Vögelchen Vögelchen flieg, aber nicht gegen den Baum

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Noch einmal atme ich tief durch, bevoch ich daa Dorftreff betrete und mich den unendlichen Beschwerden über meine Katzen stelle.
Ich komme jeden Freitag hierher, was jeder weiß, denn fast das ganze Dorf wartet auf mich um sich über meine Katzen auszulassen.
Da ist immer alles dabei. Mich überrascht bei meinen Katzen nichts mehr.
Von deine Katze hat meinen Kuchen gefressen zu deine Katze hat in meinem Kamin gesteckt über deine Katze hat meine Königs Python gefressen war schon alles dabei.
Ich frag mich schon gar nicht mehr wie sie das alles hin bekommen.
Als ich eintrete schlägt mir die gewohnte Duftwolke von Kaffee und Alkohol entgegen. Bei uns ist das Standard Getränk Kaffee mit Schuss.
Es ist noch recht früh und daher kaum jemand da.
Ich gehe gleich zur Theke um mich zu setzen und mir einen Kaffee zu bestellen.
Bei dieser Kälte in der letzten Zeit will jeder nur etwas warmes trinken aber auf den Alkohol will trotzdem niemand verzichten. Ich schließe mich dem auch an.
Jerry, ein mitte Vierziger mit schon leicht grauem Haar, hatte wie jeden Freitag hinter der Theke Dienst.
" Jerry, machst du mir bitte das übliche aber mit ein bisschen mehr Alk. Ich habe es so im Gefühl, dass meine Katzen diese Woche besonders schlimm waren. " frage ich ihn und lege mit dem bestem Hundeblick den ich hatte das Geld auf den Tresen. 
Auch wenn Jarry nur der Barkeeper ist, er passt auf alles auf während seiner Dienstzeit, besonders auf den Alkoholkonsum. Bei ihm gibt es keine Möglichkeit sich sinnlos zu betrinken. Er sah mich mit einer hochgezogen Augenbraue an und machte mir mein Getränk bovor er abkassiert.
"Was weißt du was ich nicht weiß? " frage ich ihn misstrauisch. Normalerweise gibt er keinem mehr Alkohol wie normal ohne ein ausführliches Gespräch.
Seufzend stellt er mir eine Tasse Kaffee vor mich hin.
"Weißt du zufällig wo deine Katzen sich am Mittwoch herum getrieben haben?" stellt er mir eine Gegenfrage.
Geschockt weite ich meine Augen.
Oh Nein!
"Was haben meine Monster denn dieses mal angestellt? " wollte ich wissen, auch wenn ich es nicht wirklich hören wollte.
Er schenkte mir noch einen mitleidigen Blick bevor er anfing zu erzählen.
"Der Bürgermeister war am Mittwoch angeln gewesen und er hatte gutes Glück gehabt mit den Fischen. Allerdings sind die Fische immer nach einer weile aus dem Eimer verschwunden in den er sie gelegt hat. Es ging so Stundenlang bis er deine Katzen erwischt hat. Sie haben insgesamt 20 Fische zusammen gefressen. "
Ich lies meinen Kopf auf den Tisch knallen.
Ausgerechnet der Bürgermeister!
Irgendwann landen die drei noch im Backofen, wenn es so weiter geht.
Aber was soll ich denn machen, seit ich klein war sind die Katzen schon so gewesen.
Langsam hebe ich wieder den Kopf.
"Sonst noch etwas, das die drei angestellt haben oder kann ich schon nach hause und ihnen das Fell über die Ohren ziehen? " diese frage war sehr berechtigt oder will jemand behaupten das solche Katzen einem nicht jeglichen Nerv rauben.
Er schüttelte den Kopf.
Der Magie zum dank.
"Nein, nur das übliche. Einen unbeaufsichtigten Kuchen angefressen, beim grillen ein paar Würstchen geklaut und den Leuten einen Schrecken eingejagt,  weil sie sich ins Haus geschlichen haben. " klärte er mich auf.
Also wirklich nur das übliche.
"Danke fürs Bescheid geben. Ich gehe jetzt dann auch wieder. " verabschiede ich mich und kippe mein Getränk auf Ex weg, wofür ich wieder eine gehobene Augenbraue kassiere.
Ja, ich bin halt die komische Hexe hier im Dorf und man muss ja etwas für seinen Ruf fun.
Durch die Tür gehe ich wieder hinaus in die eisige Kälte des Oktobers.
Ich wollte so schnell es geht wieder in die Wärme meines Hauses.
Schnell griff ich neben die Tür, wo ich mein Besen hingestellt hatte und setze mich drauf um los zu fliegen.
Klischee Alarm!
Ich könnte zwar auch ohne Besen fliegen aber wenn Hexen etwas getrunken haben ist es so leichter zu fliegen. Außerdem freuen sich die kleinen Kinder immer wenn sie mich auf einem Besen fliegen sehen.
Nach einer weile in der Luft merke ich, wie sich langsam der Alkohol ausbreitet.
Ich beginne mich zu entspannen und achte nicht mehr so auf den weg.
Wieso auch? Ich bin den weg schon tausend mal geflogen.
Die Sterne beobachtend genieße ich einfach meinen Flug.
Nur wurde mir das zum Verhängnis als ich, keine zwanzig Meter vor meinem Haus, eine Notbremsung machen musste.
Scheiß Baum! Seit wann steht der den hier?
Ich umrunde den Baum und musste nochmal anhalten.
Ich bevand mich auf der Rückseite des Hauses, obwohl ich bei der Vorderseite ankommen sollte.
Kein Wunder also, dass der Baum dort steht. Ich hatte mich komplett verflogen!
Jerry hatte es wohl doch zu gut gemeint mit mir.
Sorgsam darauf bedacht, dass ich mich auf meinen letzten Meter nicht auch noch eine Bruchlandung mache, fliege ich zur Haustür und Lande.
War doch eigentlich ein schöner Flug, bis auf den kurzen Zwischenfall am Ende.
Ich stelle den Besen neben die Haustür und gehe in mein kunterbuntes Haus.
Ich sperre sie nie ab, habe sie aber mit einem Zauber gesichert. Während ich nicht da bin können nur die Katzen ins Haus und auch wieder raus.
Der Zauber ist dabei direkt mit mir verbunden, sodass ich weiß wenn jemand aus dem Dorf hier war.
Torkelnd gehe ich ins Schlafzimmer, ziehe einfach alles aus und kuschel mich ins Bett.
Aufräumen kann ich auch morgen.
Kurz vorm einschlafen merke ich noch, wie meine Katzen sich bei mich legen.

Rosa Rotes VögelchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt