Unsere Geschichte dauert noch

Kapitel 3

Völlig verschlafen schnappte ich mir meine Jacke von Hacken und stieg zu Adam ins Auto.

„Da bist du ja endlich Schatzi", zwinkerte er mir zu bevor ich die Beifahrertür seines grauen Audi von innen zuschlug.

„Wohin fahren wir eigentlich genau? Oder besser gesagt was muss ich ertragen? Sollte ich lieber meinen Helm mitnehmen?", prustete ich.

„Nein natürlich nicht wir machen uns einen gemütlichen Abend"

Damit war unser Gesprächsbedarf für diese Fahrt gestillt und das einzige Geräusch im Auto war meine Stimme, die so schräg wie irgend möglich die einzelnen Lieder aus dem Radio versuchte nachzusingen.

Ab und zu drehte ich mich zu Adam und sag die Texte an ihn gerichtet woraufhin ich immer ein breites Lächeln als Reaktion bekam.

Ich kannte den Weg nicht und die aktuelle Umgebung schon erst recht nicht aber darauf achtete ich gar nicht so wirklich ich hatte ja Adam und der würde mich immer beschützen und auf mich aufpassen. Irgendwie fand ich diesen Gedanken beruhigend aber im Moment einfach nur lustig und grinste zufrieden mit mir und der Welt in mich hinein.

„So Maus wir sind da"

Wir standen vor einem Haus, das halb aus Holz und halb aus normalen Ziegelsteinen Bestand. Es war ein prächtiges Gebäude, jedoch gut zu erkennen, kein Mehrfamilienhaus oder etwas in der Art. Es hatte einen großen Garten mit einem Blumenbeet rings herum und der Balkon war ebenfalls mit Blumen verziert.

Es duftet herrlich nach Frühling als wir die Stufen zu der Haustür hinauf gingen.

„Wow", war das einzige was mir dazu einfällt.
„Wo sind wir hier? Ist das das Haus dass du von deinen Eltern geschenkt bekommen hast?"

Als Antwort bekam ich nur ein kurzes "yep".

Adam holte den Schlüssel raus und schloss langsam auf.

„ Ladies first", sagte Adam ganz gentlemanlike und bedeutete mir mit einem ausgestrecktem Arm an ihm vorbei das Ferienhaus zu betreten.

„ Gefällt es dir?"
„Machst du Witze?Es ist wunderschön!"
„Ich wusste du würdest beeindruckt sein.", schmunzelte Adam

Ohh ja und wie! Ich war ein sehr einfaches Mädchen, mit nicht viel Schnickschnack, teuren Klamotten, oder hohen Erwartungen.
Ich war anpassungsfähig und ich liebte neue Dinge auf die ich mich einlassen konnte. Jedoch beeindruckten mich schöne Di ge natürlich auch und es war eine tolle Überraschung von Adam mich hierhin mitzunehmen.

„Oh nein, warte. Ich dachte wir würden noch ein bisschen spazieren gehen?", kam es von Adam, als ich mir meine Jacke ausziehen wollte.

„Mia?"

„Alles in Ordnung?"

„Was? Ehm ja natürlich. Alles okey und ja das klingt gut. Spazieren...", antwortete ich etwas verzögert.

Adam beobachtete mich misstrauisch und jeder meiner Schritte genau verfolgend, als ich mein knielanges Kleid zurecht zupfte.

Wenig später gingen wir auch schon Hand in Hand an einem relativ kleinen Fluss entlang und sahen der Sonne beim untergehen zu.

„Weißt du...mir ist aufgefallen das du nicht mehr so mit mir redest wie früher", überrascht drehte ich mich Adam zu und versuchte seine Worte zu verstehen, da ich immer noch zu aufgeregt war.

„Wie meinst du?"

„Naja du hast Mir immer alles erzählt und plötzlich bekomme ich nur noch Bruchteile deines Lebens mit. Es ist nur komisch für mich zu wissen oder zu glauben dass du irgendwas hast aber ich es nicht weiß und ich kein Einfluss darauf habe wie es dir geht. Weißt du, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben und wenn ich sehe, so wie in den letzten Tagen, dass du mir nicht mehr so vertraust wie früher, oder das es dir nicht mehr so wichtig ist mit mir über deine Probleme oder Bedenken zu reden, dann tut es mir sehr weh und ich weiß nicht wie ich das ändern kann.", beichtete mir Adam, der inzwischen gegenüber von mir stehen geblieben war.

Meine Hand hielt er weiterhin fest umschlossen. Sie war warm und gab mir ein Gefühl von Geborgenheit. Ohne es wirklich zu merken drückte ich seine Hand ein Wenig fester als zuvor.

„Hey Maus, ich lass dich nicht los", was scherzhaft klingen sollte, kam umso ernster rüber, als er den Blickkontakt mit mir suchte und mich eindringlich musterte.