Kapitel 7

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P.O.V. Harry

Nachdem Louis und ich zurück zu sich gingen, bestellten wir Pizza und machten es uns auf der Couch gemütlich. Bis die Pizza geliefert wurde herrschte Stille. Doch es war nicht unangenehm. Im Gegenteil: Jeder schwebte in seiner eigenen Welt und dachte nach.

Wir standen gleichzeitig auf, als es klingelte. Louis bezahlte und nahm die beiden Pizzakartons entgegen. Er brachte diese ins Esszimmer und holte kurz darauf Besteck und Wasser. Entgeistert schaute ich ihn an: „Du isst doch bestimmt keine Pizza mit Besteck oder?"

„Ich bin froh, dass du es ansprichst! Ich wollte nur nicht unhöflich wirken, aber wenn du das gewöhnt bist, dann esse ich gerne mit der Hand." Kicherte Louis belustigt. Ich stieg mit ein und wir kicherten beide wie zwei Grundschüler.

Das Essen verlief ruhig, außer vereinzelten „Willst du ein Stück von meiner Pizza probieren?" oder „Ich hole nochmal schnell Wasser." Nach dem Essen räumten wir den Tisch auf und ich fragte ihn, ob er mir das Haus etwas zeigen kann. Er stimmte zu und führte mir eine 1A Hausführung vor und ich bemerkte, dass das Haus noch größer war, als es von außen aussah. Zurück im Wohnzimmer bemerkte ich Bilder, die an der Wand hingen.

Neugierig durchforschte ich die Fotos mit vielen verschiedenen Menschen und auch einem Hund. Ein Bild zeigte eine Frau, ein Mann und mehrere Kinder, unter anderem Louis. Das musste seine Familie sein und ich bewunderte und vielleicht beneidete ich auch etwas die Größe. Doch mir fiel ein weiteres Bild auf, auf dem Louis nah bei Liam stand und sie glücklich und befreit in die Kamera grinsten.

„Ist Liam dein Freund?" Ich riss Louis aus seinen Gedanken und bemerkte seinen verwirrten Blick. „Natürlich ist er mein Freund. Wir kennen uns schon seit wir klein sind und waren seit dem unzertrennlich."

„Ich meinte ob ihr zusammen seid."

„Ich bin nicht schwul, ... ich dachte das weißt du."

Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich weiß nicht wieso ich überhaupt dachte, dass er es sei. Vielleicht hatte ich es mir auch einfach nur erhofft, aber das wäre Blödsinn. Ich kannte Louis erst seit etwa zwei Tagen!

Erst jetzt bemerkte ich Louis fragenden Blick auf mir, weil ich so lange in Gedanken versunken war. „Du spielst Klavier?" versuchte ich von der peinlichen Situation abzulenken und zeigte auf den schwarzen Flügel, der in einer Ecke des Wohnzimmers stand.

„Ich hab schon lange nicht mehr gespielt. Vielleicht fange ich irgendwann wieder damit an."

Ich lächelte schüchtern auf den Boden, da mir bewusst war wie viel ich über Louis' Privatleben wissen wollte und fühlte mich unwohl. Ich wollte nicht, dass er denkt ich wäre eine Art Stalker!

„Ich glaube ich geh schlafen. Ich bin ziemlich müde." Louis nickte verstehend und meinte, dass auch er schlafen müsse, weil er morgen einen wichtigen Termin in der Arbeit hatte.

Ich putzte meine Zähne und lehnte kurz darauf meine Zimmertür hinter mir an. Ich fühlte mich so sicherer. Vor allem weil ich wusste, dass Louis nur zwei Türen weiter schlief.

-

Ich wurde von lauten Donnerschlägen wach. Ich konnte grelle Blitze durch mein offenes Fenster sehen und kroch tiefer unter meine Bettdecke. Ich mochte Gewitter nicht. Um ehrlich zu sein, sind Gewitter eines der Dinge, die ich am wenigstens ausstehen konnte. Jedes Mal wenn es gewitterte, musste ich an diese Nacht zurück denken:

Es war unglaublich kalt. Meine Kleidungsstücke, sowie meine Decke trieften von Regenwasser, das unaufhörlich aus dem schwarzen Nachthimmel strömte, und bei jedem Donner zuckte ich zusammen. Die Nacht schien nie zu enden. Doch plötzlich hörte ich schwere Schritte, die auf mich zukamen und ich schloss die Augen in der Hoffnung, dass ich übersehen wurde, sowie sonst auch von jeder Menschenseele, die sich auf der Straße befand. Zayn war die letzten Nächte öfters weg. Er machte es schlau: Er suchte sich ein Opfer, dass er mit seinem Charme rumkriegen konnte, schlief mit ihnen und konnte dann in einem trockenen Bett schlafen, während ich mich hier herumquälte. Doch ich war mit meiner jungfräulichen Unwissenheit vielleicht einfach nicht für so etwas geschaffen. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Mist! Ich wurde also doch entdeckt! „Willst du heute Nacht im Trockenen schlafen?" sprach eine etwas tiefere, kratzige Männerstimme. Als ich den Mann vor mir ansah, fiel mir auf, dass er selbst nicht viel älter sein musste wie ich. Er lächelte mich an und aus reiner Verzweiflung stimmte ich zu.

How can I trust you? (boyxboy) - Larry Stylinson&Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt