Die Märchen von Beedle dem Barden

995 30 2
                                    

1989

Es klopfte an meiner Zimmertür, bevor Dobby nach meinem Befehl das Zimmer betrat. "Die Gebieterin schickt Dobby, um euch zu rufen.", sagte er und sah zu mir hoch. Ich legte das Buch in meiner Hand weg und stand vom Bett auf. "Ok. Sag meinen Eltern bitte, dass ich gleich nach unten komme."

"Sofort.", entgegnete Dobby und verschwand schnell aus meinem Zimmer.

Bevor ich runter ging, richtete ich meine Haare und meinen Pullover, da meine Eltern auch Zuhause wert auf das Erscheinungsbild warfen. Zufrieden trat ich aus dem Zimmer und stieg die Treppen runter. Angekommen im Eingangsbereich, betrat ich die Tür ins Wohnzimmer. Mutter und Vater saßen beide auf Sesseln.

In Vaters Hand der Tagesprophet, in Mutters eine Tasse Tee. "Du hast nach mir gerufen, Mutter?", machte ich sie auf mich aufmerksam. "Liah, mach dich fertig. In zwei Tagen gehst du schon nach Hogwarts und wir haben dir immer noch keine Sachen gekauft.", befahl sie mir liebevoll. Ich nickte stumm und begab mich in mein Zimmer. Dort zog ich mir schnell einen Umhang über. An den Umhang steckte ich mir noch eine Brosche auf, die unser Familienwappen zeigte. Zum Schluss zog ich mir meine Schuhe an, ehe ich wieder nach unten stieg.

Meine Eltern sowie Draco waren schon bereit und warteten vor dem Kamin. Ich war die erste, die in den Kamin stieg. Aus der Schale, die Mutter mir hinhielt nahm ich etwas Flohpulver. "Winkelgasse.", sagte ich deutlich. Im nächsten Moment stand ich inmitten der Winkelgasse. Ich freute mich eigentlich nur darauf mir einen Zauberstab zu kaufen. Ich war mit meinen Eltern schon oft in der Winkelgasse. Auch wenn ich dieses Mal einen Anlass hatte, war es für mich nicht mehr so interessant.

Wenige Sekunden später kam auch der Rest. Zuerst gingen wir mir einen Zauberstab kaufen. Dabei ging so einiges Kaputt.

Eine Vase. Eine Tischlampe und ein paar Regale...

Nach dem sechsten Versuch kam der richtige Stab.

Unser letzter Halt war Flourish und Blotts. Als meine Eltern die Bücher zahlten, trafen sie auf die Pucey's, mit denen sie sich unterhielten. Das könnte etwas dauern, also sah ich mir einige andere Bücher an.

Ich griff nach dem Buch: "Die Märchen von Beedle dem Barden.". Mein Lieblingsbuch. Mutter las mir früher draus immer vor, wenn ich nicht einschlafen konnte. Ich hatte es bereits Zuhause, doch griff trotzdem danach und las etwas.

Das Buch fiel mir aus der Hand, als jemand gegen mich lief. Es war ein Junge, der ungefähr in meinem Alter war. "Pass doch auf!", fuhr ich ihn an.

"Tut mir wirklich Leid.", entschuldigte er sich und hob das Buch wieder auf. Als er wieder hoch kam reichte er es mir. "Ich hab dich nicht gesehen.", fügte er hinzu. "Danke.", sagte ich leise, als ich das Buch entgegen nahm. Ein kleines Lächeln war in seinem Gesicht zu sehen.

"Das Buch ist gut.", sagte er und öffnete er somit ein Gespräch. "Es ist mein Lieblingsbuch.", lächelte ich und sah von seinen grauen Augen ab. Stattdessen sah ich auf das Buchcover. "Ich bin Cedric.", stellte er sich schließlich vor und reichte mir die Hand. "Liah.", verriet ich meinen Namen und schüttelte seine Hand.

