Changbin
Ich spürte, dass Felix zögerte. Er schien sich nicht ganz sicher zu sein, ob er es erzählen sollte oder er überlegte, wie er es mir beibrachte. Genau konnte ich es nicht sagen, da ich nicht wusste, ob er es überhaupt jemals jemandem erzählt hatte.
"Es geht um meine Eltern...", begann er dann zögerlich und löste sich leicht von mir, um mich anzusehen. Jedoch senkte er sofort wieder seinen Blick und starrte meinen Oberkörper an. Vermutlich rief er sich gerade wieder in den Kopf zurück, was genau in seinem Traum geschah.
"Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um zu erzählen, mein Kleiner", sagte ich mit sanfter Stimme zu ihm und zog ihn wieder in eine Umarmung. Willig lehnte er seinen Kopf gegen meine Schulter und schloss seine Augen, während ich langsam und beruhigend über seinen Rücken strich.
Nach kurzer Zeit spürte ich, wie er tief Luft holte, sich dann aber fest an mich krallte und sich dabei auch mehr an mich drückte. Ich gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Stirn und wartete geduldig ab, denn ich wollte, dass er sich wohl fühlte. Ich wollte ihm all das Leid abnehmen, das auf seinen Schultern lag.
"Ich träume immer von dem Tod meiner Eltern", sagte er nun leise. Ich nickte verstehend und hörte ihm zu, wartete darauf, dass er weitersprach. "Darum fängt mein Traum damit an, dass ich auf einem gefrorenen See bin. Ich, ein kleiner, naiver Junge, der einfach nur Spaß haben will und nicht einmal ahnt, dass Eis zu dünn sein kann.
Meine Eltern laufen mir nach, als das Eis unter mir plötzlich knackt. Mein Herz pocht jedes Mal an dieser Stelle... so laut und schnell, dass ich befürchte, es würde mir aus der Brust springen. Auch höre ich die Schreie meiner Eltern nicht, die mit mir einbrechen, weil das Blut in meinen Ohren rauscht und die Angst meine Sinne benebelt.
Das kalte Wasser macht uns fast sofort bewegungsunfähig und alles, was ich tun kann, ist zusehen, wie meine Eltern kläglich neben mir ertrinken. Ich habe das Gefühl zu ersticken und versuche verzweifelt zu überleben, dabei träume ich das alles ja nur", seufzte er und biss sich auf seine Unterlippe. Ich ließ meine Hände durch seine Haare gleiten und schwieg, nahm aber seine Worte konzentriert auf.
"Irgendwann wird alles schwarz... und sobald ich aufwache, bist du bei mir. Neben mir im kalten Wasser. Und während ich irgendwie den Überlebenskampf meistere, stirbst du neben mir. Ich kann rein gar nichts dagegen tun, nur zusehen, wie du langsam ertrinkst... es ist so schrecklich..." Seine Stimme wurde immer leiser und brach schließlich ab, kaum hatte er fertig erzählt. Felix krallte sich noch mehr an mich und ich bemerkte, dass sein Körper zu Beben begann.
"Ich verstehe dich... ich habe ab und zu auch Albträume, da ich auch an Verlustängsten leide, seit Hyunjin mich verlassen hat. Sie sind nicht so schlimm, dass ich jede Nacht wach liege, aber ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlst", erklärte ich ihm leise und streichelte über seinen Kopf.
"Ich verspreche dir, dass ich dich niemals allein lasse, Baby. Ich liebe dich von ganzem Herzen und ich werde für immer bei dir bleiben. Du bist alles, was ich brauche und deshalb werde ich dich nicht verlassen. Fest versprochen."
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𝐒𝐲𝐦𝐩𝐡𝐨𝐧𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✦ 𝖢𝖧𝖠𝖭𝖦𝖫𝖨𝖷
FanfictionEin Autor und ein Musiker - füreinander bestimmt, ohne es zu wissen. Für sein neues Buch braucht Changbin eine Inspiration, eine Muse. Denn der Charakter seines Buches ist das komplette Gegenteil von Changbin's Persönlichkeit. Eines Tages trifft e...