90|„Dein Traummann bin also ich."

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Ich sah weiterhin auf ihr Armband und atmete tief ein. Ob sie sich daran erinnern konnte was ich gestern Abend sagte? Ob sie mir verzeihen würde? Ich wollte sie doch einfach nur loswerden.

~

Seren

„Serdar kommt hierher?", fragte Alina aufgeregt und sah mich aufdringlich an,„Oh Seren hoffentlich! Ihr beide wärt so unglaublich süß zusammen!" Ich sah verträumt nach oben. Wären wir das? Ja oder?
Wenn Serdar kommen würde, dann wäre dieser Urlaub das Beste was mir je passiert war. Wir träumten weiter vor uns hin und stellten uns vor, wie Serdar hier wäre und seine Zeit mit mir verbringen würde.

„Aber nein. Ich denke nicht, dass er mich mag.", meinte ich und seufzte,„Soviel Glück habe ich nicht." Sie schlug gegen meine Stirn. Sofort hielt ich meine Hand hin und sah sie schmerzerfüllt auf.

„Solange ich lebe und deine beste Freundin bin kriegst du jeden Jungen, den du willst! Solltest du mit Promis anfangen, dann kündige ich, aber die Kerle im Umfeld gehören allesamt dir.", stellte sie einen Vertrag auf die Beine und lächelte breit,„Oh wow Seren das wäre so schön mit Serdar und dir!" Sie freute sich ja mehr als ich. Glücklich stand sie auf und drehte sich im Kreis. Alina und ich waren noch solche Kinder, aber das liebte ich einfach. Wir hatten das Kind in uns nie verloren.
Anders als manch andere. Ob Kenan je ein Kind war? Sofort schüttelte ich den Kopf und verwarf den Gedanken an ihn.

Gegen fünfzehn Uhr entschieden wir gemeinsam in die Stadt zu fahren. Barcelona war einfach so schön und ich hatte nur einen Bruchteil davon gesehen! Ich musste die restliche Woche hier genießen und auskosten. Alina suchte mir meine Kleidung aus, weil ich zu deprimiert war und nichts schönes fand oder kombinieren konnte.

Letztlich endete ich bei einer gerissenen Latzhose mit einem weinroten Bandeau. Dazu noch weiße Sneaker von denen ich gefühlte tausend hatte. Aber ich liebte sie alle und sie passten einfach zu allem!
Meine Haare ließ ich in natürlichen Wellen über meine Schultern fallen. Das war mit eines der Dinge, die ich liebte. Immer wenn ich im Meer war wurden meine Haare so wunderschön wellig. Das waren sie zwar auch von Natur aus, aber nicht so schön und voll.

Wir nahmen die wichtigsten Sachen und verließen das Hotel. Mit dem Taxi fuhren wir in die Stadt und kamen an einem wunderschönen Ort an. Es war so rustikal und überall waren Blumen und Blüten, die wuchsen. Die Pflanzen ragten die alten Häuser hoch und die Gasse war recht klein, aber ich liebte es. Ich fühlte mich so wohl und wollte nie wieder mehr weg.
Die ganze Stadt war so modern, doch dieses Viertel war ganz anders.

„Cheese!", rief Alina und ich sah nichtsahnend zu ihr. Dabei lächelte ich unglaublich. Dieser Ort war so schön und löste in mir alle Arten von Gefühlen aus. Sie schoss ein Foto und kurz darauf folgten noch unzählige von uns beiden.

Wir gingen an einem kleinen Stand vorbei, an dem selbst-gemachter Schmuck verkauft wurde. Ich zog Alina wieder zurück und wir sahen uns die unzähligen Armbänder, Ketten, Ohrringe, Stirnbänder und was nicht noch alles an. Ich griff nach einem geflochtenen Armband und sah auf mein linkes Handgelenk um es mit meinem roten zu vergleichen, doch es war nicht da.

„Mein Armband!", rief ich und sah Alina traurig an. Das war so schön! Es hatte so eine große Bedeutung für mich, weil Baran es mir geschenkt hatte. Ohne jeglichen Grund. Es war als ich fünfzehn war. Da war schon diese kalte Distanz zwischen uns und wie aus dem Nichts kam Baran in mein Zimmer. Er warf es zwar auf mich und das auch nicht gerade sanft, aber er hatte es mir geschenkt.
Ohne Grund.

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