Tja, wo fange ich an? Am besten am Anfang. Mein Name ist Vanessa und ich bin jetzt zu diesem Zeitpunkt (08.02.2019) 22 Jahre alt und mitten in der Ausbildung. Aber dazu später. Jetzt erst mal zum wesentlichen ;
Ich habe mich nach meinem Realschulabschluss dazu entschieden nicht aufs Gymnasium zu gehen. Ich hätte gekonnt, aber seien wir mal ehrlich, durch meine komplette inkompetenz in Mathe, hätte ich das Abitur niemals geschafft . Also bin ich auf das Berufskolleg in Wermelskirchen gegangen. Im Bereich Wirtschaft und Verwaltung. Jap, mit Rechnungswesen, Bilanzen, Mathe usw. Keine meiner besten Ideen.
Trotzdem habe ich es nach 2 Jahren geschafft und hatte, eigentlich nur weil mein BWR Lehrer mich gut leiden konnte und beide Augen verdammt feste zugedrückt hat mein Fachabitur erreicht. Soweit sogut. Nur wusste ich nichts damit anzufangen. Bänker wollte ich auf keinen Fall werden, da ich wie schon kurz erwähnt nicht mit Zahlen umgehen kann und auch alle anderen Alternativen für dieses Fachabi waren irgendwie nicht ansprechend für mich. Ich hatte also das Fachabitur in der Hand aber keinerlei Ahnung was ich aus meinem restlichen Leben mache. Mein Vater wurde natürlich direkt nervös, da ich irgend etwas vorweisen müsste, damit er weiterhin Kindergeld bekommt. Das klingt natürlich sehr böse jetzt, aber mein Vater ist der beste Vater der Welt. Nur da hat er sich mal kurz was echt uncooles geleistet. Naja weiter im Text. Ich bin natürlich auch kein Fan von Bewerbungen schreiben, aber da kam ich jetzt nicht drum herum. Ich habe insgesamt zwei Stück geschrieben zu dem Zeitpunkt. Und zwar um mich als Fsj-ler in zwei Altenheimen meiner Stadt zu bewerben. Im Nachhinein natürlich reinste Blattverschwendung gewesen, denn seien wir mal ehrlich, ich hätte die Bewerbung auf einen Post it kitzeln können und ich wäre trotzdem überall mit Kusshand angenommen worden. Nur war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst, wie dringend Leute in der Pflege, oder damals in meinem Fall in der Betreuung und fürs Frühstück machen gebraucht werden. Ich habe trotzdem nur eine Bewerbung abgegeben und die andere wieder mitgenommen, da das Haus so dermaßen gruselig war, das ich rückwärts wieder raus gelaufen bin.
Die andere Einrichtung schien mir ein Paradies zu sein und die ersten anderthalb Jahre, die ich dort als Fsj-ler verbracht habe waren auch das reinste Paradies.
Ja anderthalb Jahre. Wieso? Weil ich Genie nach einem Jahr immer noch nicht wusste was ich eigentlich will und einfach mal ein halbes Jahr dran gehangen habe. Ab da dann in der Pflege. Und ja, hätte ich das nicht gemacht sondern direkt eine Ausbildung angefangen wäre ich fast 2 Jahre eher fertig geworden. Aber ich sehe das Fsj nicht als verschwendete Zeit. Als ich angefangen habe, war ich ein kleines schüchternes Mauerblümchen das den Mund nicht aufbekommen hat. Nach den anderthalb Jahren war ich das genaue Gegenteil. Sobald mir was nicht gepasst hat, habe ich es sofort gesagt und ja, das hat mir in der Ausbildung, sowohl im schulischen als auch im praktischen sehr geholfen.
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Die Pflege und Ich
RandomJa, die Pflege. Man liebt sie, oder man hasst sie, richtig? Falsch. Wenn du in der Pflege arbeitest, kannst du beides. Das ist meine Geschichte, unverblümt und ehrlich.