3 - Der Candy-Crush Mann.

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Langsam und betont ruhig legte ich meine Notizen auf den grauen Tisch der direkt vor mir stand. Niemandem außer ihm fiel es auf. Sein Lächeln wurde breiter. Warum musste er so verdammt gut aussehen.

Ich wollte mich jetzt nicht aus der Fassung bringen lassen. Ach, wem machte ich etwas vor, ich war bereits stinkwütend. Er sah mir interessiert nach, als ich mir einen Weg zu Mr. IchkannnichtzuhörenweilichamHandysitze bahnte. Nun begannen alle anderen schließlich zu bemerken, dass etwas nicht stimmte. Sie sahen mich erstaunt an. Warum stand ich nicht vorne und redete über etwas, was sie ohnehin nicht interessierte?

Ich hatte schließlich die Aufmerksamkeit der ganzen Geschäftsleute, außer von Mr. Handy. Mir war es Recht. Ich stellte mich hinter ihn und wartete erst einmal, ob er in irgendeiner Weise geistig anwesend war. Als es nach 10 Sekunden noch immer nicht zu einer Reaktion von ihm kam, war es mir endgültig zu viel.

Ich überlegte nicht ob ich es bereuen, oder ob meine Handlungen Konsequenzen haben würden. Ich streckte meine Hand aus und griff nach seinem teuer aussehenden I-Phone. Er erstarrte kurz und drehte sich dann ruckartig um. Sein irritierter Gesichtsausdruck wandelte sich zu einem wütenden.

„Was fällt Ihnen-„

Ich unterbrach ihn.

„Es tut mir Leid sie bei „Candy Crush" stören zu müssen, aber ich denke doch das Ihnen das Wohlergehen der Kinder in unserer Stadt mehr am Herzen liegt, als in Level 15 aufzusteigen."

„Aber ich war so knapp davor-„

Er stoppte mitten in Satz, als er merkte, dass er sich gerade vor seinen Kollegen lächerlich machte. Über sein Gesicht legte sich ein roter Schimmer. Dann räusperte er sich und strich seinen Anzug glatt. Er setzte ein äußerst falsches Lächeln auf.

„Aber bitte, was stehen sie hier noch herum, ich würde mich freuen dem letzten Teil ihres äußerst interessanten Beitrags beizuwohnen!"

Etwas verunsichert, ob ich das Richtige getan hatte, ging ich in die Mitte des Raumes zurück und setzte meinen Vortrag fort. Diesmal hatte ich die Aufmerksamkeit des ganzen Publikums. Der Candy- Crush Mann lächelte mir sogar manchmal zu und nickte bestätigend.

Alle sahen mich an. Alle außer er. Sein konzentrierter Blick war aus dem Fenster gerichtet. Ich spürte einen Stich in meinem Herzen, machte aber trotzdem weiter wie geprobt.

Worüber dachte er wohl gerade nach?

Ich beendete meine Rede erfolgreich und ein paar der Geschäftsleute klatschten sogar. Er tat es nicht. Der Stich in meinem Herzen wurde schmerzhafter.

Warum war ich plötzlich so traurig? Schlussendlich lief doch alles noch besser als erhofft. Ein paar der Personen im Konferenzsaal, verkündeten sogar, dass ich auf jeden Fall eine Spende erhalten würde.

Ich war überglücklich. Oder besser gesagt ich hätte überglücklich sein sollen. Warum hatte er mich nicht angesehen?

Mach dir keine falschen Hoffnungen. Wie soll sich irgendwer für jemanden wie dich interessieren?

Ich setzte ein falsches Lächeln auf, verabschiedete mich und dankte allen für ihr erscheinen, obwohl sie nicht wirklich eine Wahl gehabt hatten.

Warum hätte er mich ansehen sollen? Ich war weder besonders hübsch, noch konnte ich besonders gut reden.

Plötzlich stellte sich jemand direkt vor mich. Ich hatte die Person wohl vorher nicht bemerkt, da ich so in Gedanken versunken war. Ich blickte auf und sah in das lächelnde Gesicht des Candy- Crush Mannes. Er streckte seine Hand aus und ich schüttelte sie ein wenig verwirrt.

„Mein Name ist Smith, John Smith. Ich möchte mich für den Vorfall von vorher aufrichtig entschuldigen!"

Er lächelte verlegen. Irgendwie sah er süß aus.

„Kein Problem, ich hoffe nur ich war nicht zu taktlos"

„Nein, ich hätte respektvoller sein müssen. Aber könnte ich mein Handy jetzt vielleicht wiederhaben?"

Wie konnte ich das nur vergessen?

Nervös lief ich zum Tisch zurück und holte das schwarze I-Phone. Mein Blick war auf den Teppichboden gerichtet, als ich es ihm in die warme Hand drückte.

„Danke, jetzt kann ich vielleicht doch noch ein Level aufsteigen!", er lachte herzlich.

Er räusperte sich erneut.

„Was ich sie noch fragen wollte Frau Ludwig, hätten sie vielleicht einmal Lust einen Kaffee trinken zu gehen?"

Ich dachte ich hätte mich verhört, doch das verlegen Lächeln auf seinen Lippen ließ jeden Zweifel dahinschmelzen.

Ich war kurz davor abzulehnen. Ich mochte jemand anderen.

Doch dieser jemand schien keinen Gedanken an mich zu verschwenden.

Kurzerhand fasste ich einen Entschluss.

Ich schenkte ihm mein schönstes Lächeln. „Aber natürlich, ich würde mich freuen!"

Sein Lächeln wurde breiter und er zwinkerte mir erfreut zu.

„Dann sehen wir uns morgen, ich hole Sie nach Dienstschluss ab! Achja und ich wollte Ihnen noch das hier geben. Sie haben mich mehr als überzeugt!"

Er drückte mir ein kleines Stück Papier in die Hände und schloss diese mit seinen. Bevor ich reagieren konnte, war er mit einem Lächeln auf den Lippen aus dem Raum verschwunden.

Ich war die einzige die noch im Saal stand. Ich sah mich nach der einen Person um, von der ich mir am meisten gewünscht hätte, dass sie sich persönlich von mir verabschieden würde. Er war nicht da. Er war gegangen.

Eigentlich war es mir egal, was alle anderen über meinen Vortrag dachten. Einzig allein seine Meinung wäre mir wichtig gewesen. Ich war schon ziemlich erbärmlich. War alles umsonst gewesen? Seufzend ließ ich den Kopf hängen und ballte die Hände zu Fäusten. Warum war ich schon wieder den Tränen nahe?

Plötzlich spürte ich etwas rauhes in meinen Handflächen. Ich erinnerte mich an das Papier, das mir vorher in die Hand gedrückt wurde. Vielleicht war es ja Williams Telefonnummer? Ich bemühte mich zu lächeln, als ich meine Hände öffnete und das Stück Papier anstarrte.

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Hellow! +-+

Ich bin gerade richtig müde, würde aber so gerne noch einen weiteren Teil schreiben.

Well, ich hoffe es gefällt euch und danke fürs lesen! ^^

Feel loved! (๑→ܫ←)

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