❧ Kapitel 63

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Taehyung PoV

»Als Yoongi mir sagte, ich sollte auf dich aufpassen und dass er sich Sorgen um dich machen würde, hatte ich ihn um ehrlich zu sein nicht verstanden - ich wusste nicht, was er damit meinen würde. Jetzt, nachdem ich dir zugehört hatte, nachdem du mir von deinen Tagen mit Jungkook, deinen Gefühlen und den Ereignissen erzählt hast, kann ich auch nachvollziehen, weshalb er mit solch einer Sorge und Beunruhigung in der Stimme sprach«, Jimin begutachtete mich mit trüben Augen, seine Müdigkeit war ihm dabei geradezu anmerkbar und ich könnte darüber nur wieder einmal mit dem Kopf schütteln. Wieder einmal stellte er sein eigenes Wohlergehen hinten an, denn er wollte es sich unter keinen Umständen nehmen lassen, mich nach all der hitzigen Zeit wieder zusehen.

Langsam nickte ich mit dem Kopf, ich wollte eine einzige Reaktion zeigen, mir fehlten die richtigen Worte für eine passende Antwort auf seine Aussage, deshalb wollte ich wenigstems ein Anzeichen, dass ich seine Erzählung wahrgenommen und verstanden hatte, andeuten und dieses auch vermitteln. Er schaute mich mit abwartenden Augen an, blinzelte gegebenenfalls einmal und unterdrückte sich mit Mühe und not ein Gähnen, welches schon bald auszubrechen drohte.
»Jimin ich... ich würde dich gerne etwas fragen«

Mir war in diesem Moment nicht bewusst, ob ich überhaupt in der Position war so etwas zu fragen, ob ich ihn überhaupt über Jungkook hätte aufklären dürfen, denn schon wenige Sekunden nach meiner Erzählung, machte sich in mir ein verräterisches Gefühl breit, welches mir eiskalt durch den gesamten Körper flitzte. Ich fühlte mich, als hätte ich ihn auf eine Art und Weise hintergangen, als hätte ich sein Vertrauen missbraucht, welches er mir erst nach langer Zeit der Überwindung entgegen bringen konnte. Gleichzeitig war es für mich aber auch eine Last, welche unbewusst schwer auf meinem Herz lag und auch, wenn sie das noch immer tat, so fühlte ich mich ein wenig befreiter und mit all meinen Problemen nicht mehr alleine.

Jimin war mein bester Freund, immer für mich da und deshalb konnte ich ihm die Dinge auch schildern, mit dem Wissen, dass sie in guten Händen sein würden.
»Schieß los, ich bin ganz Ohr!«, Jimin klatschte sich einmal kurz mit beiden Händen auf seine Wangen, ein kurz aufzischendes Geräusch war vernehmbar, seine Augen waren nicht mehr länger nur einen Spalt breit geöffnet und auch allgemein wirkte er, als wäre er etwas aufgetauter als zuvor.

»Ich würde dich gerne fragen, ob du vorher schon wusstest, was alles auf mich zukommen könnte und falls dem so sei; warum hast du mich nicht ein einziges Mal versucht aufzuhalten?«, ich seufzte einmal als diese Frage tatsächlich ausgesprochen war, es klang fast nach einer billigen Anschuldigung und war absolut nicht meine Art und Weise, mich mit anderen zu verständigen. Anders als jetzt würde ich direkt fragen, nicht um den heißen Brei herumreden und mir keine Gedanken um die mögliche Antwort machen. Aber wann auch immer Jungkook der Mittelpunkt unserer Gesprächsthemas war, so würde ich anders als sonst reagieren und auch meine Art zu fragen, aber auch zu antworten, wäre sichtlich anders als sonst. Das war mir anfangs nie so wirklich bewusst, jedoch bemerkte ich es selbst irgendwann, wie viel mehr ich doch an Gesprächen interessiert war und wie krass offener ich wurde.

Das alles hatte Jungkook mit mir innerhalb kürzester Zeit angestellt, ich befinde mich derzeit in einer Phase, in der ich nicht weiß, wer oder was ich bin und was ich für richtig halten soll. Es war komisch, aber genauso fühlte ich mich auch.
»Ich wusste nicht, wer Jungkook war oder dass er eine scheinbar schlimme Vergangenheit hatte, genauso wenig war mir bewusst, wie er als Mensch ticken würde und wie er mit dir umgehen würde. Wenn ich es so sagen darf, mit tut es sogar leid, ich hätte mit dir reden sollen, nachdem Yoongi dem ganzen so skeptisch gegenüber getreten war. Er ist es immer noch, übel nehmen kann ich es ihm mittlerweile aber nicht mehr.«

Fake Love メ Vkook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt