- ARTIKEL DER WOCHE -
Dinosaurier aus Deutschland
Dinosaurier lebten auf der ganzen Welt. Sie besiedelten alle Kontinente und Klimazonen während des Erdmittelalters. Auch bei uns in Deutschland kamen sie vor, und obwohl Deutschland nicht gerade das bekannteste Dinosaurier-Land ist (die meisten Dinofossilien werden derzeit in Südamerika und China gefunden), wurden auch in unserer Heimat einige aufsehenerregende Funde gemacht. Passend zum Tag der Deutschen Einheit stellen „Die weißen Steine" nun die bekanntesten von ihnen vor und verlassen dazu ausnahmsweise mal die nordamerikanische Hell-Creek-Formation.
Deutschland lag im Jura und in der Kreidezeit zu großen Teilen unter Wasser und war Teil des großen Tethysmeeres, eines weltumspannenden Ozeans mit zahlreichen lichtdurchfluteten Flachmeerbereichen. Deshalb findet man bei uns nur sehr selten die Überreste von Dinosauriern, die ja allesamt Landtiere waren. Allerdings sind die Fossilien von Meerestieren bei uns sehr häufig, und begeisterte Fossiliensammler haben meist einen selbstgefundenen Ammoniten oder Belemniten (Donnerkeil) in ihrer Sammlung – tintenfischähnliche Kreaturen mit fester Außenschale, die in großen Schwärmen in den Meeren des Erdmittelalters umherschwammen.
Nahe der schwäbischen Stadt Holzmaden wurden darüber hinaus beeindruckende Fossilien von Ichthyosauriern entdeckt – keine Dinosaurier zwar, aber stromlinienförmige Meeresreptilien, die an das Leben im Meer perfekt angepasst waren und in den Korallenriffen unserer Heimat ihre Kinderstuben hatten. Bei einigen Fossilien wurde sogar der Augenblick festgehalten, als eine Ichtyhosaurus-Mutter ein Junges auf die Welt brachte: Die Tiere wurden wahrscheinlich durch einen unterseeischen Erdrutsch verschüttet und blieben dadurch erhalten.
Abseits der Korallenriffe sah es bei uns im Jura etwa so aus wie heute auf den Bahamas. Im tropisch warmen Tethysmeer lagen einige größere und kleinere Inseln, die auch die Heimat von Dinosauriern waren. Das bekannteste Dinosaurier-Fossil aus Deutschland ist wahrscheinlich die Archaeopteryx, auch als „Urvogel" bekannt. Dieses kaum krähengroße Tier lebte vor 150.000.000 Jahren im oberen Jura und wurde im Steinbruch von Solnhofen in Bayern entdeckt und von Hermann von Meyer im Jahre 1861 beschrieben. Archaeopteryx erregte auch bald außerhalb Deutschlands Aufsehen, weil ihr Auftauchen die noch junge Evolutionstheorie stützte und eines der von Charles Darwin vorausgesagten Mosaikformen repräsentiert – also ein Tier, dass sowohl die Merkmale einer urtümlicheren als auch einer fortschrittlicheren Tiergruppe in sich vereint. Archaeopteryx hat die hohlen Knochen und die Federn eines Vogels, aber sie hat auch einen langen, knöchernen Schwanz, bekrallte Armschwingen und Zähne im Schnabel wie ein Dinosaurier.
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Neue Alte Welt - Die Weißen Steine, Band I
PertualanganIn Panik flieht Moritz durch den Wald. Er wird gejagt, spürt bereits den heißen Atem des Todes in seinem Nacken. Ein Ungeheuer aus längst vergangenen Zeiten ist ihm auf den Fersen, ihm und seiner ganzen Klasse, mit denen er sich eigentlich auf eine...