Willkommen zu meiner 2. längeren FF. Auf fanfiktion.de ist die Story schon wesentlich weiter, wer es also nicht abwarten kann oder will, kann gerne da vorbei gucken. Ich freue mich immer über feedback, also lasst mir gerne eure Meinung da :) So jetzt viel Spaß!!
...............................................................................................................................
Manchmal wachte ich auf und wusste nicht mehr wer ich war. Wie alt war ich? Wie lange war ich schon hier? Welches Jahr haben wir? Meinen Namen vergaß ich nie. Natürlich nicht. Mit dem wurde ich ja täglich angesprochen. Und er stand an meiner Tür. Roeder, Marik Aaron. Aber der Rest? Das waren nur Daten, die in einem früheren Leben mal von Bedeutung gewesen waren. Aber jetzt nicht mehr. Es waren nur Zahlen. Zahlen die man auch nachschlagen konnte, in irgendwelchen Akten.
Marik. So nannte mich nur der Chefarzt. Ein älterer Mann mit einem jungenhaften Lächeln und einer engelsgleiches Geduld. Ich hätte gerne behauptet, dass ich einen besonderen Draht zu ihm hatte. Doch das wäre eine Lüge gewesen. Er war mir egal. Genauso egal wie der Rest der acht Milliarden Individuen, dieser Abscheulichen Spezies, der ich nun mal leider auch selbst angehörte. Menschen waren einfach nur eine Abnormität der Natur. Eine Fehlbildung. Ein Geschwür. Rücksichtslos machte sie diesen Planeten kaputt. Rücksichtslos und lieblos gingen sie miteinander um, sobald es um Macht und Geld ging. Menschen verrieten einander. Sie zerstörten ihre Umwelt und pflanzten sich fort, wie der Schimmel auf einem Laib Brot, das schon zulange lag. Sie würden erst sterben, wenn auch der Nährboden ihrer Existenz unterging. Diese Welt. Und so sehr ich die Menschen auch hasste, so sehr liebte ich die Natur und ihre nicht menschlichen Bewohner.
Richtig gehört. Ich hasste Menschen. Die Menschheit als Ganzes. Denn sie zerstörte den Planeten, ohne Rücksicht auf andere Lebewesen. Aber auch jeden Einzelnen. Denn jeder war Teil des großen Ganzen.
Du fragst dich jetzt sicher, wie ich auf diese düsteren Gedanken kam. Tja, wenn man in einer Anstalt lebte, eine wie diese, dann hatte man nicht viel zu tun, als seinen Gedanken nachzuhängen.
Die Therapien brachten mir nicht mehr, als ein wenig Abwechslung in diesem trüben Alltag. Doch lasst mich von vorne erzählen. Wie hat alles angefangen. Ihr müsst wissen, einst hatte ich Freunde. Eine Familie. Habe mich verliebt. Doch das ist lange her.
Alles begann als ich zwölf Jahre alt war. Es war die Zeit in der ich gemerkt hatte, dass ich Jungs interessanter finde als Mädchen. Ich war zum ersten Mal verliebt gewesen. Verliebt in meinen besten Kumpel. Und auch wenn mich das verunsicherte und ich mich selbst erst mal finden musste, unter dem Umstand, dass ich anders war, ging es mir mit der Tatsache recht gut. Das war auch der Verdienst meiner besten Freundin, denn mit ihr konnte ich reden, sie gab mir halt und ich baute sie auf, wenn es ihr schlecht ging. Doch als sie schließlich in eine Krise verfiel konnte ich ihr nicht helfen. Nicht, dass ich es nicht versucht hätte. Doch es ging nicht. Sie wurde immer trauriger, zog sich weiter zurück. Ich erinnere mich noch an ihren leblosen Körper. Wie sie da lag, blass, kalt und tot. Meine beste Freundin. Und gleichzeitig auch nicht mehr, denn es war nur noch ihre Hülle die dort lag, neben den leeren Tablettenschachteln. So blass.
Ihre Eltern gaben mir die Schuld. Sie beschuldigten mich, nicht ausreichend für sie da gewesen zu sein. Ich feuerte die Anschuldigungen zurück, doch in meinem Inneren war etwas zerbrochen. Ich fragte mich ob es doch meine Schuld gewesen war. Ob ich es hätte verhindern können, hätte ich es nur besser versucht. Mehr Zeit investiert, mehr Liebe, mehr Kraft.
In mir wuchs das Gefühl falsch zu sein. Nicht dazu zu gehören. Nicht zu passen. Jeden Tag erwachte ich mit diesem Gefühl. Mein bester Freund entfernte sich von mir. Ich habe ihm nie meine Liebe gestanden, doch er hatte wohl gemerkt, dass ich mich in seiner Nähe plötzlich anders verhielt. Alle schienen mich zu verlassen. Dann führte eins zum anderen. Die Trennung meiner Eltern. Eine neue Wohnung. Meine erste Beziehung und mein erstes Mal. Die Beziehung hielt nicht. Ich fühlte mich benutzt. Und Allein. Es folgte weitere Vertrauensbrüche. Die Freunde an der neuen Schule blieben nicht meine Freunde. Sie redeten mit anderen über Dinge, die unter uns hätten bleiben müssen. Daraus zog ich meine Konsequenzen. Ich hörte auf Menschen zu vertrauen. Kapselte mich ab. Schuf eine Mauer um mich herum, und verschloss meine Gefühle sorgfältig in meinem Inneren.
DU LIEST GERADE
My beloved Madman - Kostory
FanficMik ist seit seiner Jugend psychisch gestört. Nach einer Zeit mit Drogen, Alkohol und tätlichen Übergriffen, ließen ihn seine Eltern in eine Spezialklinik einweisen. Dass er dort lernen wird, wieder ein normales Leben zu führen, bezweifelt Mik inzwi...