Nach etwa 3 Stück fand ich etwas für mich relevantes. Neben Rechnungen und Versicherungen fand ich eine weitere Geburtsurkunde.

Ich hatte ein Geschwisterkind? Bzw. habe eins?

Meine Eltern waren dort eingetragen und weitere Daten wie auch bei mir, nur ein anderer Name stand dort,und das Geburstdatum war um einiges anders. Als dieses Kind geboren wurde war meine Mutter gerade mal 16 und mein Vater 18.

Ich sah den Namen des Kindes, überlegte kurz und war dann wie in einer Starre gefangen.

Aus dem Augenwinkel nahm ich war wie Yoongi das Wohnzimmer betrat, und die Akte von meinem Schoß runternahm. Er las sich die Geburtsurkunde durch und fragte:

"Ist das dein Bruder? Dieser Kim Jimin?"

Locked || Taekook (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt