,,Das war so krass! Auf einmal war überall Wasser und dann bist du einfach rein gesprungen und..." ,,Und jetzt mach mal nen' Punkt. Ahsoka beruhig dich. Du hättest genauso gehandelt." ,,Danke nochmal.", lächelte sie.
Nach der Simulation hatten wir eine Stunde Freizeit bekommen und waren alle gemeinsam in unseren Aufenthaltsraum gegangen.
Ich wandte mich nun zu Nicky, da ich sie auf ihre Reaktion von vorhin ansprechen wollte. ,,Hey Nicky. Alles klar bei dir?" ,,Sicher." ,,Nicky, irgendetwas stimmt doch nicht. Du bist schon seit längerem so seltsam. Du kannst mir alles sagen."
,,Ich werde aufgeben!", sagte sie plötzlich. ,,Was?", fragte ich irritiert. ,,Wie jetzt, aufgeben?" ,,Aufhören!" ,,Nicky wie meinst du..." ,,Ich werde den Orden verlassen! Die Ausbildung abbrechen!", fuhr sie mich wütend an. Dann stürmte sie aufgebracht hinaus. ,,Nicky warte!" Alle anderen blickten mich verwirrt an.
Schnell rappelte ich mich auf und hechtete ihr nach. ,,Nicky stopp! Bleib doch stehen." Sie blieb auch stehen, allerdings drehte sie sich nicht um, sondern blieb einfach nur da stehen. Als ich bei ihr ankam, konnte ich sie schluchzen hören. Ich drehte sie zu mir und erschrak. Ihre Augen waren total verweint und rot geschwollen, während eine Strähne ihr ins Gesicht hing. So hatte ich sie noch nie gesehen. ,,Nicky, was hat das zu bedeuten? Warum tust du das?" ,,Ich war hier nie richtig." ,,Aber" ,,Kathi, du weißt genauso gut wie ich, dass ich die kommenden Prüfungen auch mit viel hartem Training nicht bestehen werde." Völlig reglos stand ich vor ihr.
,,Das ist nicht meine Welt. Aber deine. Du kannst das alles hier schaffen. Du hast hier deine Zukunft. Aber nicht ich.", sagte sie weinerlich. ,,Nicky das kannst du doch nicht machen...", flüsterte ich erschüttert. ,,Doch. Ich habe bereits mit Meister Yoda darüber gesprochen. Morgen wird mich ein Schiff zurück nach Naboo zu meiner Familie bringen." Morgen schon? Das heißt sie wusste es also sogar schon vor der Mission? ,,Sie werden sich bestimmt freuen, dass ich wieder zu Hause bin.", erklärte sie mit einem schmalen Lächeln auf ihrem Gesicht.
Ich konnte an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, dass sie sich ihre Entscheidung nicht leicht gemacht hatte. Aber sie wollte diesen Weg gehen, also musste ich ihre Entscheidung akzeptieren. ,,Ich verstehe dich. Ich würde meine Familie auch schrecklich gerne wieder sehen." ,,Ich weiß." Überrascht blickte ich hoch. Auf einmal konnte ich nicht anders und umarmte Nicky. ,,Ich werde dich vermissen.", murmelte ich. ,,Ich dich auch."
Niedergeschlagen machte ich mich auf den Weg zurück zu den anderen. Nicky würde jetzt wohl ihre restlichen Sachen packen. Als die Tür vor mir sich öffnete, starrten mich alle neugierig an. ,,Was ist los? Du wirkst so fassungslos.", bemerkte Tim. Das war ich auch. Fassungslos. Ich konnte und wollte nicht glauben was gerade passiert war. ,,Was ist mit Nicky?", erkundigte Ahsoka sich. Sie war wie ich gut mit ihr befreundet. ,,Hat ihr das Mittagessen wieder auf den Magen geschlagen, so wie letzte Woche?", grinste Zatt. ,,Zatt lass es! Das ist nicht witzig!", wies Mel ihn zurecht.
,,Nicky verlässt den Orden.", sagte ich mit erstickter Stimme.
Am nächsten Tag
Ich wachte bereits um halb fünf auf. Erschöpft rappelte ich mich auf und zog meine alltäglichen Kleider an. Dann begann ich zu meditieren. Ich konnte nichts anderes tun. Allerdings brachte das Konzentrieren herzlich wenig, da meine Gedanken nur um das gestrige Gespräch kreisten. Ich konnte nicht glauben, dass Nicky uns verlässt. Sie war so unsicher am Anfang und ich habe gehofft ihr helfen zu können.
Auf einmal klopfte jemand. Normalerweise spüre ich, wenn sich jemand nähert, aber heute war ich einfach völlig geistesabwesend.
,,Herein." ,,Hey. Ich... Wollte mich von dir verabschieden. In einer Stunde werde ich abgeholt." Dann herrschte allgemeines Schweigen. ,,Meine Familie", begann Nicky," ist umgezogen seit dem ich hier bin. Sie wohnen jetzt direkt neben einem See. Und... Ich habe eine kleine Schwester bekommen." Sie schien glücklich. Doch bei dem Wort Schwester zog sich bei mir alles zusammen. Auf einmal kamen alle restlichen Erinnerungen an meinen Bruder wieder hoch. Meinen Zwillingsbruder. Man hatte damals keine Machtintensivität bei ihm feststellen können.
,,Pass auf dich auf.", sagte ich zur Verabschiedung. ,,Und glaube immer an dich." ,,Es tut mir leid Kathi." Dann ging sie. Lies mich zurück in diesem Gefühlschaos. Ich hatte meine Emotionen mit der Zeit immer besser kontrollieren können, doch jetzt war ich komplett verwirrt.
,,Verlust ein Zeichen der Stärke ist. Zum Leben er dazu gehört. Überwinden die Traurigkeit ihr müsst. Sonst niemals wirklich loslassen ihr könnt.", sprach Meister Yoda. Es waren die selben Sätze wie damals, als er uns erklärt hat, dass wir unsere Familien loslassen müssen. Alle waren ziemlich betrübt.
Nachdem die Morgenübung vorbei war, schlurfte ich zum Garten. Niedergeschlagen setzte ich mich auf eine kleine Bank, welche neben einem kleinen Bach stand und versuchte zu meditieren. Ich musste meinen Kopf von all dem frei bekommen. Mein Kopf allerdings hatte andere Pläne. Ständig wurde ich von herumschwirrenden Gedanken abgelenkt.
Ich spürte eine Person näher kommen. Ich schlug die Augen auf und erkannte Tim. Sofort stahl sich ein Lächeln auf meine Lippen. Er hatte die Hände hinter seinem Rücken und grinste geheimnisvoll. ,,Hey. Was machst du hier?" Dann zog er seine Arme hinter seinem Rücken hervor. Es war ein kleines Küchlein mit einer Kerze drauf. Verwirrt blickte ich ihn an. ,, Alles Gute zum Geburtstag.", meinte er. ,,Geburtstag?", erwiderte ich. ,,Oh mein Gott, heute ist ja mein Geburtstag.", bemerkte ich. ,,Du hast deinen eigenen Geburtstag vergessen?", fragte Tim amüsiert. ,,Scheint so.", bestätigte ich.
Dann gab er mir das Küchlein und forderte mich auf mir etwas zu wünschen. Ich schloss die Augen, dachte mit aller Kraft an meinen Wunsch und pustete. ,,Darf ich den denn auch essen?", fragte ich und deutete auf den kleinen Muffin in meiner Hand. ,,Klar.", lachte mein bester Freund.
,,Der ist echt gut.", schmatzte mit vollem Mund. ,,Wo hast du den herbekommen?" ,,Geheimnis." Ich musste lächeln. Das habe ich nach den letzten Ereignissen gebraucht. ,,Danke." ,,Wofür?" ,,Dafür dass du für mich da bist. Ich bin echt froh so einen guten Freund wie dich hier zu haben. Sonst wäre ich wahrscheinlich schon am ersten Tag hier zusammengebrochen." ,,Sehr gern geschehn'.", schmunzelte er.
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I am a Youngling?
FanfictionDas Leben als Jüngling. Eine einfache Sache möchte man meinen. Die Kinder der Macht. So werden wir genannt. Eine besondere Ehre, die nicht jedem zu Teil wird. Eine besondere Chance, die nicht jeder ergreift. Eine besondere Herausforderung, der nicht...