"Du bist eine Malfoy?", fragte er als er meine Brosche sah. "Ist das ein Problem?", fragte ich eine Gegenfrage. "Nein. Naja deine Familie ist ja sehr...traditionell.", begann er. Er wollte meine Familie wohl nicht rassistisch nennen. Aber es war nunmal so.

"Aber es kommt ja immer auf die Person an. Vielleicht bist du ja nicht so.", fügte er hinzu. Ich nickte bloß leicht und stellte das Buch wieder in das Regal.

"Ist dieses Jahr auch dein erstes Jahr in Hogwarts?", fragte ich dieses Mal. Er nickte aufgeregt. "Was glaubst du, in welches Haus du kommst?", fragte er nun. Sicherlich nicht nach Slytherin. Das wusste ich. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich kann das auch nicht richtig einschätzen.", sagte er.

"Liah kann das sehr gut einschätzen.", tauchte die Stimmer Vater's hinter mir auf, weshalb ich aufrechter stand.
"Sie wird nach Slytherin kommen.", sagte er sicher. Ich sah Cedric entschuldigend an. Hinter Cedric standen plötzlich ein Mann und eine Frau. "Naja unser Sohn ist nicht jemand von der Sorte, der auf den Blutstatus achtet. Magie ist Magie. Egal ob sie von Reinblütigen ausgeübt wird, oder von Halbblütern und Muggelstämmigen.", erklärte der Mann. Er war wohl der Vater von Cedric. Die Frau, die dann wohl seine Mutter war, legte sanft ihre Hand auf Cedric's Schulter.

Ich hörte, dass Dad gerade was erwidern wollte, doch stattdessen sprach Mutter. "Lucius lass es. Mit solchen willst du doch nicht diskutieren.", sagte sie verächtlich. "Liah, komm wir gehen.", sagte sie schließlich an mich gewand. Ein letztes Mal sah ich zu Cedric, bevor ich ging. Dieser hatte einen Blick, den ich irgendwie nicht deuten konnte.

*****
In Hogwarts
Die Zugfahrt verbrachte ich mit Adrian. Wir waren bereits in der großen Halle, wo die Erstklässler bereits eingeteilt wurden. Noch kam ich nicht an die Reihe. Cedric schon. Er kam nach Hufflepuff.

Adrian wurde gerade aufgerufen und kam, ohne dass es lange dauerte, nach Slytherin. Nach einigen Minuten fiel auch mein Name. Ich versuchte Selbstbewusst nach vorne zu schreiten, ob es auch so aussah wusste ich nicht. Als ich mich auf den Stuhl setzte, wurde mir von McGonnigal auch schon der Hut aufgesetzt.

Ich hoffte, dass ich nach Slytherin kam, auch wenn ich nicht darein passen würde. Naja, ehrgeizig bin ich schon, ob das aber reicht?

"Du bist mutig und setzt dich für die ein, die du liebst. Hohl in der Birne bist du auch nicht. Aber deine Loyalität und Toleranz dominiert. Du wärst in Hufflepuff gut aufgehoben.", drang die tiefe Stimme des Hutes in meinen Kopf. "Nein, bitte Slytherin.", flüsterte ich. "Slytherin, hm?", hackte er nach. Ich hätte nicht gedacht, dass er drauf einging.

"Für Slytherin sprechen nicht viele Eigenschaften von dir.", sagte er. "Bitte. Ich muss nach Slytherin.", flüsterte ich wieder. "Ehrgeizig bist du schon. Das sollte mal reichen. Dann wird es eben... SLYTHERIN!", schrie der Hut, nach langem Überlegen laut in die Halle. Der Slytherintisch klatschte. Dort setzte ich mich wieder zu Adrian. Eine Last fiel von mir ab. ich war froh, dass ich in Slytherin war, aufgrund meiner Familie. Doch fühlte mich auch so fehl am Platz.

Forbidden Love ~ (Cedric Diggory Fan-Ficton)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt